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Rechtliches
© WR.LILI, AdobeStock

Neue Verbrauchssteuer in Japan

Japan hat zum 1. Oktober 2019 die Verbrauchssteuer erhöht. Den Managern deutscher Unternehmen in Japan bereitet die Erhöhung der Verbrauchssteuer relativ wenige Geschäftssorgen. Überwiegend stellen sie sich auf keine oder nur eine kleine vorübergehende Konsumdämpfung ein. Dies ergab eine Blitzumfrage der AHK Japan unter ihren Mitgliedsunternehmen.

46 Prozent der befragten Manager erwarten auf kurze Sicht keine Veränderung ihres Umsatzes, wenn die Verbrauchssteuer um zwei Punkte auf zehn Prozent steigt. Knapp 38 Prozent rechnen mit einem kleinen Rückgang, nur drei Prozent mit einem großen Rückgang. Auf mittlere Sicht gehen 66 Prozent der Befragten von einem gleichbleibenden Umsatz aus, 18 Prozent sagen einen kleinen Rückgang vorher.

Etwas skeptischer beurteilen die Manager deutscher Unternehmen die Auswirkungen der erhöhten Verbrauchssteuer auf die japanische Wirtschaft. Mit 57 Prozent sagt mehr als die Hälfte der Befragten eine negative Beeinflussung der Konjunktur in den nächsten Monaten vorher, während 15 Prozent von keiner Auswirkung und fünf Prozent von einer positiven Veränderung ausgehen.

Bei einem mittleren Zeithorizont prognostizieren jedoch nur noch 20 Prozent der Befragten eine negative Konjunkturfolge der Steueranhebung. Der Anteil der Befragten, die gar keine Veränderung erwarten, steigt gegenüber der kurzfristigen Betrachtung um mehr als das Dreifache auf 47 Prozent. Knapp elf Prozent stellen sich auf eine positive konjunkturelle Veränderung ein.

Erhöhung der Verbrauchssteuer erzeugt kaum vorgezogenen Konsum

Ein Grund für die geringen Geschäftssorgen der deutschen Wirtschaft in Japan liegt möglicherweise darin, dass die Verbraucher die Steuererhöhung offenbar relativ gelassen auf sich zukommen lassen. Laut der Umfrage beobachteten die befragten Manager im Vorlauf zum Erhöhungstermin nur wenig vorgezogenen Konsum. 68 Prozent berichteten unveränderte eigene Umsätze, 7 Prozent eine Zunahme und 7 Prozent eine Abnahme der Einnahmen.

Immerhin 35 Prozent der Befragten haben Vorkehrungen für die Steuererhöhung getroffen. Dazu gehören Sonderverkäufe vor dem Stichtag, vorausschauende Anpassungen der Lagerhaltung sowie aktive Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartner über die Implikationen der Steuererhöhung. Jedoch haben 45 Prozent der Befragten keine speziellen Vorkehrungen getroffen.