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Gesundheit
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Reise-Tipps für Rollstuhlfahrer

Barrierefreies Reisen ist dank moderner Fortbewegungsmittel und rollstuhlgerechten Unterkünften möglich. Allerdings sollte man sich vor der Reise ausreichend informieren, damit der Urlaub auch erholsam und erlebnisreich verlaufen kann. Die ARAG Rechtsexperten haben einige Tipps für Rollstuhlfahrer zusammengestellt.

Anreise mit der Bahn

Der Mobilitätsservice der Deutschen Bahn (DB) ist der zentrale Ansprechpartner für Reisende mit eingeschränkter Mobilität. Er beantwortet Fragen und organisiert Personen, die Reisenden beim Ein-, Um- und Aussteigen behilflich sind. Die Mobilitätsservice-Zentrale ist unter 0180 6 512 512 täglich von 6:00 bis 22:00 Uhr erreichbar. Der Service kann online gebucht werden.

Geeignete Sitzplätze sollten im Vorfeld gebucht und Informationen über die Ausstattung der Züge mit behindertengerechten Toiletten eingeholt werden.

Ein-, Um- und Ausstiegshilfen unterstützen auch beim Tragen eines Gepäckstückes. Auch der Gepäcktransport von Haus zu Haus kann genutzt werden.

Wichtig: Für den Transport eines Rollstuhls oder anderer orthopädischer Hilfsmittel dürfen laut Rechtsexperten keine Zusatzkosten entstehen.

Anreise mit dem Flugzeug

Auch für die Reise mit dem Flugzeug ist eine frühzeitige Organisation das A und O: Je früher desto besser.

Die Fluggesellschaft sollte über die Mobilitätseinschränkungen informiert werden. Dabei können Wünsche angegeben werden, wie etwa die Abholung mit einem Rollstuhl.

Der Transfer zum Flughafen sollte mit einem zuverlässigen Service organsiert werden. Am Zielort angekommen, sollten am besten sofort alle Rückflugmodalitäten geklärt werden.

Auch der Transfer vom Zielflughafen zum Hotel sollte behindertengerecht sein. Dabei lohnt es sich, genügend Reisezeit einzuplanen, damit der Transport ohne Stress von statten gehen kann.

Mit dem Auto unterwegs

Die Anreise mit dem Pkw ist wohl die einfachste Art und Weise ans Ziel zu gelangen, denn damit kennen sich Rollstuhlfahrer, die auch daheim mobil sind, aus. Trotzdem gibt es einiges zu bedenken.

Der Rollstuhl muss sicher im Auto verstaut werden, damit er bei einer starken Bremsung nicht zur Gefahr wird. Es lohnt außerdem, sich vor Fahrtantritt darüber zu informieren, welche Autobahn-Raststätten über einen stufenlosen Eingang und ein behindertengerechtes WC verfügen.

Beachtet werden sollte auch, dass Transferleistungen wie zum Beispiel der Autozug oder die Fähre behindertengerecht sind.

Am Urlaubsort

Auch am Zielort angekommen, sollte einiges organisiert und geklärt sein. Daher empfehlen ARAG Experten vor der Reise über die Tourismusämter abzuklären, wie es mit der Barrierefreiheit am Urlaubsort bestellt ist. Die Verkehrsmittel, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und öffentlichen Einrichtungen vor Ort und in der näheren Umgebung sollten behindertengerecht ausgestattet sein.

Auch ein Fahrdienst für Rollstuhlfahrer ist natürlich sehr günstig. Man kann im Internet recherchieren und sinnvollerweise auch mal in entsprechenden Foren Erfahrungsberichte suchen. Die Ansprüche, die Reisende an die Unterkunft stellen sind natürlich, je nach Handicap, individuell verschieden. Folgendes sollte bei der Suche nach einer passenden Unterkunft allerdings auf jeden Fall beachtet werden:

  • Das Hotel sollte über Behinderten-Parkplätze verfügen.
  • Das Hotel sollte stufenlos erreichbar sein.
  • Können die Aufzüge auch Rollstuhlfahrer transportieren und ist der Weg zum Zimmer behindertengerecht?
  • Sind zentrale Orte wie der Speisesaal oder Restaurants in der Umgebung barrierefrei zu erreichen und behindertengerecht ausgestattet?

Pauschalreisen

Wer den Organisationsaufwand scheut, muss auf den Urlaub nicht verzichten. Auch mit dem „Rolli“ ist das Reisen heutzutage kein Problem mehr. Viele Veranstalter haben sich auf Reisende mit Handicap eingestellt und bieten barrierefreie Varianten ihrer Reiseprogramme an. Im Internet findet man zudem zahlreiche Spezialanbieter für behindertengerechte Urlaubsreisen.

Quelle: ARAG – Rechtstipps und Gerichtsurteile