Masern-Fälle in Europa auf Rekordhoch
Laut aktueller Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) erreichte die Zahl der Masern-Fälle in Europa im vergangenen Jahr ein Rekordhoch. Fast 51.000 klinisch bestätigte Fälle wurden 2018 in den 53 europäischen WHO-Mitgliedsstaaten gemeldet.
In diesem Jahr dürfte der Wert deutlich übertroffen werden, da die Zahl der Infektionen bereits im Juli fast so groß wie 2018 ist.
Weltweit gibt es in Madagaskar die meisten Masern-Fälle
Für das erste Halbjahr 2019 meldet die WHO die meisten Masern-Fälle weltweit aus Madagaskar (81.836 gemeldete Fälle), der Ukraine (60.985) und aus Indien (24.125). Zu den Ländern, die von der Krankheit stärker betroffen sind, zählen auch Nigeria, die Philippinen, Kasachstan, die Republik Kongo, Venezuela, Myanmar und der Jemen.
Deutschland plant ab März 2020 Impfpflicht für Kinder
In Deutschland ist die Zahl der Masern-Infektionen zuletzt zurückgegangen: 2017 gab es 929 Fälle, 2018 waren es 543. 2019 scheinen die Erkrankungen jedoch wieder zuzunehmen, da bereits bis Juli 413 Fälle gemeldet wurden. Aktuell liegt die Kinder-Impfquote bei 97 Prozent (Stand 2017) und damit bereits deutlich höher als noch vor zehn Jahren (90 Prozent). Das Bundeskabinett hat nun ein Gesetz für eine Masern-Impfpflicht auf den Weg gebracht. Ab März 2020 dürfen nur noch Kinder in die Kita gehen, die gegen die Krankheit geimpft sind. Dem Entwurf muss noch der Bundestag zustimmen.
Erkrankung kann lebensbedrohlich sein
Masern sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die durch einen Virus ausgelöst wird. Betroffen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren und Erwachsene. Neben dem typischen roten Hautausschlag und Fieber kann die Erkrankung in manchen Fällen auch lebensbedrohlich sein. Bei schweren Verläufen kann es zu Lungen- und Hirnentzündungen kommen. In den meisten Ländern ist die Krankheit meldepflichtig.