Skip to main content
Weltweit
© antikwar1 und Zubada, Adobe Stock

Großbritannien: Deutschkenntnisse bei Arbeitgebern am gefragtesten

Deutsch ist bei Unternehmen, die nach Personal suchen, die beliebteste Sprache in Großbritannien. Zum ersten Mal hat Deutsch Französisch auf dem ersten Platz abgelöst. Dahinter folgt Chinesisch, das besonders von britischen Firmen bevorzugt und in Stellenausschreibungen als gern gesehen genannt wird. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Job-Suchmaschine Indeed. Sie warnt vor einem „Engpass bei Sprachexperten“ im Vereinigten Königreich aufgrund des Brexit.

Englisch sei zwar eine globale Sprache, das könne aber nicht über die Notwendigkeit hinwegtäuschen, dass man auch Mitarbeiter brauche, die andere Sprachen fließend beherrschen. Während der britische Arbeitsmarkt für Mitarbeiter mit zusätzlichen Sprachkenntnissen viele Karrieremöglichkeiten bieten würde, müsse man sich angesichts des Brexit und der damit zusammenhängenden Unsicherheiten allerdings ernsthafte Sorgen um einen „Sprach-Notstand“ im Land machen. Viele britische Arbeitgeber, die auf mehrsprachiges Personal angewiesen sind, werden zunehmend unruhig, weil sich dort ein echter Sturm zusammenbraut – das Bildungssystem liefert weniger Sprachexperten und gleichzeitig führt der Brexit dazu, dass sich immer weniger Arbeitskräfte aus der EU dort ansiedeln wollen, so indeed.

Nachfrage nach deutschen Sprachkenntnissen deutlich gestiegen

Dass die Zahl der EU-Arbeitskräfte, die aktiv nach einem neuen Job in Großbritannien suchen, seit dem Brexit-Votum deutlich zurückgegangen ist, zeigt nicht nur die jüngste indeed-Analyse. Schon im März 2018 hatte etwa auch das Online-Jobportal Monster bestätigt, dass entsprechende Suchanfragen auf dem europäischen Festland seit dem Austrittsvotum der Briten im Juni 2016 signifikant eingebrochen sind (pressetext berichtete).

Was die konkreten Sprachanforderungen betrifft, seien die Unternehmen im Vereinigten Königreich im Laufe der vergangenen Jahre kontinuierlich anspruchsvoller geworden, stellt indeed klar. Die Zahl der Ausschreibungen, die spezifisch nach deutschen Sprachkenntnissen verlangen, soll in drei Jahren um ein Zehntel nach oben geklettert sein. Bei Französisch sei im selben Zeitraum hingegen nur ein sehr geringer Nachfrageanstieg registriert worden.