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Expatriates
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Fachkräfte aus der EU arbeiten am liebsten in Deutschland

Den größten Teil der Zuwanderung von Fachkräften machen aus dem EU-Ausland zugewanderte Personen aus. Dabei sind die Länder Rumänien, Polen, Bulgarien, Kroatien und Italien am stärksten vertreten. Die meisten Fachkräfte aus Drittstaaten kommen aus Indien, Bosnien-Herzegowina, den USA, Serbien und China. Das hat eine Studie der Bertelsmann Stiftung ergeben. Deutschland ist dabei das mit großem Abstand beliebteste Zielland für Zuwanderer aus EU-Staaten.

Die Bundesregierung hat am 19. Dezember 2018 ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz verabschiedet, durch das mehr qualifizierte Erwerbstätige aus den EU-Ländern und Drittstaaten für den deutschen Arbeitsmarkt gewonnen werden können.

Mehr als jeder zweite Zuwanderer aus EU-Staaten ist eine Fachkraft

Viele der Zugewanderten in der Bundesrepublik sind Fachkräfte: Mehr als 60 Prozent der in Deutschland lebenden Zuwanderer aus EU-Staaten haben einen Hochschul- oder Berufsabschluss. Unter den Zuwanderern aus Nicht-EU-Staaten stieg die Zahl derjenigen, die als Fachkräfte einen Aufenthaltstitel erhielten, auf rund 38.000 Personen. Somit bewegt sich die Fachkräftezuwanderung von außerhalb der EU aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau und macht nur sieben Prozent der gesamten Nicht-EU-Zuwanderung aus.

Auch im Vergleich zum gesamtdeutschen Arbeitskräfteangebot von 47 Millionen ist sie mit 0,1 Prozent sehr gering. Im Vergleich zu Australien, Frankreich, den Niederlanden oder Spanien aber ist die Erwerbszuwanderung aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland zwischen 2014 und 2016 deutlich gestiegen. In Großbritannien, Italien oder Kanada ließ sich in diesem Zeitraum sogar ein Rückgang beobachten.

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Auslandsstudenten bleiben vermehrt in Deutschland

Auffällig ist, dass Studierende aus dem Ausland nach ihrem Studium vermehrt in Deutschland bleiben und ihrer Qualifikation entsprechend arbeiten. So sind im vergangenen Jahr mehr als 9.200 Personen von einer Aufenthaltserlaubnis für ein Studium oder für die Arbeitsplatzsuche für Absolventen deutscher Hochschulen in einen Aufenthalt zur Erwerbstätigkeit für Fachkräfte gewechselt. Auch sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und sind bereits mit Sprache und Kultur vertraut.

Auch für geringqualifizierte Zuwanderer eröffnet der deutsche Arbeitsmarkt Chancen. 22.800 Geringqualifizierte aus Nicht-EU-Staaten, die ein Arbeitsplatzangebot erhalten hatten, zogen 2017 nach Deutschland. Vor allem die sogenannte Westbalkan-Regelung eröffnet diese Perspektive. Sie ermöglicht Staatsangehörigen von Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien die Zuwanderung nach Deutschland, sofern sie ein Angebot eines deutschen Arbeitgebers für einen Arbeitsplatz oder eine Ausbildung haben.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Januar des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.