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Weltweit

In diesen Ländern ist Reisen am unsichersten

© AdobeStock / leowolfert

Zuerst die gute Nachricht: Die Welt ist gefühlt sicherer geworden als in den vergangenen Jahren. Das geht aus der aktuellen Travel Risk Map hervor, die International SOS gemeinsam mit Control Risks herausgibt. Aber es gibt immer noch zahlreiche Länder, in denen das Reisen sehr bis extrem unsicher sein kann: Demnach konzentrieren sich extreme bis hohe Sicherheitsrisiken vor allem auf den afrikanischen Kontinent. Geschäftsreisende und Expats, die sich in Libyen, Mali, Somalia, in Teilen Nigerias sowie im Süd Sudan aufhalten, sind dem höchsten klassifizierten Sicherheitsrisiko ausgesetzt. Ebenso gefährlich sind noch die Staaten Syrien, Libanon, Irak, Jemen, Afghanistan und der Gazastreifen in Israel.

Deutschland und die meisten westeuropäischen Länder werden mit einem niedrigen Sicherheitsrisiko bewertet. Wirklich sicher ist es der Rangliste zufolge aber nur in den skandinavischen Staaten Dänemark, Finnland, Norwegen und Island. Ein mittleres – und damit nicht unerhebliches - Risiko verzeichnen unter anderem Russland, Ukraine, Mexiko, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien, Türkei, Indien, Indonesien und die Philippinen.

Zusätzlich zur Einschätzung der Sicherheitsexperten von ControlRisk wurden auch Entscheidungsträger zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt. Das diesjährige Ergebnis: 47 Prozent sagen, die Risiken seien im Laufe des vergangenen Jahres gestiegen – ein Rückgang um 16 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (63 Prozent; Vorvorjahr: 72 Prozent). 45 Prozent der Entscheidungsträger sind der Meinung, die Risiken seien über das vergangene Jahr (2018) hinweg gleich geblieben, eine Steigerung um 14 Prozentpunkte zum Vorjahr (31 Prozent; Vorvorjahr: 24 Prozent). 43 Prozent der Entscheidungsträger erwarten für 2019 steigende Reiserisiken. Im Vorjahr lag ihr Anteil noch bei 52 Prozent, im Vorvorjahr bei 57 Prozent.

Auch medizinische Risiken sind in der Weltkarte erfasst. Die niedrigsten gesundheitlichen Risiken weisen die westeuropäischen Länder (darunter auch Deutschland), Australien, Neuseeland, USA, Kanada und Südafrika auf. Basis für die Bewertung sind das jeweilige Gesundheitssystem und die Ausbreitung von Krankheiten. So besteht derzeit auch in Russland und China ein hohes Tuberkulose-Risiko und in Westafrika besteht eine hohe Gefahr an Malaria zu erkranken. Weltweit verbreiten sich zudem die Kinderkrankheiten Masern, Mumps und Polio signifikant. Außerdem ist die weltweite Ausbreitung des Dengue-Fiebers nicht zu stoppen. So wurden erste Fälle auch in Spanien und China dokumentiert.

WELTWEIT Risk Map 835x401

Individuelles Sicherheitsrisiko von Unternehmen zu wenig beachtet

Die Studie zeigt weiterhin, dass die sich stetig wandelnden Reisegewohnheiten moderner Belegschaften in den meisten Unternehmen nicht genügend Beachtung finden. Nur wer sicherstellt, dass die Richtlinien den Anforderungen entsprechen, sorgt für sicherere und besser informierte Mitarbeiter und demonstriert die unveränderte Relevanz flexibler Programme zum Risiko-Management.

Die Beurteilung der Gesundheit und der Sicherheit von Reisen sollte zwingend den Einzelnen berücksichtigen, so die Studienbetreiber. Dabei geht es nicht nur um das Reiseziel. Auch das persönliche Profil des Reisenden, also Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung und psychischer Zustand, haben ebenfalls Einfluss darauf, welchen Risiken dieser ausgesetzt ist. Unternehmen, die sicherstellen, dass ihre Reiserichtlinien zu einer modernen Belegschaft passen, werden ihrer Fürsorgepflicht wie auch den Anforderungen der Nachhaltigkeit besser gerecht.

Unverändert hoher Schulungsbedarf

Die größte Herausforderung in den Unternehmen bleibe die Schulung der Mitarbeiter zu Reiserisiken (63 Prozent). Mit einem Plus von zehn Prozentpunkten hat sie an Dringlichkeit gewonnen. Danach folgen:

  • Bestätigungsprozesse, dass Mitarbeiter die Reiseinformationen vor der Reise gelesen haben (44 Prozent),
  • Lokalisierung der reisenden Mitarbeiter (42 Prozent),
  • Kommunikation mit Mitarbeitern während einer Krise (42 Prozent),
  • adäquate Ressourcen, um Gesundheits- und Sicherheitsaufgaben zu managen (40 Prozent).

Ausbildung und Schulungen sind wichtig, um das Reiserisiko zu reduzieren. Es sei überraschend, dass immer noch weniger als die Hälfte der Unternehmen diese grundlegenden Schritte unternimmt, um ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen. Solche Programme erhöhen die Chancen, dass die Auslandsreisen und -entsendungen der Mitarbeiter ohne Zwischenfälle verlaufen. Ein reibungsloser Ablauf ohne medizinische Probleme ist auch im wirtschaftlichen Interesse eines Unternehmens, so International SOS.

Auch der BDAE bietet entsprechende Schulungen und Trainings zusammen mit Kooperationspartnern an. Für mehr Informationen kontaktieren Sie uns gern (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).