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Interview
Bilder: Privatbestand Neele und Oskar

„Jede Reise bringt besondere Erfahrungen mit sich“

Die beiden Influencer und Social-Media-Bekanntheiten Neele Bronst und Oskar Ogorkiewicz waren mehrere Monate in Asien unterwegs. Wie sie sich die Reise finanziert haben und welche besonders schönen wie schlechten Momente sie erlebten, erzählen die Beiden im Interview.

BDAE: Ihr wart eine Zeit lang auf einer Miniweltreise in Asien, habt Thailand, Indonesien, Malaysia und Singapur bereist. Wie abenteuerlich war dieser Trip?

Neele: Es war sehr abenteuerlich, total schön und auch sehr lehrreich. Wir hatten uns super lange auf diese Reise gefreut. Unsere erste Station war Phuket und dann ging es weiter nach Kho Phi Phi. Danach wollten wir nach Bali. Am Flughafen hatten wir dann unsere erste Herausforderung zu meistern, da uns der Zutritt verwehrt worden war und wir nicht nach Indonesien fliegen durften. Das war ein kleiner Schock.

BDAE: Was war passiert?

Oskar: Wir hatten unsere Flüge immer recht spontan gebucht, weil wir nicht so festgelegt waren, was unsere Zeiten angeht. Allerdings braucht man für die Einreise in vielen Ländern immer auch ein Rückflugticket. Das hatten wir aber nicht. Deswegen haben wir noch ganz schnell für je 90 Euro ein beliebiges Flugticket nach irgendwohin gebucht, was wir natürlich nicht genutzt haben. Das war teures und rausgeschmissenes Lehrgeld.

BDAE: Bali ist ja vor allem für junge Weltreisende und digitale Nomaden ein richtiges Mekka. Wie hat es euch dort gefallen?

Neele: Die Insel ist wunderschön, aber ich muss sagen, dass unsere Erinnerungen an Bali nicht die allerbesten sind. Das lag unter anderem auch daran, dass ich zuerst wegen eines Katzenbisses ins Krankenhaus musste und am Tag danach so üble Magenschmerzen hatte, dass ich stundenlang am Tropf hing und noch sämtliche Tests gemacht werden mussten. Danach habe ich fast nur noch europäisches Essen zu mir genommen und es vermieden, rohe Speisen zu essen. Außerdem hatten wir eine ziemlich krasse Überfahrt nach Gili Trawangan. Die See war richtig stürmisch, so dass wir fast seekrank wurden und das Boot war in einem ziemlich schlechten Zustand. Wir haben uns nicht sicher gefühlt und waren froh, als wir wieder Land unter den Füßen hatten. In solchen Situationen wird einem bewusst, was für einen hohen Standard wir eigentlich in Deutschland haben.

Oskar: Was den Aufenthalt vielleicht auch noch etwas schwierig gemacht hat, war der Umstand, dass unser Hotel sehr weit außerhalb vom Zentrum Balis war. Mir ging es zwischenzeitlich auch nicht gut, so dass ich im Hotel bleiben musste. Neele hat sich aber auch nicht getraut, in der Zeit etwas alleine zu machen, da man weiter weg fahren musste, um irgendwo hinzukommen, wo auch etwas los war. Wir waren sozusagen etwas immobil.  

BDAE: Ihr wart leider öfter mal krank und habt viele Krankenhäuser von innen gesehen. Wie war das für euch?

Neele: Oh ja, das war nicht so schön und wir waren unendlich froh, dass wir gut vorbereitet gewesen sind. Ich bin schon einmal während eines Bulgarien-Urlaubs ziemlich krank geworden und hatte zum Glück auf meine Mami gehört, die mir ganz dringend eine Auslandskrankenversicherung empfohlen hatte. So eine hatten wir diesmal auch abgeschlossen für die mehrmonatige Reise. Damit konnten wir in Privatkliniken und die medical centre. Die haben einen sehr hohen Standard und wir fühlten uns dort gut aufgehoben. Wir haben uns auch auf Empfehlungen von anderen Reisenden verlassen und auch andere Deutsche in den Kliniken getroffen. Dabei ist mir auch noch einmal bewusst geworden, was für eine hochwertige Krankenversicherung wir dabeihatten.

BDAE: Inwiefern?

Oskar: In einem Krankenhaus hatten wir ein Pärchen getroffen, die von Affen gebissen worden waren. Und von denen geht in Südostasien ja eine große Tollwutgefahr aus. Neele hat wegen ihres Katzenbisses prophylaktisch eine Tollwutimpfung bekommen, die unser Anbieter anstandslos bezahlt hat. Die Reisekrankenversicherung des Pärchens hatte sich geweigert, zu zahlen.

"Gesundheit ist einfach wichtig."

Neele: Früher habe ich mir über sowas keine Gedanken gemacht, aber zum Glück gab es da noch meine Mami, die mich ohne entsprechender Versicherung nirgends hinreisen lassen hat. Gesundheit ist einfach wichtig. Und es kann auf Reisen immer mal was passieren, die Erfahrung haben wir oft genug machen müssen.

BDAE: Abgesehen von euren gesundheitlichen Einschränkungen während der Reise – gab es auch ganz besonders schöne Erlebnisse?

Oskar: Absolut! Wir waren sehr geflasht von Singapur. Anfangs hatten wir ein wenig Angst, dass wir etwas falsch machen, weil der Stadtstaat ein sehr hartes Rechtssystem hat und man schon hohe Strafen zahlen muss, wenn man seinen Müll nicht in den Abfallkorb schmeißt. Aber als wir dann in dieser besonderen Stadt angekommen waren, war alles so unglaublich. Die Stadt ist wie von einem anderen Planeten! Wir hatten das Gefühl, wir sind in der Zukunft gelandet. Alles ist so modern und so sauber.

Dieses Zusammenspiel von Natur und Architektur hab ich vorher noch nie so erlebt. Einerseits hat man diese krass modernen Hochhäuser und das futuristische Marina Bay Sands Hotel und auf der anderen Seite den botanischen Garten mit all seinen exotischen Blumen und dann diese Super Trees im Flower Dome. Die waren wirklich atemberaubend. Ich weiß noch, wie wir abends mitbekamen, dass sich plötzlich alle Fußgänger auf den Boden legten und nach oben schauten. Das war der Moment, wo die Super Trees erleuchtet wurden – einfach magisch. Toll waren auch die vielen unterschiedlichen Stadtviertel wie China Town oder Little India. Dort konnten wir auch nochmal in ganz andere Kulturen eintauchen

Neele: Wir hatten einige Erlebnisse, die für immer in unserem Herzen bleiben werden. Allein die vielen wunderschönen Strände, zum Beispiel auf Kho Phi Phi und in Malaysia. Dort haben wir mal ein unvergesslich schönes Abendessen am Strand gehabt und den Sonnenuntergang genießen können. Wir konnten dabei sehen, wie sich ein Gewitter über dem Meer entwickelte. Das sah so unbeschreiblich aus und war ein Erlebnis fürs Leben. Dann waren wir in Indonesien mit Mantarochen und Schildkröten tauchen.

BDAE: Was habt ihr für euch persönlich durch diese Reise mitgenommen?

"Wenn man neugierig und aufgeschlossen ist, dann ist jede Reise prägend."

Oskar: Ich glaube, dass jede Reise besondere Erfahrungen mit sich bringt und man immer viel lernt. Wir haben auf unserer Asienreise festgestellt, wie einfach manche Menschen leben und dennoch erfüllt sind, wenn sie beispielsweise nur den ganzen Tag einen heiligen Tempel bewachen. Wenn man neugierig und aufgeschlossen ist, dann ist jede Reise auch unbewusst prägend. In jedem Fall wird man dadurch offener und toleranter gegenüber anderen Kulturen. Ich finde, man lernt auch seine eigenen Wurzeln besser kennen und nimmt die eigenen Regeln nicht mehr für selbstverständlich hin. Ich hinterfrage die Regeln anderer Kulturen inzwischen eher als dass ich sie als komisch bewerte. Wenn die Einheimischen in einem anderen Land beispielsweise mit Fingern essen, dann ist das in Ordnung, es müssen nicht alle wie die Deutschen sein.

Neele: Für mich war meine erste längere Auslandsreise in die USA extrem prägend. Ich durfte damals als Teilnehmerin von „Germany’s next Topmodel“ sechs Wochen in Amerika verbringen und hatte das Rundum-Sorglos-Paket“. Danach habe ich festgestellt, dass Reisen mich begeistert und ich unbedingt noch mehr von der Welt sehen will. Mich interessiert auch die Lebensweise der Menschen und ich liebe es, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen und aus erster Hand zu erfahren, wie das Leben in dem jeweiligen Reiseland wirklich aussieht. Auf Bali haben wir einmal fast die ganze Nacht mit einem Mitarbeiter des Hotels durchgequatscht. Das war super spannend, da wir beispielsweise viel über den Unterschied zwischen Hinduisten und Muslimen erfahren haben. Während die Mehrheit der Bevölkerung Malaysia überwiegen den muslimischen Glauben leben, sind die Balinesen überwiegend hinduistisch.

Einen Taxifahrer habe ich mal über das malaiische Sozialversicherungssystem ausgefragt, weil ich wissen wollte, wie die Menschen dort versorgt sind. Gleichzeitig interessiert mich aber auch, ob in Malaysia wirklich niemand Britney Spears oder Kim Kardashian kennt.

BDAE: Wie habt ihr eigentlich eure Reise finanziert?

Neele: Diese Frage haben wir schon oft gestellt bekommen, deswegen habe ich auch ein Video dazu gemacht, in dem ich unsere wichtigsten Ausgaben zusammengestellt habe. Unsere gesamte Asien-Reise hat für uns beide zusammen etwa 9.200 Euro gekostet. Am teuersten war Singapur mit den Flügen und den Hotels. Auch das Essen war deutlich teurer als in Thailand zum Beispiel. Hinzu kamen die Eintritte für den Botanischen Garten und die Universal Studios, die wirklich super teuer waren. Aber der Besuch hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Leisten konnten wir uns die Reise, weil wir unter anderem unsere Wohnung untervermietet hatten und einige Hotelkooperationen eingegangen waren. Das heißt, wir konnten dort wohnen und haben als Gegenleistung Fotos auf Instagram gepostet und die Hotelanlage in unseren Vlogs auf Youtube gezeigt. Wir haben also auch in unserem Urlaub gearbeitet.

Oskar: Ich habe auch ein Video gemacht, in dem ich Tipps gebe, wie man sich eine Weltreise finanziert. Es gibt eine Menge Einsparpotenzial bei den Kosten, die man zu Hause hat. Das Auto abmelden oder verkaufen ist zum Beispiel eine Möglichkeit oder den Handyvertrag kündigen, das Fitnessstudio pausieren und noch vieles mehr. Vor allem in Asien ist es möglich sehr günstig zu reisen und unterzukommen. Wenn man keinen Luxus braucht, gibt es gute bezahlbare Unterkünfte. Das einheimische Essen ist wirklich sehr günstig und super lecker. Wir waren nur aufgrund Neeles Magenproblemen europäisch essen und das hat etwas mehr gekostet.

BDAE: Welche Tipps könnt ihr jungen Leuten noch geben, die ebenfalls eine längere Asien-Reise Machen wollen?

Neele: Am allerwichtigsten ist eine gute Krankenversicherung. Daran sollte wirklich niemand sparen. Auch sollte man die wichtigsten Impfungen vor der Reise machen, zum Beispiel Hepatitis A und B. Das war mir sehr wichtig, denn in Asien gibt es ganz andere Gesundheitsrisiken als zu Hause.

Oskar: Wenn man etwas über die Länder lernen möchte, die man bereist, sollte man sich nicht in einem teuren Resort verschanzen, wo alle Touristen unter sich sind. Wir sind ganz entspannt auf die Einheimischen zugegangen und haben auf diese Weise viel über das Leben vor Ort gelernt. Auch sind spontane Flüge vor Ort günstiger als solche, die man im Voraus bucht. Man sollte nur unbedingt dann auch ein Rückflugticket buchen.

Und zu viel Gepäck mitnehmen, stresst auf einem solchen Trip nur unnötig. Wir waren in 15 verschiedenen Hotels, wenn man dann immer wieder alles aus- und einpacken muss, wird es schnell nervig. So viele Klamotten braucht man dann doch nicht und man kann vor Ort in Waschsalons seine Sachen für wenig Geld waschen.

Über Neele Bronst (alias Neelejay)

INTERVIEW Neele

Neele Bronst ist vor allem bekannt geworden durch ihre Teilnahme an der 8. Staffel des vom Model Heidi Klum entwickelten Fernsehformats „Germany’s next Top Model“. Sie arbeitet derzeit als Model und Influencerin, wo sie für Marken aus dem Fitness-, Lifestyle-, Mode- und Kosmetikbereich Werbung macht.

Instagram: @neelejay

Youtube: Neelejay

Facebook: @neelejay

Neele über ihren Versicherungsschutz auf der Asien-Reise

Über Oskar Ogorkiewicz (alias FitnessOskar)

INTERVIEW Oskar

Oskar ist mit mehr als 100.000 Abonnenten ein überaus erfolgreicher Youtuber und betreibt nebenher eine eigene Fitnessmarke. Sein Schwerpunkt liegt auf natürlichem Bodybuilding und gesunde Ernährung.

Web: fitnessoskar.com

Instagram: @fitnessoskar

Youtube: FitnessOskar

Facebook: @FitnessOskar

Oskars 7 Tipps, wie jeder die Welt bereisen kann