EU-Austauschprogramme fördern Akzeptanz für Europäische Union
Der Brexit scheint viele Jugendliche in Europa wachgerüttelt zu haben. Wenn morgen ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft des jeweiligen Landes stattfinden würde, würden 71 Prozent gegen einen Austritt stimmen, 2017 waren es nur 61 Prozent. In Deutschland sind es sogar 80 Prozent (2017: 69 Prozent). Das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Studie Junges Europa 2018 der TUI Stiftung. Befragt wurden mehr als 6.000 junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren in sieben Ländern.
Die EU wird insgesamt positiver wahrgenommen. Das zeigt sich auch am Anteil junger Europäer, die sich ausschließlich als Bürger ihres Heimatlandes beschreiben. Dieser nimmt ab, 2018 sind es 34 Prozent, 2017 waren es 42 Prozent.
Zu einem positiven Bild der EU tragen auch Austauschprogramme wie zum Beispiel ERASMUS bei. Jeder dritte junge EU-Bürger hat bereits an einem Austauschprogramm teilgenommen. An häufigsten Franzosen (38 Prozent), Italiener (37 Prozent) und Spanier (35 Prozent). Unterdurchschnittlich oft nahmen hingegen Briten (18 Prozent) und Polen (23 Prozent) an einem dieser länderübergreifenden Programme teil.
Junge Menschen mit Austauscherfahrung befürworten die EU mit 78 Prozent deutlich mehr als jene, die keine Programmerfahrung (69 Prozent) haben. Auch die Identifikation als europäischer Bürger ist bei letzteren mit 49 Prozent geringer als bei jenen, die bereits länger im Ausland waren (60 Prozent).