In deutschen Büros wird vor allem Englisch gesprochen
Knapp jeder zweite deutsche Arbeitnehmer (44 Prozent) spricht im Job eine Fremdsprache. Dabei ist unangefochtene Nummer Eins in deutschen Büros Englisch (97 Prozent), gefolgt von Französisch (19 Prozent) und Russisch (12 Prozent). Das hat eine aktuelle Umfrage der Job-Seite Indeed ergeben, für die deutschlandweit 2.299 Arbeitnehmer befragt wurden.
Aufstrebende Business-Sprachen neben Russisch sind Türkisch (8,5 Prozent) sowie Chinesisch mit einem Nutzungsgrad von immerhin noch 4,5 Prozent. Gefragt wurde auch, wie häufig sich die Deutschen am Arbeitsplatz in anderen Sprachen als auf Deutsch verständigen: 29 Prozent tun dies täglich, weitere 35 Prozent mindestens zwei bis drei Mal pro Woche.
Internationale Kollegen bei Bewerbern Pluspunkt
"Die Arbeitswelt ist längst international geworden. Es gibt kaum noch ein Unternehmen, das nicht Zweigstellen, Partner oder Dienstleister im Ausland hätte“, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer bei Indeed Deutschland. Dies führe unter anderem zu einem faszinierenden kulturellen Austausch der arbeitenden Menschen untereinander. Dieser wird in erster Linie auf Englisch geführt. Für viele Bewerber (67 Prozent) sei das zudem ein besonderer Anreiz, wenn sie auf Jobsuche sind.
Eingesetzt werden die Fremdsprachenkenntnisse indes in erster Linie in der Korrespondenz mit Kunden, was 56 Prozent der Teilnehmer angaben. Aber schon an zweiter Stelle: der Austausch mit internationalen Kollegen (47 Prozent), deutlich vor der Kommunikation mit Dienstleistern (22 Prozent). Im Vordergrund steht zudem das geschriebene fremdsprachliche Wort (51 Prozent), das gesprochene Wort, etwa in Meetings, gaben dagegen nur 27 Prozent der Befragten an.
Mehr als die Hälfte fühlt sich im Englischen sicher
Die häufige Nutzung fremder Sprachen im Arbeitsalltag zeigt: Für viele Arbeitgeber ist es von entscheidender Bedeutung, wie sicher ihre Mitarbeiter vor allem die englische Sprache beherrschen, um so eine intakte interne Kommunikation sicherzustellen. Immerhin mehr als die Hälfte (55 Prozent) gaben in diesem Kontext an, dass sie sich im Englischen sicher fühlen, nur 12,4 Prozent sind sich dagegen unsicher.
Zum Vergleich: Diejenigen, die Französisch in ihrem Job sprechen, fühlen sich zu fast drei Viertel (73,6 Prozent) eher unsicher – 28 Prozent sogar sehr. Auf der entsprechenden Skala bewerten sie ihre Fähigkeiten nur mit 2,5. Noch höher ist der Anteil der Unsicheren bei denjenigen, die Türkisch im Beruf brauchen. Hier fühlen sich 84 Prozent unsicher (Schnitt 1,5) - mehr noch als diejenigen, die Chinesisch im Job sprechen müssen (78 Prozent und 1,6).
Trotz der Unsicherheit geben 58 Prozent der Befragten an, bisher noch keinen weiterführenden Sprachkurs in diesem Bereich genossen zu haben. Sieben von zehn Arbeitnehmern würden sich aber genau das wünschen. Und von diesen sehen überraschenderweise 82 Prozent den primären Bedarf in Englisch, obwohl dort der Grad der Selbsteinschätzung ja sehr hoch ist. Weniger hoch dagegen ist die Lernbereitschaft in anderen Sprachen, obwohl doch gerade hier die Unsicherheit am größten ist. Französisch-Fortbildungen wünschen sich etwa nur 29 Prozent. Interessant: Fast ein Viertel der Weiterbildungswilligen (24 Prozent) haben Interesse an einem Spanisch-Kurs und das obwohl nur 11 Prozent es im Job sprechen.