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Remote-Work-Visa in Kontinentalamerika – ausgewählte Modelle vorgestellt

23. Oktober 2025
Minuten
Immer mehr Menschen möchten ortsunabhängig „remote“ arbeiten – ob in der Sonne am Strand, einem schicken Café einer historischen Altstadt oder einer friedlichen Berghütte. Wir stellen eine Auswahl an Visa vor, die es möglich machen.
Illustration: Laptop mit Stadtfoto (Toronto) auf dem Bildschirm, flankiert von Symbolen für Reisepass und Flugzeug – steht für Remote Work und Reisen in Amerika.
© diegograndi, AdobeStock
© diegograndi, AdobeStock

Costa Rica

Wanderer mit Rucksack auf einer schmalen Hängebrücke im dicht grünen Regenwald Costa RicasWanderung in Costa Rica © Galyna Andrushko, AdobeStock

Das „Digital Nomad Visum“ in Costa Rica ist ein Remote Work-Visum für freiberuflich Tätige, Unternehmerinnen und Unternehmer und Fernarbeitende, die ihr Einkommen außerhalb von Costa Rica erzielen. Es erlaubt die Einreise für ein Jahr und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden. Ein monatliches Einkommen aus dem Ausland über rund 2.700 Euro – bei Familien rund 3.500 Euro – ist nachzuweisen. Die ausgeübte Tätigkeit darf nicht für eine oder einen costa-ricanischen Auftraggebenden sein. Ein Nachweis über eine Krankenversicherung, sowie bei Ehepartnern eine Heiratskunde und Geburtsurkunden von Kindern, sind erforderlich. Für die Antragsbearbeitung wird eine Gebühr von circa 160 Euro fällig, zuzüglich möglicher weiterer Gebühren, wie etwa 80 Euro für den Special Social Immigration Fund. 

Kanada

Das Gooderham Building (Flatiron) in Torontos Innenstadt vor der modernen Skyline; Straßenbahnschienen und Stadtverkehr im Vordergrund, sonniger Tag.Toronto, Kanada © diegograndi, AdobeStock

Seit Juni 2023 ermöglicht Kanada digitalen Nomadinnen und Nomaden einen vereinfachten Aufenthalt im Land. Fachkräfte, die für ausländische Unternehmen arbeiten, dürfen bis zu sechs Monate ohne Arbeitsvisum im Land bleiben. Die Einreise erfolgt wie bei Touristen, wer mit dem Flugzeug einreist, muss vor dem Abflug zwingend eine ETA (Electronic Travel Authorization), die elektronische Einreisegenehmigung, beantragen. Das Visum ist für alle Remote-Arbeitenden gedacht, die in Kanada leben möchten, während sie für ausländische Arbeitgebende tätig sind, selbstständig sind oder Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden außerhalb Kanadas erbringen. Zudem ist der Nachweis einer Auslandskrankenversicherung erforderlich und man muss belegen, dass man über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um in Kanada leben zu können. Die Gebühr für die Beantragung eines Visums variieren je nach Nationalität und liegen zwischen 65 und 320 Euro. 

Mexiko

Der Engel der Unabhängigkeit auf dem Paseo de la Reforma in Mexiko-Stadt, umgeben von modernen Hochhäusern bei bewölktem Abendhimmel.Mexiko Stadt Denkmal © jorge, AdobeStock

Mexiko hat zwar kein spezielles Visum für digitale Nomadinnen und Nomaden, bietet aber ein temporäres Aufenthaltsvisum an, mit dem man zwischen sechs Monaten und vier Jahren in Mexiko leben kann. Es erlaubt nur das Arbeiten für Unternehmen oder Auftraggebende außerhalb Mexikos. Das Visum ist ein Jahr gültig, mit der Option auf eine Verlängerung auf insgesamt vier Jahre. Die Kosten liegen etwa zwischen 130 und 320 Euro, abhängig von der Dauer des erteilten Visums. Für dieses Visum muss entweder ein monatliches Einkommen von mindestens 1.450 Euro oder ein Bankguthaben von mindestens 24.000 Euro nachgewiesen werden. Zudem ist ein Krankenversicherungsschutz erforderlich.

Brasilien

Koloniale Kirche und bunte Häuser am Strand von Paraty, Brasilien, mit ruhigem Wasser, Fischerboot und grünen Atlantikbergen im Hintergrund.Paraty, Brasilien © euogibi, AdobeStock

Brasilien war das erste Land in Südamerika, das im Januar 2022 ein Visum für digitale Nomadinnen und Nomaden eingeführt hat, mit dem qualifizierte ausländische Staatsangehörige im Land leben und arbeiten können. Es muss entweder ein monatliches Einkommen von mindestens 1.400 Euro oder ein Bankguthaben von mindestens 16.000 Euro nachgewiesen werden. Das Visum ist ein Jahr lang gültig und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden.

So sieht es für Remote-Work in verschiedenen Regionen der Welt aus

Einen detaillierten Einblick in die rechtliche Lage und praktische Tipps für Remote-Workerinnen und -Worker geben folgende Beiträge – zugeschnitten auf bestimmte Regionen auf der Erde:

Wie bekommt man ein Remote-Visum?

Der Prozess zur Erlangung eines Visums für Remote-Arbeit ist abhängig davon, in welchem Land man es beantragen möchte. citizen remote gibt eine allgemeine Übersicht über die entsprechenden Schritte, die dabei zu unternehmen sind:

  • Verfügbare Optionen recherchieren: Prüfen, ob das gewünschte Land oder welche Länder überhaupt Visa für Remote Work anbieten und welche Anforderungen gestellt werden.
  • Voraussetzungen prüfen: Man sollte unbedingt sicherstellen, alle Voraussetzungen erfüllen zu können. Darunter fallen beispielsweise Einkommensnachweise, ein umfassender Krankenversicherungsschutz oder auch ein einwandfreies Führungszeugnis.
  • Antrag vorbereiten: Alle erforderlichen Unterlagen sollten bereit liegen, um möglichst reibungslos einen Antrag stellen zu können, ohne dass noch viele Dokumente nachgereicht werden müssen.
  • Antrag stellen: Der Antrag sollte mit genügend Vorlaufzeit gestellt werden und, wenn nötig, sollte die entsprechende Gebühr entrichtet werden.
  • Warten auf die Genehmigung oder Ablehnung: Die Bearbeitung des Visumantrags kann manchmal sehr lange dauern, hier muss man einfach geduldig sein.
  • Sobald das Visum erteilt wurde, kann man in das Land reisen und mit der Remote-Arbeit beginnen.
Dieser Beitrag ist auch in der eMagazin-Ausgabe "Remote Work weltweit: Arbeiten, wo andere Urlaub machen" erschienen.

Foto von Steffi Hochgraef

Steffi Hochgraef

Steffi Hochgraef ist seit 2023 für den BDAE tätig. Sie hat ein großes Interesse an kulturellen Austauschen und Themen rund um Aufenthalte im Ausland, da sie selber für längere Zeit in Indien, Ecuador und Bolivien gelebt hat. Für den BDAE ist sie in der Unternehmenskommunikation und im Marketing tätig. Redaktionell befasst sie sich mit vielen Themen rund um das Leben und Arbeiten im Ausland und schreibt über rechtliche Aspekte beim Thema Global Mobility und längeren Auslandsaufenthalten sowie zu Reise- und interkulturellen Themen für digitale Nomad*innen, Ausgewanderte und Weltreisende.