Remote-Work-Visa in Asien – ausgewählte Modelle vorgestellt
Asien ist längst mehr als nur ein Sehnsuchtsziel für Rucksackreisende. Vielmehr hat sich der Kontinent zu einem Hotspot für digitale Nomadinnen und Nomaden entwickelt. Ob an perlweißen Stränden oder zwischen atemberaubenden Berghängen: Asien bietet unzählige Möglichkeiten, Arbeit und Abenteuer zu verbinden.
Damit das nicht nur ein Traum bleibt, haben viele Länder spezielle Visa für Remote-Arbeitende geschaffen – manche sind schon etabliert, andere noch im Aufbau. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der spannendsten Optionen: von Thailands neuem Digital Nomad Visa über Indonesiens flexible Aufenthaltsregelungen bis hin zu Dubais innovativem Remote-Work-Programm.
Thailand
Thailand bietet Remote-Arbeitenden zwei Optionen für ein Visum. Zum einen gibt es das „Thailand Digital Nomad Visa“ (DTV). Um sich dafür zu bewerben, ist ein Nachweis über Ersparnisse in Höhe von mindestens rund 14.000 Euro vorzulegen. Außerdem müssen anhand von entsprechenden Dokumenten der aktuelle Wohnort und die eigene Beschäftigung bescheinigt werden.
Losama-Bucht in Thailand © cristianbalate, AdobeStock
Die allgemeinen Anforderungen sind für digitale Nomadinnen und Nomaden relativ leicht zu erfüllen, da es keine hohe monatliche Einkommensgrenze wie in vielen anderen Ländern gibt. Das Visum ist für fünf Jahre gültig, mit einer maximalen Aufenthaltsdauer von 360 Tagen pro Einreise. Anfänglich erhält man eine Aufenthaltsdauer von 180 Tagen, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 180 Tage durch die thailändische Einwanderungsbehörde. Während der fünfjährigen Gültigkeitsdauer erlaubt das DTV unbegrenzte Mehrfacheinreisen nach Thailand. Die Antragsgebühr beträgt rund 270 Euro.
Neben dem DTV, welches für die meisten digitalen Nomadinnen und Nomaden wahrscheinlich die beste Option ist, bietet Thailand mit dem „Long-Term Resident Visa“ (LTR) eine Visa-Option, die einen Aufenthalt von bis zu zehn Jahren erlaubt und auch die Flexibilität mehrerer Einreisen bietet. Geeignet ist es für eher vermögende Privatpersonen, wohlhabende Rentnerinnen und Rentner über 50 Jahre mit stabilem Renteneinkommen sowie für „remote“ arbeitende Angestellte internationaler Unternehmen, die aus Thailand heraus arbeiten. Die Antragsgebühr liegt bei circa 1.300 Euro.
Bali (Indonesien)
In Indonesien gibt es momentan noch kein offizielles Remote-Work-Visum. Digitale Nomadinnen und Nomaden haben jedoch die Möglichkeit, über das B211a-Visum bis zu sechs Monate in Indonesien zu bleiben. Es kann zweimal um jeweils 60 Tage verlängert werden und ermöglicht damit einen maximalen Aufenthalt von 180 Tagen. Voraussetzung ist der Nachweis von mindestens 9.000 Euro auf einem Bankkonto. Wenn man sich aus anderen Gründen als zum Zwecke des Tourismus in Indonesien aufhält, kann der Nachweis weiterer Dokumente erforderlich werden. Ebenso kann es sein, dass ein Rück- oder Weiterflugticket nachgewiesen werden muss.
Reisterrassen von Jatiluwih auf Bali, Indonesien © tanarch, AdobeStock
Die Kosten für das 60-Tage-Visum betragen etwa 120 Euro, für das 180-Tage-Visum etwa 350 Euro. Inoffiziell erlaubt es Remote Work, aber nur für ausländische Arbeitgebende. Die KITAS (Temporary Stay Permit) wäre eine Alternative. Das Visum ist sechs bis zwölf Monate gültig. Die Beantragung ist deutlich aufwändiger und hier ist der KITA-Typ entscheidend, ob man offiziell mit dem Visum in Indonesien arbeiten darf. Eigentlich soll es ein Visum für digitale Nomadinnen und Nomaden geben, aber die Umsetzung lässt noch auf sich warten.
Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)
Mit einer zunehmenden Zahl an Expats hat Dubai ein Visum speziell für digitale Nomadinnen und Nomaden eingeführt – das „Work Remotely from Dubai“-Visum. Es ist ein Jahr gültig und bei einer Verlängerung durchläuft man den Prozess nochmals, wie zur Erstbewerbung für das Visum.
Skyline der Dubai Marina, Vereinigte Arabische Emirate © Delphotostock, AdobeStock
Remote-Arbeitende können während der einjährigen Gültigkeitsdauer frei in die VAE ein- und ausreisen, jedoch führt eine Abwesenheit von mehr als sechs aufeinanderfolgenden Monaten zur automatischen Ungültigkeit des Visums. Die Gebühren liegen bei rund 72 Euro. Darüber hinaus können Inhaberinnen und Inhaber eines Remote-Working-Visums eine Aufenthaltsgenehmigung für ihren Ehepartner oder ihre Ehepartnerin, ihre Kinder und Eltern beantragen. Bewerberinnen und Bewerber müssen ein monatliches Einkommen von etwa 3.200 Euro sowie eine Krankenversicherung nachweisen.
So sieht es für Remote-Work in verschiedenen Regionen der Welt aus
Einen detaillierten Einblick in die rechtliche Lage und praktische Tipps für Remote-Workerinnen und -Worker geben folgende Beiträge – zugeschnitten auf bestimmte Regionen auf der Erde:
Wie bekommt man ein Remote-Visum?
Der Prozess zur Erlangung eines Visums für Remote-Arbeit ist abhängig davon, in welchem Land man es beantragen möchte. citizen remote gibt eine allgemeine Übersicht über die entsprechenden Schritte, die dabei zu unternehmen sind:
- Verfügbare Optionen recherchieren: Prüfen, ob das gewünschte Land oder welche Länder überhaupt Visa für Remote Work anbieten und welche Anforderungen gestellt werden.
- Voraussetzungen prüfen: Man sollte unbedingt sicherstellen, alle Voraussetzungen erfüllen zu können. Darunter fallen beispielsweise Einkommensnachweise, ein umfassender Krankenversicherungsschutz oder auch ein einwandfreies Führungszeugnis.
- Antrag vorbereiten: Alle erforderlichen Unterlagen sollten bereit liegen, um möglichst reibungslos einen Antrag stellen zu können, ohne dass noch viele Dokumente nachgereicht werden müssen.
- Antrag stellen: Der Antrag sollte mit genügend Vorlaufzeit gestellt werden und, wenn nötig, sollte die entsprechende Gebühr entrichtet werden.
- Warten auf die Genehmigung oder Ablehnung: Die Bearbeitung des Visumantrags kann manchmal sehr lange dauern, hier muss man einfach geduldig sein.
- Sobald das Visum erteilt wurde, kann man in das Land reisen und mit der Remote-Arbeit beginnen.