Skip to main content
Gesundheit
© pixabay.com

In den USA werden Männer immer später Väter

Das Durchschnittsalter von Vätern in den USA ist in 40 Jahren von 27,4 auf 30,9 Jahre gestiegen, wie eine Studie der Stanford University School of Medicine zeigt. Auf Männer über 40 entfallen demnach rund neun Prozent aller Geburten, auf Männer über 50 fast ein Prozent. Für eine erste umfassende Analyse aller gemeldeten Lebendgeburten wurden Daten von 168.867.480 Geburten für den Zeitraum 1972 bis 2015 ausgewertet. Sie stammen aus dem National Vital Statistics System, das alle gemeldeten Geburten und Todesfälle der USA verzeichnet.

 Aisatische Amerikaner sind älteste Väter

Asiatische Amerikaner, vor allem Japaner und Vietnamesen, sind mit mehr als 36 Jahren die ältesten Väter. Das Alter der Väter stieg auch mit der Dauer der Ausbildung an. Der typische Vater mit einem Hochschulabschluss ist 33,3 Jahre alt. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich der Anteil der Väter über 40 Jahren von 4,1 Prozent auf 8,9 Prozent. Der Prozentsatz der Väter über 50 erhöhte sich von 0,5 auf 0,9 Prozent.

Laut Forschungsleiter Michael Eisenberg beeinflusst das höhere Alter der Väter die Zahl der Kinder, die ein Mann hat, was die Demografie verändert. Auch gibt es Zusammenhänge zwischen späterer Vaterschaft und einem häufigeren Auftreten von Autismus, Schizophrenie, Chromosomenanomalien, Krebserkrankungen bei Kindern und seltenen Generkrankungen. Den Experten zufolge sind die positiven Faktoren einer älteren Vaterschaft, dass ältere Väter wahrscheinlicher bessere Jobs und mehr Ressourcen haben, der Lebensstil eher stabiler ist, sie eher mit ihren Kindern leben und daher auch mehr an der Kindererziehung beteiligt sind.

 Alter der Mütter stärker angestiegen

Im Beobachtungszeitraum ist das Alter der Mütter stärker angestiegen als das der Väter. Der Altersunterschied ist von 2,7 Jahren 1972 auf 2,3 Jahre 2015 gesunken. Dieses Muster ist laut Eisenberg allgemein zu beobachten. Damit sinkt auch die Anzahl der Jahre, in denen Kinder bekommen werden können. Die langfristige Folge wird laut Eisenberg eine Verringerung der Durchschnittsgröße von Familien sein, die sich ihrerseits auf die Wirtschaft auswirken.

Die an das National Vital Statistics System übermittelten Daten waren zu Beginn des untersuchten Zeitraums bei manchen Bundesstaaten lückenhaft. Seit 1985 liegt die Übermittlung zumindest bei Müttern laut dem Experten bei 100 Prozent. 2015 fehlten die Angaben zum Vater bei einer von neun Geburten. Verantwortlich dafür kann sein, dass der Vater unbekannt ist oder die Mütter keine Informationen weitergeben wollten. Dieser Umstand ist jedoch von Bedeutung. Insgesamt verfügen Kinder, deren Daten der Eltern in den Geburtsurkunden aufscheinen, später über eine bessere Gesundheit.

Die Angaben zu den Vätern unterscheiden sich laut Analyse entsprechend der Rasse, ethnischen Zugehörigkeit, Alter, Bildung und Region. Bei Afroamerikanern ist die Anzahl der Angaben am geringsten. Im abgelaufenen Jahrzehnt gaben Afroamerikanerinnen unter 20 Jahren nur bei der Hälfte der Geburten einen Vater an. Die Zahl der Angaben ist jedoch von 63 Prozent 1985 mittlerweile auf 70,9 Prozent gestiegen. Insgesamt haben sich die Angaben zu den Vätern vom Tiefststand 1991 heute auf 88,4 Prozent erhöht. Der jüngste gemeldete Vater des Untersuchungszeitraums war elf Jahre alt, der älteste 88. Rekordhalter sei jedoch laut Eisenberg ein gebürtiger Inder, der mit 94 und 96 Jahren Vater wurde.