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Vermischtes
© Masson, AdobeStock

Virtuell verreisen – so geht es

Die Corona-Krise wird auf absehbare Zeit die Urlaubspläne stark einschränken. Und auch die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung bleibt erst einmal bestehen. Wem es darum geht, Neues zu entdecken, der kann auch zu Hause auf virtuelle Reise gehen – und entdeckt dabei vielleicht Reiseziele, die ihm auch im realen Urlaub verwehrt geblieben wären.

360-Grad-Videos

Eine einfache Option für die virtuelle Reise sind 360-Grad-Videos. Sie sind auf jedem Browser verfügbar und werden in immer größerer Zahl produziert. Nicht zuletzt auch dadurch, dass dank günstigerer Aufnahmegeräte auch die Hobbyfilmer das Angebot erweitern. Zugegeben, es ist schon anstrengender als normales Videokonsumieren – schließlich wurden ja spannende Dinge im gesamten Umfeld der Kamera aufgenommen, und nicht nur im klassischen, rechteckigen Blickfeld. Und um da alles mitzubekommen, muss der Betrachter eben manchmal den Blickwinkel verändern. Aber durch diesen Perspektivwechsel taucht man auch viel intensiver in die Szene ein. Um wortwörtliches Eintauchen geht es übrigens bei diesem Video eines Klippensprungs. Eine andere Art von Nervenkitzel dagegen erzeugt diese 360-Grad-Safari.

Virtual-Reality

Virtuelle Realität verspricht, dieses Mittendrin-Gefühl noch einmal auf das nächste Level zu bringen. Dank der VR-Brillen unterschiedlicher Hersteller steckt der Betrachter auf der virtuellen Reise so richtig im Geschehen – zumindest wird dem Hirn das vorgegaukelt. Die 360-Grad-Videos lassen sich auch hier abspielen – aber voll auf seine Kosten kommt der VR-Reisende erst mit computergenerierten, dreidimensionalen Welten. Denn dann entsteht ein viel überzeugenderes Raumgefühl. Ein gutes Beispiel für rein computergenerierte Grafik bietet dieser Grand-Canyon-Trip. Die Anwendung Realities dagegen bietet Umgebungen, die in der realen Welt per sogenanntem Fotogrammetrie-Verfahren „eingescannt“ wurden und nahezu echt aussehen.

Gerade jetzt dürfte es allerdings schwer sein, an eine VR-Brille zu kommen. Ebenso wie viele andere Bereiche leiden auch in dieser Branche die Hersteller unter Lieferengpässen. Mancher hat der virtuellen Realität bereits einen Boom durch die Corona-Krise vorausgesagt. Schließlich könne die Technologie eine wichtige Rolle für Unternehmen erfüllen, indem sie die Möglichkeit bietet, geplatzte echte Konferenzen oder Meetings einfach durch ein virtuelles Treffen zu ersetzen. Eine solche Virtual-Reality-Sitzung inklusive virtuellem Whiteboard vermittelt durchaus ein größeres Mittendrin-Gefühl als die klassische Telefonkonferenz. In der Praxis führte das bislang allerdings nicht dazu, dass Unternehmen en masse auf diese innovative Form der Telepräsenz setzten. Das stellte nicht nur das Portal Expat-News kürzlich fest, sondern auch Größen aus der VR-Branche selbst.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2018 hatte ergeben, dass virtuelles Reisen gleich nach Videogames spielen an zweiter Stelle bei der Nutzung von Virtual Reality spielt. In der aktuellen Situation könnte sich der Prozentsatz von damals 43 Prozent durchaus signifikant erhöhen.

VERMISCHTES virtual rality

Im Browser auf virtuelle Reisen

Virtual-Reality ahmt das „Mittendrin“-Gefühl wohl am besten nach. Aber die Geräte sind noch Nischenprodukt, und die Zahl der „virtuellen Reiseziele“ ist überschaubar. Viel einfacher nutzbar sind da Google-Produkte wie Maps und Earth. Über Googles „Street-View“-Funktion etwa dürften geradezu unzählige Urlaubsziele erreichbar sein – zumindest für das Auge. Einige Destinationen hat Google allerdings nicht einfach wie jeden anderen Ort auf seinem digitalen Atlas veröffentlicht, sondern hat eigene Präsentationen mit atemberaubenden Fotos und spannenden Hintergrundinfos für sie erstellt. So kann man Schritt für Schritt nachvollziehen, wie das Bergsteigen auf El Capitan im Yosemite-Park abläuft. Und manche virtuelle Reise ist sogar dabei, die man auch außerhalb der Corona-Pandemie sowieso nur schwer unternehmen dürfte – zum Beispiel zur Internationalen Raumstation ISS.

An einer Reise schätzt man ganz unterschiedliche Sachen. Mal sind es die visuellen Eindrücke. Ein anderes Mal sind es die Hintergrund-Infos. Das weiß auch das Portal Reisereporter – und erzählt in einem optisch sehr ansprechenden Mix aus Video, Foto und Ton viele Reisegeschichten. Etwa von der Transsibirischen Eisenbahn.

Die ganz einfachen Methoden

Technologische Fortschritte gaukeln dem Auge immer besser vor, an einem anderen Ort zu sein. Aber um das Fernweh zu stillen, braucht es nicht unbedingt High-Tech. Über Online-Mediatheken hat auch das „ganz klassische“ Format, die Reisereportage im Fernsehen, längst ein modernes Gewand erhalten. Kostenfrei erhältlich sind viele Beiträge etwa in der Mediathek der ARD. Um in Urlaubsstimmung zu kommen, ist oft Musik mehr als genug. Bestimmt hat so ziemlich jeder einen ganz eigenen „Reise-Soundtrack“. Und manchem reichen sicher auch ein gutes Buch oder die alten Urlaubsfotos, um das Fernweh zu stillen. Letztlich stehen Medium und Methode frei – Hauptsache, das Urlaubsgefühl stellt sich ein.