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Vermischtes
© Wolfilser, AdobeStock

So sind die Deutschen 2020 verreist

Wegen der Corona-Pandemie sind im Jahr 2020 noch 37 Prozent der Bundesbürger – und damit rund 40 Prozent weniger als noch 2019 – wenigstens fünf Tage verreist. Das hat eine aktuelle Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen ergeben. Dazu stellen die Studienbetreiber fest: In der modernen Geschichte des Reisens hat es einen solchen Einbruch noch nicht gegeben, selbst zu Zeiten der Golfkriege, der Terroranschläge am 11. September oder der Wirtschafts- und Finanzkrise verreiste stets die Mehrheit der Bundesbürger.

Für die aktuelle Deutsche Tourismusanalyse 2021 befragte die Stiftung 3.000 Personen ab 18 Jahren in repräsentativen Interviews zu ihrem Reiseverhalten.

Anfang 2020 planten und buchten die meisten Menschen trotz der ersten Corona-Warnberichte noch ihren Urlaub. Als Covid-19 dann die Schlagzeilen dominierte und die Unsicherheit wuchs, wurden Buchungen storniert, Grenzen geschlossen, Einreiseverbote verhängt und Rückholaktionen gestartet. Ende April sprach das Auswärtige Amt dann eine weltweite Reisewarnung aus und appellierte an die Bundesbürger, zuhause zu bleiben. Erst im Juni wurden diese Einschränkungen dann teilweise wieder aufgehoben und die Hoffnung auf einen halbwegs normalen Sommerurlaub wuchs. Während ausländische Destinationen versuchten, mit Rabatten und zusätzlichen Schutzmaßnahmen (beispielsweise Maskenpflicht im Flugzeug und zahlreichen Einrichtungen, strenge Hygieneregeln) deutsche Urlauber zu gewinnen, waren zahlreiche inländische Hotels bereits restlos ausgebucht.

Im Spätsommer kündigte sich jedoch die zweite Welle an und Diskussionen über Beherbergungs- und Reiseverbote wurden schnell Wirklichkeit. All das prägte das Reisejahr 2020 und entsprechend zurückhaltend zeigten sich die Bundesbürger beim Thema Reisen.

VERMISCHTES Reisebilanz 2020

Deutschland teurer als Europa

Vor zehn Jahren kostete ein Urlaubstag im Durchschnitt 76 Euro. Im letzten Jahr waren es mit über 100 Euro rund ein Viertel mehr und gleichzeitig mehr als jemals zuvor. Allerdings reduzierten sich die Gesamtkosten durch die verkürzte Reisedauer, so dass ein Urlaub letztendlich mit 996 Euro sogar deutlich günstiger war als noch 2019 (1.208 Euro). In diesen knapp 1.000 Euro pro Person waren neben den Unterkunfts-, Verpflegungs- und Transportausgaben auch alle weiteren Kosten eingeschlossen – von Eintritten über Souvenirs bis hin zu Trinkgeldern.

Fernreise bleibt teuerste Art zu reisen

Bei einem Vergleich der Tageskosten zeigen sich zahlreiche Unterschiede. So bleibt eine Fernreise die teuerste Art zu reisen. Allerdings waren die Tageskosten 2020 günstiger als in den letzten Jahren. Der Grund hierfür ist der Preiskampf der Reiseveranstalter, die über Angebote und niedrige Preise versuchten, ihre Bettenkapazitäten zumindest noch zu Teilen zu füllen.

Im Gegensatz dazu stiegen die Tageskosten im Inland recht deutlich. Erstmals lagen diese mit 99 Euro sogar knapp über den Durchschnittskosten für einen Auslandsurlaub innerhalb Europas. Hoteliers und Reiseveranstalter, Restaurants und Betriebe profitierten von der Alternativlosigkeit vieler Urlauber und versuchten so, die Ausfälle in anderen Monaten zu kompensieren.

VERMISCHTES Tagesausgaben 10 Jahre

Innerhalb Europas variierten die Preise ebenfalls stark. Am preiswertesten war ein Urlaubstag in Polen, aber auch in Skandinavien reisten die Bürger recht günstig. Spanien dagegen kostete deutlich mehr pro Tag und teilweise sogar mehr als Fernreisedestinationen.

Auch hinsichtlich der soziodemografischen Merkmale zeichneten sich Unterschiede ab: So gaben kinderlose Paare (122 Euro pro Tag) und Familien (111 Euro) am meisten aus, während Singles deutlich günstiger verreisten (89 Euro). Besserverdiener gaben doppelt so viel aus wie Geringverdiener, und Ostdeutsche etwa zehn Euro pro Tag mehr als Westdeutsche, blieben aber auch einen Tag weniger vor Ort.

VERMISCHTES Deutschland teurer als Europa

Unsicherheit über Urlaub 2021

Derzeit ist völlig offen, wann Hotels wieder öffnen, Reisewarnungen aufgehoben und Flugzeuge wieder abheben werden. Dennoch plant bereits jetzt fast die Hälfte der Bundesbürger, dieses Jahr in den Urlaub zu fahren. Jeder Fünfte möchte sogar mehrmals die Koffer packen. Ein Drittel ist noch unentschlossen und wartet die Entwicklung weiterhin ab. Sich sicher, dieses Jahr nicht zu verreisen, ist dagegen lediglich ein knappes Viertel der Bevölkerung.

Entsprechend sind die meisten Menschen in Deutschland bei der diesjährigen Reiseplanung auch zurückhaltend. Gut jeder Fünfte hat sich noch nicht entschieden, wo der Urlaub stattfinden soll (21,6 Prozent), zeigt eine aktuelle Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen des Tabakunternehmens British American Tobacco.

VERMISCHTES Wo die deutschen Urlaub machen 2021

Mehrheit will Urlaub 2021 in Deutschland verbringen

Ein Drittel der Befragten gab an, ihren Urlaub 2021 in Deutschland verbringen zu wollen (33,9 Prozent). Nur wenige planen für dieses Jahr einen Urlaub in Spanien (5,8 Prozent), Italien (4,0 Prozent) oder Kroatien (2,1 Prozent), wie die Statista-Grafik zeigt. Der Anteil der Befragten, die für die nächsten zwölf Monate eine Fernreise planen, nahm sogar um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab.

Coronaschutz bei den BDAE-Auslandskrankenversicherungen
Viele Versicherte stehen aktuell vor der Frage, ob sie vor dem Hintergrund der Coronapandemie im Ausland über einen ausreichenden Versicherungsschutz verfügen und ob die medizinische Versorgung in ihrem Aufenthaltsland sichergestellt ist.

Folgendes gilt:
  • Der Versicherungsschutz gilt im Ausland auch bei Reisewarnungen.
  • Unsere Kunden, die ihren Lebensmittelpunkt im Ausland haben, können in ihr Aufenthaltsland zurückkehren.
  • Ein Test auf Infektion mit dem Coronavirus wird bei medizinischer Notwendigkeit und nach Anordnung durch einen Arzt von uns bezahlt.
  • Bei einer häuslichen Quarantäne und den damit verbundenen medizinisch notwendigen Behandlungen erstatten wir hierfür selbstverständlich auch die Kosten.
  • Wird vom behandelnden Arzt eine stationäre Quarantäne angeordnet, so werden wir hierfür ebenfalls alle anfallenden Kosten für medizinische Heilbehandlungen übernehmen.
  • Im Falle einer Corona-Erkrankung stellen wir die bestmögliche Versorgung sicher. Bei einem Aufenthalt in einem Land, in dem bei einer Coronainfektion eine ausreichende medizinische Versorgung nicht gewährleistet ist, wird der Transport zu einem nächsterreichbaren Krankenhaus übernommen, in dem die medizinische Versorgung sichergestellt ist.
  • Der BDAE stellt bei Bedarf entsprechende Versicherungszertifikate aus, in denen die Corona-Deckung bestätigt wird.