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Gesundheit
© Ascensia Diabetes Care /Getty Images

Diabetiker auf Reisen: Diese Tipps helfen

Harar, Oahu, Tbilisi oder Tétouan? Die Reisetipps für 2018 von National Geographic (1) sind vielfältig, exotisch und auch für Menschen mit Diabetes kein Problem.

Unter Diabetes leidende Personen haben oft Hemmungen, Fernreisen zu unternehmen. Dabei sind selbst exotische Ziele wie beispielsweise Oahu, Tbilisi oder Tétouan kein Problem für sie. "Menschen mit Diabetes können reisen wie gesunde Menschen auch – was zählt, ist eine gute Vorbereitung", sagt etwa Dr. Thorsten Siegmund, Direktor des Diabetes-, Hormon- und Stoffwechselzentrums am Isar Klinikum München. Er wird von seinen Patienten regelmäßig auf das korrekte Diabetes-Management im Urlaub angesprochen.

Ob Camping im Seoraksan Nationalpark in Südkorea, Backpacking auf dem 600 Kilometer langen Jordan Trail quer durch Jordanien oder ein Roadtrip zu den besten Surfspots auf Hawaii – der Diabetes muss dabei laut Dr. Siegmund kein Hindernis darstellen. "Natürlich sollte ich mich im Vorfeld immer fragen: Welcher Urlaub passt zu mir? Überfordert mich mein Diabetes-Management bei dieser Art von Reise? Oft reicht es schon, die eigene Persönlichkeit und die eigenen Kräfte gut einschätzen zu können, um das Handicap Diabetes zu minimieren." Wer angesichts der vielen neuen Eindrücke zu Vergesslichkeit neigt, dem helfen zum Beispiel die individuellen Erinnerungsmöglichkeiten der Contour Diabetes App dabei, zur richtigen Zeit den Blutzucker zu messen oder an die Einnahme von Medikamenten zu denken. Die Funktion "Meine Muster" erkennt außerdem, wenn sich auf Reisen die täglichen Gewohnheiten ändern und warnt den Nutzer bei kritischen Werten.

"Beim 'Urlaub on the road' ist außerdem ein großer Vorrat an Medikamenten und ggf. Insulin Pflicht, am besten aufgeteilt auf mehrere Gepäckstücke, falls eines verloren gehen sollte", betont der Experte. Das Insulin darf aber niemals im aufgeheizten Auto lagern – fürs Zelt oder den Roadtrip gibt es in der Apotheke kleine Kühlboxen oder -taschen. Wer den Reisetrends 2018 in das subtropische Klima Madagaskars oder Marokkos folgt, muss sich dagegen keine Sorgen machen: "Insulin ist stabiler als häufig vermutet - kurzfristige Temperaturen bis 40°C sind meist kein Problem. Nur gefrieren sollte es nicht. Wer also stattdessen nach Kanada ins arktische Labrador reist, sollte sein Insulin nah am Körper tragen." Für Flugreisen zeigt die Diabetes-Airline-Checkliste, wie Insulin bei verschiedenen Fluggesellschaften transportiert werden kann, welches Equipment an Bord mitgeführt wird und welche weiteren Services die unterschiedlichen Fluggesellschaften für Menschen mit Diabetes anbieten.

Genuss exotischer Mahlzeiten möglich

In exotischen Regionen wie Mexiko, Argentinien oder Kambodscha ist die landestypische Küche häufig eine eigene Attraktion. Von scharfen, fettigen und kohlenhydratreichen Gerichten wird Menschen mit Diabetes üblicherweise abgeraten. Dr. Siegmund sieht das gelassen: "Im Urlaub gilt die Faustregel 'Learning by Eating'. Natürlich lassen sich Mahlzeiten, die man nicht selbst zubereitet, schwieriger einschätzen. Menschen mit Diabetes können den Urlaub trotzdem kulinarisch genießen, wenn sie häufiger ihren Blutzucker kontrollieren und einfach ausprobieren, was sie gut vertragen." Dabei ist es wichtig, sich auf die gemessenen Werte hundertprozentig verlassen und diese dann richtig interpretieren zu können.

Wer einen spontanen Kurzurlaub plant, dem seien in diesem Jahr Wien, Malmö und Dublin sowie Friesland (Niederlande) als europäische Kulturhauptstadt 2018 empfohlen. Für Städtetrips in Übersee lohnen sich Cleveland (Ohio) und die australische Trendstadt Sydney. Für Cityreisen gilt besonders für Menschen mit Diabetes: Die körperliche Anstrengung, eine ganze Stadt zu Fuß zu erkunden, sollte nicht unterschätzt werden. "Neben ausreichend Flüssigkeit und Kohlenhydraten sind bequeme, bereits eingelaufene Schuhe ein Muss. Abends im Hotel sollten dann unbedingt die Füße auf Blasen oder kleine Verletzungen kontrolliert werden", rät Dr. Siegmund. "Wie vor sportlichen Aktivitäten auch empfiehlt es sich außerdem, die Tour mit einem leicht erhöhten Blutzuckerspiegel zu starten und unterwegs häufiger zu messen."