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Gesundheit
© robsonphoto, AdobeStock

Vor allem Frauen in Corona-Zeit mehr draußen

Während der Coronapandemie haben laut einer Studie der University of Vermont die Aktivitäten der US-Amerikaner unter freiem Himmel deutlich zugenommen. Das galt für Personen, die zu Hause sein mussten, bis hin zu Personen in stressreichen systemerhaltenden Berufen. Vor allem Frauen verbrachten mehr Zeit im Freien, zeigt die kürzlich veröffentlichte Studie.

Viele Freiluftaktivitäten

Zu den Freiluftaktivitäten, die am meisten zunahmen, gehörten mit 64 Prozent die Beobachtung von Wildtieren, mit 57 Prozent Gartenarbeit, mit 54 Prozent das Fotografieren oder eine andere Kunstausübung in der Natur, mit 58 Prozent das alleinige Entspannen im Freien und mit 70 Prozent Spaziergänge. Zusätzlich kam es zur stärkeren Wertschätzung der Natur.

In Zeiten der Pandemie gaben die Studienteilnehmer an, dass 59 Prozent ein größeres Gefühl von psychischer Gesundheit und Wohlbefinden erlebten. Sport spielte bei 29 Prozent eine Rolle, bei 29 Prozent war es das Schätzen der Schönheit, bei 23 Prozent ein Gefühl der Identität und bei 22 Prozent Spiritualität. Dazu kamen weitere, weniger verbreitete Werte.

Suche nach Entspannung

Nicht alle Studienteilnehmer erlebten die Natur gleich. Unterschiede standen mit verschiedenen Faktoren in Zusammenhang. Dazu gehörten Geschlecht, Einkommen und Erwerbstätigkeit sowie ob Personen in einem städtischen Gebiet oder auf dem Land lebten. Frauen erhöhten ihren Kontakt mit der Natur auf mehr Arten als Männer.

Zu den sechs häufigsten Aktivitäten gaben Frauen 1,7 Mal so wahrscheinlich Gartenarbeit und 2,9 Mal so wahrscheinlich Spaziergänge an. Männer gaben nicht wahrscheinlicher als Frauen eine Zunahme bei jeder der Aktivitäten an. Weitere Studien sind laut Seniorautorin Rachelle Gould nötig, um herauszufinden, ob Frauen schlicht mehr Stress abzubauen hatten oder ob sie geneigter sind, zum Stressabbau raus in die Natur zu gehen.

Personen, die während der Pandemie ihren Job verloren hatten, berichteten ebenfalls eher von mehr Gartenarbeit, sozialer Entspannung, Spazierengehen und Tierbeobachtungen. Laut Diana Hackenburg legen diese Ergebnisse nahe, das Covid-19 zu einem Umkippen der Vorstellung von der Natur und ihren Vorteilen wie Stressverringerung und soziale Verbindung hin zu Luxusgütern geführt hat. Manche Gruppierungen schätzten Tradition oder Essen mehr, so die Forscherin.

Quelle: Pressetext.com

Deutsche im Corona-Jahr träger geworden
Trotz aller Spaziergänge und Gartenarbeiten verwundert es nicht, dass sich viele Deutsche 2020 als vergleichsweise träge eingeschätzt haben. Laut einer aktuellen Umfrage von Statista und YouGov sind rund 45 Prozent der Befragten während der Lockdowns in Deutschland träger geworden. Dagegen meinen rund 48 Prozent, dass das bei ihnen nicht der Fall ist.
GESUNDHEIT Lockdown traeger
Dass aber immerhin rund die Hälfte der Befragten angibt, träger geworden zu sein, ist keine Selbstverständlichkeit. Schließlich hatten zahlreiche vorangehende Umfragen ermittelt, dass viele Deutsche durch die Pandemie ihr Bewegungsverhalten positiv verändert haben, indem sie mehr mit dem Fahrrad zu fahren und kurze Strecken auch einmal zu Fuß statt mit dem Auto oder dem ÖPNV zurückzulegen. Immerhin haben einige Deutsche vor, während des Lockdowns an einem Online-Sportkurs teilzunehmen.