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Weltweit
© Mr Doomits, AdobeStock

Corona trifft Tourismus in Mexiko, Spanien und Italien besonders hart

Mexiko, Spanien und Italien sind mit jeweils weit über 200.000 Corona-Infizierten stark von der globalen Gesundheitskrise betroffen. Doch auch abgesehen von den unmittelbaren gesundheitlichen Gefahren gehören diese Staaten auch zu den Ländern, die am anfälligsten für die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind.

Denn beide Länder sind in hohem Maße vom Reise- und Tourismusgeschäft abhängig, das in den letzten Monaten zum Erliegen gekommen ist und trotz allmählicher Wiedereröffnungen bis heute sehr begrenzt bleibt. Darüber hinaus hatten Spanien und Italien schon vor dem Ausbruch der Pandemie wirtschaftliche Probleme, wobei die hohe Staatsverschuldung und die Arbeitslosenquote zu den höchsten aller OECD-Länder gehören.

Tourismus ist in Mexiko, Spanien und Italien besonders relevant für die Gesamtwirtschaft

Wie das Schaubild auf der Grundlage von Daten des World Travel & Tourism Council (WTTC) zeigt, trugen Reisen und Tourismus im vergangenen Jahr zwischen 13 und 15,5 Prozent zum BIP Mexikos, Spaniens beziehungsweise Italiens bei, einschließlich der direkten Beiträge von Hotels, Reisebüros, Fluggesellschaften, Restaurants und anderen sowie der Welleneffekte der Milliarden von Euro, die der Tourismus mit sich bringt.

Zum Vergleich: in den den Vereinigten Staaten waren die Gesamtauswirkungen von Reisen und Tourismus mit 8,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wesentlich geringer. Selbst bei dieser geringeren Rate unterstützen Reisen und Tourismus direkt mehr als 6 Millionen Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten, wobei der Gesamtbeitrag zur Beschäftigung laut WTTC 16,8 Millionen Arbeitsplätze in den USA ausmacht.

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Schlechte Prognosen für Tourismusbranche

Kaum ein Wirtschaftssektor wurde härter von der Gesundheitskrise getroffen als der Tourismus. Und obwohl es unmöglich ist, das volle Ausmaß der Pandemie abzuschätzen, veröffentlichte die Welttourismusorganisation (UNWTO) Schätzungen darüber, wie sich die Tourismus- Zahlen im Jahr 2020 unter verschiedenen Szenarien entwickeln werden. Leider wird erwartet, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die Tourismusindustrie verheerend sein werden, selbst unter den optimistischsten Annahmen.

So skizzierte die UNWTO Ende Juni einen Rückgang der internationalen Touristenankünfte um 58 Prozent auf 610 Millionen in diesem Jahr, sollten bereits im Juli erste Reisebeschränkungen aufgehoben werden. Dieser Fall – die optimistischste Prognose der UNWTO – war letztlich eingetreten. Dieser Prognose nach wäre die weltweite Reiseindustrie auf das Jahr 1998 geschrumpft.

Vor dem Ausbruch des Coronavirus hatte die globale Tourismusindustrie jahrzehntelang ein fast ununterbrochenes Wachstum erlebt. Seit 1980 ist die Zahl der internationalen Ankünfte von 277 Millionen auf fast 1,5 Milliarden im Jahr 2019 in die Höhe geschnellt. In den letzten 20 Jahren waren die Touristenzahlen nur zweimal gesunken: 2003, als der Ausbruch von SARS zu einem Rückgang der Ankünfte um 0,4 Prozent führte, und 2009, als die globale Finanzkrise einen Rückgang der internationalen Reisen um 4 Prozent verursachte.