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Gesundheit
© encierro, AdobeStock

Sonnenbrand und Zecken: So schützen sie im Sommerurlaub ihre Haut

Sommer, Sonne, Badestrand – klingt nach einem perfekten Urlaub. Damit die erholsame Auszeit auch wirklich gelingt, sollte unbedingt ein sinnvoller Schutz gegen Sonnenbrand und Zecken bedacht werden. Denn abgesehen vom kurzfristigen und schmerzhaften Sonnenbrand drohen langfristig auch Hautschädigungen wie Krebs. Dennoch benutzen gemäß dem aktuellen Bericht VuMa Touchpoints 2020 nur 67,2 Prozent der befragten Konsumenten zumindest gelegentlich Sonnenschutzmittel. Ein gutes Drittel der Befragten (35,6 Prozent) pflegt die gestresste Haut nach dem Sonnenbad oder einer sonnenreichen Wanderung zudem mit After-Sun- Produkten.

Was vor Sonnenbrand schützt

Eine Kopfbedeckung und lange, luftige Kleidung, um Haut und Kopf zu bedecken, ein Sonnenschirm für ein schattiges Plätzchen und das regelmäßige Eincremen mit einem wirkungsvollen Sonnenschutzmittel gehören zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen für eine langfristige Hautgesundheit. Trotz aller Vorsicht gehört aber auch ein regelmäßiger Check beim Hautarzt unbedingt zur Hautkrebsvorsorge dazu. Seit dem 1. Juli 2008 haben gesetzlich krankenversicherte Personen ab 35 Jahren alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt dafür die Kosten.

Aber auch private Krankenversicherungen bieten entsprechende Präventionsleistungen an. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei seinem Krankenversicherer bezüglich der jeweiligen Leistungen nachzufragen. So übernehmen manche Anbieter die Kosten auch für häufigere Untersuchungen und für jüngere Versicherte oder bieten spezielle Hautscreening-Apps für die zusätzliche Vorsorge zu Hause an.

GESUNDHEIT Mittel

Zecken als Krankheitsüberträger

Bewegung in der Natur macht fast allen Spaß und ist gesund. Jetzt im Sommer ist es nicht selten, dass man sich dabei nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch eine Zecke einfängt. Die Spinnentiere können unterschiedliche Infektionskrankheiten übertragen. Welche das sind, wann ein Arztbesuch notwendig ist und wie Kinder vor einem Zeckenstich geschützt werden, weiß Prof. Dr. Philippe Stock, Leitender Arzt der Pädiatrie im Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK). „Eine Zecke beziehungsweise ein Zeckenstich ist an sich nicht gefährlich“, so Stock. „Jedoch können die Spinnentiere Viren und Bakterien übertragen, die in seltenen Fällen ernste Krankheiten verursachen. Bei frühzeitigem Erkennen sind diese jedoch gut behandelbar, sodass niemand Angst vor Zecken haben muss“, erklärt er.

In Deutschland übertragen Zecken hauptsächlich die Erreger der Lyme-Borreliose und der Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME). Nicht alle Zecken tragen Krankheitserreger in sich, daher bedeutet ein Stich nicht automatisch auch eine Infektion. „Bei der Diagnose dieser Erkrankungen ist manchmal medizinische Detektivarbeit gefragt, denn die Symptome können noch Monate nach einem Zeckenstich auftauchen und denen einer Erkältung ähneln“, so Stock.

Wann zum Arzt?

Wichtig ist es, auf die sogenannte Wanderröte an der Einstichstelle zu achten. Um deren Entwicklung zu verfolgen, ist es sinnvoll, die Stelle zu fotografieren. Bildet sich die Wanderröte, ist es notwendig, einen Kinderarzt aufzusuchen. Sollte ein Kind in 7 bis 14 Tagen nach dem Zeckenstich erkältungsähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, allgemeines Unwohlsein oder auch Fieber entwickeln, sollte ebenfalls ein Kinderarzt aufgesucht werden. Es ist nicht notwendig, direkt nach einem Zeckenstich einen Arzt aufzusuchen, da Krankheitssymptome sich in der Regel erst verspätet zeigen.

Die Zecke kann mit einer Pinzette oder Zeckenkarte einfach selbst entfernt werden. Wichtig ist dabei, dass das Tier nah an der Haut gefasst und langsam entfernt wird. Dabei darf die Zecke nicht gequetscht werden, denn dies könnte das Austreten möglicherweise infizierter Körperflüssigkeiten verursachen. Öl, Nagellack oder Ähnliches sollte beim Entfernen der Zecke nicht verwendet werden.

Zeckenbisse vermeiden

  • Lange Hosen, Socken und geschlossene Schuhe tragen. Zusätzlich die Hosenbeine in die Socken stecken.
  • Insektenschutzmittel bieten einen Schutz für 2 bis 3 Stunden.
  • Nach einem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich nach Zecken absuchen, auch auf dem Kopf und an den Ohren.

Borreliose und FSME

Borreliose wird von Bakterien, den Borrelien, ausgelöst. Die Übertragung der Borrelien bei einem Zeckenstich dauert mehrere Stunden, daher sinkt das Risiko, an Borreliose zu erkranken, deutlich, wenn die Zecke frühzeitig entfernt wird. Ein mögliches Frühsymptom für eine Lyme-Borreliose Infektion ist eine Hautrötung an der Einstichstelle, die sich langsam ausbreitet, die sogenannte Wanderröte. Weitere mögliche Symptome sind Gelenkschmerzen, Fieber und allgemeines Unwohlsein. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden und heilt bei Kindern in der Regel folgenlos aus.

Die Gefahr einer Infektion mit Lyme-Borreliose ist generell in allen Teilen Deutschlands möglich, jedoch ist das Risiko an Borreliose zu erkranken gering und liegt laut Robert Koch Institut bei 0,3 bis 1,4 Prozent. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird von Viren verursacht. Diese können innerhalb von kurzer Zeit nach dem Zeckenstich übertragen werden. Die Infektion kann mild verlaufen, dann ähneln die Symptome denen einer Erkältung.

In selteneren Fällen kann eine FSME-Infektion sich zu einer Entzündung von Hirnhäuten und Gehirn ausweiten. Bei Virusinfektionen wie der FSME können nur die Symptome, nicht die Erkrankung selbst behandelt werden. Die FSME heilt bei Kindern in der Regel folgenlos aus. Das Risiko sich mit FSME zu infizieren, besteht in ganz Deutschland, ist jedoch regional sehr unterschiedlich. Im Schnitt tragen 0,1 % bis 5 % der Zecken in einem Risiko-Gebiet das Virus in sich. Eine Übersicht der Risikogebiete ist auf der Seite des Robert Koch-Instituts zu finden. Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung, die auch das Altonaer Kinderkrankenhaus bei Aufenthalt in FSME-Risikogebieten empfiehlt.