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Vermischtes

Purzelbäume zum Sonnenaufgang: 6 kuriose Osterbräuche weltweit

© ShunTerra, AdobeStock

Frühling ohne Ostern? In Deutschland undenkbar. Zwar schränkt das Coronavirus die Osterfeierlichkeiten vielerorts auch in diesem Jahr wieder ein. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die vielen bunten und zum Teil kuriosen Traditionen rund um den Globus. Simon Dominitz, Country Manager Deutschland beim Bildungsreise-Spezialisten EF Education First, stellt fest: „Wenn unsere Sprachschülerinnen und -schüler von ihrem Auslandsaufenthalt zurückkommen, berichten sie gerne von Ostertraditionen aus ihrem Gastland.“ Ein guter Anlass, sich einmal kuriose oder lustige Osterbräuche aus der ganzen Welt anzuschauen

Australien: Von wegen Osterhase

Die Deutschen lieben ihren Osterhasen. In Australien jedoch haben sich Wildkaninchen zu einer wahren Plage entwickelt und bedrohen einheimische Tierarten. Weil die Australier also lieber Abstand von den Langohren nehmen, haben sie den Osterhasen kurzerhand durch ein Beuteltier ersetzt, den Kaninchennasenbeutler Bilby. Mit hochstehenden Ohren und Hoppelsprung sieht er einem Hasen durchaus ähnlich und macht auch als Schokoladen-Bilby eine gute Figur.

Großbritannien: Purzelbäume zum Sonnenaufgang

Schon früh am Ostermorgen quälen sich die Waliser aus ihrem Bett, noch bevor die Sonne aufgeht. Sie spazieren gemeinsam auf einen Hügel und erwarten den Sonnaufgang. Für sie symbolisiert er die Auferstehung Christi. Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, schlagen die Waliser auf ihrem Hügel drei Purzelbäume.

Finnland: Rutenhiebe auf den Rücken

An Palmsonntag, genau eine Woche vor Ostern, nehmen die Menschen in Finnland Birkenruten zur Hand und versetzen sich damit leichte Schläge auf den Rücken. Damit wollen sie an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern, bei dem er vom Volk mit Palmwedeln begrüßt wurde. Am Ostersonntag sollte man sich in Finnland lieber die Ohren zuhalten: Mit Trommeln und Tröten ziehen Kinder durch die Straßen und beenden lautstark und fröhlich die Fastenzeit.

Polen: Die Wasserschlacht

Wie wäre es an Ostern mit einer ordentlichen Wasserschlacht? So wird nämlich in Polen das Fest der Auferstehung gefeiert. Am Ostermontag, dem so genannten „Śmigus Dyngus“ oder „nassen Montag“, jagen sich die Menschen mit Eimern, Wasserpistolen und Wasserbomben quer durch die Stadt, bis die Kleidung gänzlich durchnässt ist. Der Brauch reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals bewarfen Junggesellen ihre Auserwählte mit Wasser als Zeichen ihrer Zuneigung. Heute treten Frauen und Männer in Polen gleichermaßen zum österlichen Wet-T-Shirt-Contest an.

Frankreich: Das Riesen-Omelett

In Frankreich geht es nicht ganz so wild, dafür aber umso kulinarischer zu. In der südfranzösischen Gemeinde Bessières wird am Ostersonntag ein riesiges Omelett aus mehr als 5.000 Eiern zubereitet und an Einheimische sowie schaulustige Touristen verteilt. Angeblich stammt die Tradition von keinem geringeren als Napoleon, der in Bessières ein so leckeres Omelett verspeiste, dass er daraufhin noch eines für sein ganzes Heer zubereiten ließ. Heute gilt die gigantische Eierspeise als Symbol der Freundschaft und des kulturellen Austauschs.

Irland: Heringsbegräbnis

Ostern bedeutet: Ende der Fastenzeit! Das feiern einige Iren noch heute mit einem symbolischen Begräbnis. Sie beerdigen Heringe und tragen damit bildlich die Fastenzeit zu Grabe, in der Fleisch traditionell verboten ist und überwiegend Fisch gegessen wird.

Norwegen: Gemeinsames Krimi-Fieber

Während der Feiertage liest es sich besonders gemütlich, das wissen auch die Menschen in Norwegen. Denn dort ziehen an Ostern die Detektive los und alle sind im Krimi-Fieber. „Påskekrimmen“ ist eine norwegische Tradition, bei der das ganze Land während der Osterferien Kriminalgeschichten und Thriller liest, hört oder anschaut. Verlage sowie Radio- und Fernsehstationen machen mit und veröffentlichen Krimis – selbst auf den Milchpackungen sind Detektivgeschichten abgedruckt.