Weltweit sterben zu viele Neugeborene
Überall auf der Welt sterben noch immer skandalös viele Babys aus meist vermeidbaren Gründen – vor allem in den ärmsten Ländern, warnt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in seinem veröffentlichten Bericht zur Neugeborenensterblichkeit. Die besten Überlebenschancen haben demnach Babys in Japan, Island oder Singapur, die schlechtesten Chancen haben Neugeborene in Pakistan, der Zentralafrikanischen Republik und Afghanistan.
Laut der aktuellen Erhebung überlebt in Pakistan statistisch eines von 22 Babys den ersten Lebensmonat nicht. Zum Vergleich: In Japan ist es nur eines von 1.111 Babys. Deutschland steht übrigens auf Rang 12 der Liste der Staaten mit den besten Überlebenschancen (statistisch stirbt eines von 435 Babys). Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate von Neugeborenen in Entwicklungsländern liegt bei 27 von 1.000 Lebendgeburten im Vergleich zu drei von 1.000 Geburten in Industrieländern. Babys in den gefährlichsten Geburtsorten haben ein 50 Mal so großes Sterberisiko wie Kinder in den sichersten Orten.
Viele Todesfälle in Subsahara-Afrika
Der Report zeigt, dass acht von zehn Länder mit der höchsten Neugeborenensterblichkeit in Subsahara-Afrika liegen, wo schwangere Frauen wegen Armut, Konflikten und schwachen Institutionen häufig schlechter gesundheitlich betreut werden. Wenn es allen Ländern gelingen würde, bis zum Jahr 2030 die Neugeborenensterblichkeit auf das durchschnittliche Niveau der Industrieländer zu senken, könnten 16 Millionen Leben gerettet werden.
Erschreckend: Mehr als 80 Prozent der Todesfälle von Babys (innerhalb der ersten 28 Tage) sind eine Folge von Frühgeburt, Komplikationen oder Infektionen wie Lungenentzündung oder Sepsis. Sie könnten vermieden werden, wenn die Frauen bei der Geburt durch gut ausgebildete Hebammen betreut werden und bewährte Maßnahmen wie sauberes Wasser, Desinfektionsmittel, Stillen und Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt sowie gute Ernährung angewendet werden.