Diese Risiken bestehen für Unternehmen in 2025 im Hinblick auf die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter*innen

International SOS, weltweiter Experte für Unternehmensabsicherung, stellt die aktuellen Risikoprognosen international agierender Unternehmen vor.

Die aktuellen Risikoprognosen globaler Unternehmen beschreiben eine fragmentierte Welt: 65 Prozent der befragten Risikomanagement-Expertinnen und -Experten sind der Ansicht, dass die Risiken im vergangenen Jahr zugenommen haben, und 69 Prozent glauben, dass geopolitische Spannungen im Jahr 2025 erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen und/oder ihre Mitarbeitenden haben werden. 75 Prozent der befragten Entscheidungstragenden sehen soziale und politische Unruhen als größtes Risiko. Gleichzeitig erwarten 78 Prozent der Befragten, dass Burnout und Stress im kommenden Jahr erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen und/oder ihre Mitarbeitenden haben werden.

Selbst in der anhaltenden Permakrise zeigt die neue Studie, dass einige der größten Risiken diejenigen sind, auf die die Befragten am wenigsten vorbereitet sind, darunter Konflikte, geopolitische Spannungen und Proteste. Wolfgang Hofmann, Regional Security Manager für Deutschland und Österreich bei International SOS sagt: „Die Verflechtung der heutigen Risiken schafft ein Umfeld, in dem Bedrohungslagen schnell und unvorhersehbar eskalieren. Geopolitische Spannungen führen zu Unterbrechungen der Lieferketten und Cyber-Bedrohungen, während Fehlinformationen und Desinformationen zu Verunsicherung führen und das Vertrauen innerhalb von Unternehmen und über Grenzen hinweg untergraben. Diese komplexen Zusammenhänge erfordern einen Wechsel von reaktiven zu prädiktiven Strategien, die auf datenbasierten Erkenntnissen und funktionsübergreifender Zusammenarbeit beruhen. Trotz der großen Herausforderungen können Unternehmen, die einen systematischen Ansatz zur Risikominderung verfolgen, ihre Mitarbeitenden und ihren Betrieb schützen und ihre Resilienz in unsicheren Zeiten stärken.“

Komplexes und eskalierendes Risiko

Geopolitische Instabilität gehört zu den größten Sorgen der Unternehmen im Jahr 2025 und unterstreicht die Fragilität in einem stark vernetzten globalen Umfeld. Unternehmen sehen sich heute mit einem Umfeld konfrontiert, in dem Konflikte nicht auf politische Grenzen beschränkt sind, sondern über Branchen, Volkswirtschaften und Lieferketten hinweg nachhallen.

75 Prozent der befragten Entscheidungstragenden glauben, dass politische und soziale Unruhen und Proteste erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen beziehungsweise ihre Mitarbeitenden haben werden. 74 Prozent der befragten Entscheidungstragenden äußern die Ansicht, dass geopolitische Spannungen im kommenden Jahr erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen und/oder ihre Mitarbeitenden haben werden.

Die Risiken können sich auf unterschiedliche Weise manifestieren. In Europa hat der Konflikt in der Ukraine die Energiemärkte destabilisiert und politische Allianzen zerbrochen, was sich auf den gesamten Kontinent ausgewirkt hat. Im Nahen Osten verstärken die anhaltenden Krisen die Polarisierung. 

Burnout als versteckter Kostenpunkt einer fragmentierten Welt

Das zunehmend unbeständige geopolitische Umfeld fordert einen hohen Tribut von der psychischen Gesundheit: 65 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer prognostizieren, dass politische Spannungen und Angst als signifikante Risiken im Jahr 2025 erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen beziehungsweise ihre Mitarbeitenden haben werden. 

Zu diesen Belastungen kommen noch weitere Risiken für das Wohlbefinden hinzu, die nach Einschätzung der befragten Expertinnen und Experten im nächsten Jahr erhebliche Auswirkungen auf ihr Unternehmen und/oder ihre Mitarbeitenden haben werden:

• Stress und Burnout: 78 Prozent
• Auswirkungen der Lebenshaltungskostenkrise: 75 Prozent.
• Psychische Gesundheit: 70 Prozent
• Innere Kündigung (“Quiet Quitting”): 52 Prozent
• Angst vor dem Klimawandel: 45 Prozent

Dr. Stefan Eßer, Medizinischer Leiter für Zentraleuropa bei International SOS, kommentiert:

„Die scheinbar unvorhersehbaren und unkontrollierbaren globalen Ereignisse sowie die Lebenshaltungskostenkrise sind wichtige Faktoren, die zu Stress und Burnout bei Mitarbeitern führen können. Unternehmen, die proaktiv in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, stärken ihre organisatorische Resilienz. Zur Schaffung eines gesunden Arbeitsplatzes gehört auch der Schutz und die Förderung der psychischen Gesundheit, was den Mitarbeitern nicht nur hilft, diese Belastungen zu bewältigen, sondern auch das Engagement, die Produktivität und die Bindung an das Unternehmen erhöht – eine wesentliche Voraussetzung, um in einer sich rasch verändernden Welt zurechtzukommen.“

Aufbau von Resilienz in einer fragmentierten Welt

Trotz der vielen Komplexitäten und Herausforderungen, mit denen Unternehmen heute konfrontiert sind, gibt es klare Wege, um Resilienz aufzubauen. Dem Bericht zufolge weisen resiliente Unternehmen drei wesentliche Merkmale auf:

Zugang zu anwendbaren Informationen

1. Entscheidungstragende benötigen zeitnahe, relevante und verifizierte Informationen, die auf die spezifischen Risiken ihres Unternehmens zugeschnitten sind. Dies ist entscheidend, um gegen Fehlinformationen und Desinformationen vorzugehen. 27 Prozent der Teilnehmenden berichten, dass ihr Unternehmen davon schonmal betroffen war, weitere 32 Prozent sagten, dass sie nicht sicher sind, ob Fehlinformationen ihr Unternehmen betroffen haben – ein potenzieller blinder Fleck.
2. Integrierte Risikomanagement-Plattform: Einheitliche Systeme für das Risikomanagement vereinfachen die Abläufe und erhöhen die Produktivität von Risikomanagerinnen und -managern. Diese Plattformen fördern auch die Zusammenarbeit zwischen Teams, was Führungskräften helfen kann, ihre Mitarbeitenden bei der Bewältigung der Auswirkungen von Risiken wie extremen Wetterbedingungen zu unterstützen (49 Prozent der Expertinnen und Experten glauben, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Naturkatastrophen und extremen Wetterereignissen im Jahr 2025 erheblich sein werden). Durch die Bereitstellung einer einzigen Plattform mit verlässlichen Informationen können Unternehmen schnell auf erwartete und unerwartete Risiken reagieren.
3. Optimierte Ressourcenzuweisung: Die Konsolidierung von Ressourcen ermöglicht es Unternehmen, Bereichen mit hohen Risiken Priorität einzuräumen, ohne sich zu überfordern. So betonen 64 Prozent der Befragten die steigenden Erwartungen an die Mitarbeitenden in Bezug auf die Fürsorgepflicht. Diese Erkenntnis macht es unerlässlich, proaktive Gesundheits-, Sicherheits- und Schutzmaßnahmen in den Geschäftsbetrieb zu integrieren. Diese Investitionen sind entscheidend für die Bewältigung aktueller und neuer Risiken.

Der Risk Outlook Report können interessierte Unternehmen kostenfrei auf der Website von International SOS herunterladen. In der Vergangenheit hatte der BDAE zudem über die regelmäßig aktualisierte Risiko-Weltkarte berichtet, die ebenfalls von SOS International verwaltet wird. Die aktuelle Risk-Map ist hier online verfügbar.