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Vermischtes
© Lumos sp, AdobeStock

So unterschiedlich sind die Englischkenntnisse im Berufsalltag

Englisch ist aus dem Berufsleben deutscher Fachkräfte nicht mehr wegzudenken. Ob bei der Kommunikation mit internationalen Kundinnen und Kunden, dem Austausch in globalen Teams oder der Rekrutierung von Talenten aus dem Ausland – eine Studie von grammarly und statista zeigt, welche Schlüsselrolle Englisch spielt.

Vor allem beim Schreiben zeigt sich: Englisch bleibt für viele Beschäftigte eine Herausforderung. Die Studie deckt generationsbedingte Unterschiede und den Bedarf an Sprachförderung auf. Dabei spielen auch neue Technologien wie KI-Tools eine zentrale Rolle.

Durchschnittlich 13,4 Stunden pro Woche – das entspricht etwa 77 Arbeitstagen im Jahr – verbringen Beschäftigte in Deutschland mit schriftlichen Aufgaben. Mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) hat im letzten Jahr eine Zunahme der schriftlichen Kommunikation festgestellt. Die Zunahme betrifft nicht nur die Menge der Aufgaben, sondern stellt vor allem in einer Fremdsprache wie Englisch eine besondere Belastung dar. Im Zuge der fortschreitenden Internationalisierung wird Englisch immer häufiger zur zentralen Arbeitssprache, insbesondere in Unternehmen, die weltweit agieren oder Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren.

Englisch als Schlüssel für die Internationalisierung

Laut Studie nutzen 65 Prozent der Fachkräfte Englisch für die Kommunikation mit internationalen Kundinnen und Kunden, 35 Prozent für den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen im Ausland und knapp ein Drittel für die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams. Vor allem in der IT-Branche und in der Softwareentwicklung ist Englisch inzwischen häufig die Hauptkommunikationssprache, da Unternehmen global vernetzte Talente gewinnen wollen. Telearbeitsmodelle verstärken diesen Trend: In Unternehmen, die vollständig auf Distanz arbeiten, ist Englisch bereits für ein Drittel der Belegschaft die Hauptsprache.

VERMISCHTES AUSLAND Herausforderungen Schreiben Englisch beruflichen Kontext

Auffallend sind die Unterschiede zwischen den Generationen

Deutliche Unterschiede bei den Sprachkenntnissen fallen zwischen den Altersgruppen auf. Fachkräfte der Generation Z und Millennials verfügen zu 55 Prozent über fließende bis verhandlungssichere Englischkenntnisse. Demgegenüber erreichen nur 42 Prozent der Generation X dieses Niveau. Trotz der besseren Sprachkenntnisse geben viele jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jedoch an, wenig Selbstvertrauen in ihre Englischkenntnisse zu haben. Ein Viertel der Generation Z fühlt sich beim Schreiben auf Englisch unsicher, was zu einem zusätzlichen Zeitaufwand führt.

VERMISCHTES Englisches Sprachniveau deutschen Unternehmen

Schriftliche Kommunikation auf Englisch kostet nicht nur Zeit, sondern ist für viele Beschäftigte auch mit Unsicherheiten verbunden. Fast die Hälfte der Befragten braucht mehr Zeit, um ihre Gedanken präzise auszudrücken, 41 Prozent haben Schwierigkeiten, klare Botschaften zu formulieren und 39 Prozent zweifeln an der grammatikalischen Korrektheit. Jeder vierte Berufstätige hat zudem Schwierigkeiten, in geschäftlichen E-Mails oder Dokumenten den richtigen Ton zu treffen. Diese Herausforderungen verstärken sich bei geringer Sprachkompetenz und wirken sich negativ auf die Produktivität aus.

KI als Schreibassistent

Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, setzen immer mehr Unternehmen auf sprachliche und technische Unterstützung. Drei Viertel der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten Maßnahmen ergriffen, um ihre Englischkenntnisse zu verbessern – sei es durch Sprachkurse oder den Einsatz digitaler Schreibassistenten. Vor allem jüngere Generationen wie die Generation Z nutzen zunehmend KI-Tools, um ihre schriftliche Kommunikation zu optimieren: 45 Prozent setzen generative KI ein, um effizienter und sicherer auf Englisch zu schreiben.

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Der gezielte Einsatz von KI-Technologien bietet Unternehmen die Chance, die Produktivität ihrer Teams zu steigern und Sprachbarrieren zu überwinden. Bereits 43 Prozent der Unternehmen, die KI-gestützte Schreibassistenten einsetzen, planen deren Einsatz auf weitere Teams auszuweiten. 30 Prozent wollen den bestehenden Umfang beibehalten und 24 Prozent weitere Tools integrieren. Die Investition in solche Technologien zeigt, dass Unternehmen zunehmend die Bedeutung effektiver Kommunikation erkennen – insbesondere in einer globalisierten Arbeitswelt. 

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Januar 2025 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.