Das sind die Top 40 der nachhaltigsten Reiseziele weltweit
Trends zeigen einen kritischen Bedarf an einer ganzheitlicheren, nachhaltigeren und regenerativeren Tourismus- und Veranstaltungssteuerung. Das geht aus dem Global Destination Sustainability Index (GDS-Index) hervor. GDS Movement ist eine internationale Veränderungsagentur, die den sozioökonomischen und ökologischen Wandel in Städten und Regionen auf der ganzen Welt vorantreibt.
In der Rangliste für 2024 hat GDS die Top 40 der nachhaltigsten Reiseziele aus aller Welt hervorgehoben. Diese außergewöhnlichen Orte zeigen ein starkes Engagement für nachhaltigen Tourismus, indem sie das Tourismuswachstum mit Umweltschutz und dem Wohlergehen der Gemeinschaft in Einklang bringen.
Starkes Engagement für nachhaltigen Tourismus
In diesem Jahr erweiterte der GDS-Index seinen Anwendungsbereich durch die Einführung neuer Kriterien, die sich auf regenerativen Tourismus, Praktiken der Kreislaufwirtschaft und verbesserte Kriterien für Klimaschutzmaßnahmen konzentrieren. Diese bedeutenden Aktualisierungen spiegeln die sich entwickelnden Bedürfnisse des modernen Tourismus wider, was zu einer Verschiebung geführt hat, mit insgesamt niedrigeren Platzierungen für Reiseziele im diesjährigen Vergleich.
Die Top-40 der Reiseziele zeigen ein Engagement für Innovation, Nachhaltigkeitspraktiken und zukunftsorientierte Richtlinien, wobei sowohl führende Unternehmen aus etablierten als auch aus aufstrebenden Regionen vertreten sind. Zum ersten Mal belegte Helsinki den ersten Platz und löste damit Göteborg ab, das mehrere Jahre lang die Spitzenposition innehatte und nun auf den zweiten Platz zurückgefallen ist. Kopenhagen folgt dicht dahinter auf dem dritten Platz und festigt damit seinen Status als weltweit führende Stadt im Bereich des nachhaltigen Tourismusmanagements.
Diese Änderungen sind im GDS-Index 2024 im Vergleich zum GDS-Index 2023 zu verzeichnen
Im GDS-Index 2024 haben sich neue Städte wie Limerick, Victoria, Quebec City, Dublin und Horsens den Reihen angeschlossen, während Reykjavik nach einer kurzen Abwesenheit eine willkommene Rückkehr feiert. Größere Städte dominieren weiterhin die oberen Ränge der Liste, obwohl es in Bezug auf die Bevölkerungsgröße unter den Top-40 ein Gleichgewicht gibt.
In den letzten neun Jahren seit der Einführung des GDS-Index ist die durchschnittliche Leistung in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Reisezielen um 23 Prozent gestiegen, wobei die Top-10 Reiseziele einen bemerkenswerten Anstieg von 44 Prozent verzeichnen.
Die Leistungslücke zwischen Städten außerhalb der Top-10 und dem Gesamtindexdurchschnitt verringerte sich von 28,8 Prozent auf 23,2 Prozent, was auf Verbesserungen bei den Reisezielen mit niedrigerem Rang hinweist. Besonders die soziale Verantwortung wird zu einer tragenden Säule beim Thema Nachhaltigkeit. Reiseziele, die sich aktiv für das Engagement in der Gemeinschaft einsetzen und die lokale Wirtschaft unterstützen, erzielen im Index höhere Punktzahlen.
Die Rangliste 2024 spiegelt die Herausforderungen wider, die sich aus einer anspruchsvolleren Methodik ergeben. Der GDS-Index hat zwölf neue Kriterien eingeführt, 28 andere verfeinert und fünf entfernt, um mit den globalen Nachhaltigkeitsanforderungen Schritt zu halten. Infolgedessen verzeichneten 26 der 40 Top-Reiseziele trotz ihrer anhaltenden Bemühungen einen Rückgang der Punktzahl. Eine Welle von Verbesserungen in den Kategorien „Anbieter und „Reiseziel Management“ (Supplier and Destination Management) deutet darauf hin, dass ein strategischer Fokus auf Nachhaltigkeit an Zugkraft gewinnt. 23 Reiseziele erreichten die Höchstpunktzahl und demonstrierten die Wirksamkeit klarer, umsetzbarer Nachhaltigkeitspläne.
Regionale Spitzenreiter
In der Region Asien-Pazifik ist eine bemerkenswerte Verschiebung zu beobachten, da mehrere Reiseziele in die Top-40-Rangliste aufgestiegen sind – was die zunehmende Bedeutung des nachhaltigen Reisens unterstreicht. Singapur und Sydney haben sich als Vorreiter dieser Bewegung herausgestellt, sich die Spitzenpositionen in ihrer Region gesichert und ein wachsendes Engagement für nachhaltigere Tourismuspraktiken gezeigt.
In Mittel- und Südeuropa hat Bordeaux den Spitzenplatz erobert und Glasgow überholt, während Zürich ebenfalls in der Rangliste aufgestiegen ist und ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt hat. Paris macht einen bemerkenswerten Einstieg auf dem fünften Platz und unterstreicht damit die innovativen Ansätze der Stadt für einen verantwortungsvolleren, reaktionsfähigeren Tourismus und eine nachhaltige Infrastruktur.
In Nordamerika hat Victoria in diesem Jahr Montreal überholt und seinen wachsenden Ruf als nachhaltiges Reiseziel unter Beweis gestellt. Unterdessen haben Quebec, Edmonton und Ottawa ihre Positionen gehalten und ihr anhaltendes Engagement für verantwortungsvolle Praktiken unterstrichen, die besonders Reisende anziehen, die Wert auf umweltfreundlichere Urlaubserlebnisse legen.
Wie erwartet bleibt Helsinki ein herausragender Spitzenreiter in der nordeuropäischen Region und wird für seine wegweisenden nachhaltigen Initiativen gefeiert. Bergen ist um einen Platz nach oben geklettert und bekräftigt damit sein Engagement für das soziale, wirtschaftliche und ökologische Wohlergehen, während Aarhus ein Debüt in der Rangliste feiert, was den breiteren Trend zur Priorisierung der Nachhaltigkeit im Reiseverkehr in der gesamten Region widerspiegelt.
5 wichtige Erkenntnisse aus den diesjährigen Indexergebnissen
Anspruch und Wirklichkeit
Es hat sich ein starker Kontrast zwischen den ehrgeizigen Klimazielen, die sich Reiseziele gesetzt haben, und ihrer tatsächlichen Vorbereitung sowie dem rasanten Tempo, mit dem sich der Klimawandel auf sie auswirkt, herausgebildet. Weniger als die Hälfte der Großstädte sind mit Krisenmanagementplänen für Tourismus und Veranstaltungen ausgestattet, die Alarm schlagen, da wir uns 2024 mit eskalierenden Klimanotfällen und den wachsenden Bedrohungen, die vor uns liegen, konfrontiert sehen.
Zertifizierte Veränderung
Angesichts der bevorstehenden EU-Nachhaltigkeitsverordnungen unterstreicht die Zunahme von Zertifizierungen durch Dritte in Hotels, Veranstaltungsorten und Flughäfen einen entscheidenden Wandel hin zur Rechenschaftspflicht, auch wenn viele Reiseziele immer noch mit der Komplexität der vollständigen Umsetzung von durch Dritte verifizierten Standards zu kämpfen haben.
Die Rechte der heimischen Bevölkerung in einem Meer von Besuchenden
Obschon sogenannter “Overtourism“ zu einem dringenden Problem wird, haben nur 13 Prozent der 40 Top-Reiseziele wichtige Studien zur sozialen Tragfähigkeit durchgeführt, was auf einen dringenden Bedarf an verbesserten Strategien zur Besucherlenkung zum Schutz kulturell und ökologisch sensibler Stätten hinweist.
Mutiges, ehrliches und transparentes Storytelling
Ein aktueller Rückgang der „Greenwashing“-Angriffe auf 30 Prozent deutet auf ein wachsendes Engagement der Reiseziele hin, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen offen zu kommunizieren, auch wenn es noch viel Raum für Verbesserungen gibt. Derzeit nehmen 62 Prozent der Reiseziele ihre Nachhaltigkeitsleistung in ihre Berichte auf. Darüber hinaus geben 80 Prozent Nachhaltigkeitsinformationen über wichtige Lieferanten weiter; allerdings stellen nur 61 Prozent Einzelheiten zu ihrer Strategie für nachhaltige Veranstaltungen bereit.
Datenbasierte Entscheidungsfindung
Da Reiseziele zunehmend Daten für Nachhaltigkeitsziele nutzen, zeigt der bemerkenswerte Anstieg bei der Messung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Indikatoren einen transformativen Trend hin zu einer fundierten Entscheidungsfindung bei der Verfolgung eines nachhaltigen Tourismus.
Guy Bigwood, CEO von GDS-Movement, fasst zusammen: „Die Ergebnisse des GDS-Index 2024 zeigen, dass der Weg zu einer nachhaltigeren Besucherwirtschaft wichtiger ist, denn je. Da globale Reiseziele dem vielfältigen Druck von Klimawandel, Ungleichheit und Übertourismus ausgesetzt sind, werden zukunftsorientierte Regierungsführung, Transparenz und innovative Praktiken die wichtigsten Faktoren für eine dauerhafte Wirkung sein. Der Erfolg der Top-40-Reiseziele unterstreicht die Kraft des kollektiven Handelns und das Engagement für einen regenerativen Tourismus, der sowohl den Menschen als auch dem Ort zugutekommt.“
Über den GDS-Index
Der GDS-Index ist ein bewährtes Programm zur Leistungsverbesserung, mit dem der Fortschritt auf dem Weg zu einem regenerativen Reiseziel bewertet und beschleunigt werden kann. Er misst, vergleicht und verbessert die Nachhaltigkeitsstrategien, Aktionspläne und Initiativen von mehr als 100 Reisemanagement-Organisationen (DMOs), kommunalen Behörden und ihren touristischen Lieferketten.
Der Index wurde 2016 von der International Congress and Convention Association (ICCA), der City Destinations Alliance (CityDNA), der IMEX Group und MCI mitbegründet und bietet Besucherinnen und Besuchern, DMOs, Kommunen und Veranstaltungsplanern, die nach Reisezielen mit der besten Nachhaltigkeitsleistung suchen, eine einzigartige Ressource.
Ausführliche Informationen zu den Rankings 2024 und den vollständigen GDS-Index-Bericht zum Herunterladen finden Interessierte unter gds.earth/reports.
GDS-Movements Mission ist es, Tourismus- und Eventfachleuten die Denkweisen, Fähigkeiten und Werkzeuge an die Hand zu geben, um gemeinsam regenerativere und widerstandsfähigere Reiseziele zu schaffen, die man besuchen, in denen man sich treffen und leben kann. Weitere Informationen dazu unter gds.earth.