Risiko Hautkrebs: Zu wenig Menschen gehen zur Früherkennung
Seit 2015 steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen tendenziell an. Dennoch nutzen zu wenige Menschen den kostenlosen Haut-Check ab 35 Jahren.
Die ohnehin niedrige Teilnahmerate ist zwischen 2015 und 2022 um 22,54 Prozent gesunken. Ein Trend, der bereits vor Corona eingesetzt hatte und durch die Pandemie verstärkt wurde. Das ergab eine aktuelle Auswertung von Versichertendaten der IKK classic.
Gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf ein kostenloses Hautkrebsscreening. Im Zeitraum der Inanspruchnahme 2015/2016 nutzten nur 17,02 Prozent der Anspruchsberechtigten der IKK classic das Hautkrebsscreening. 2017/2018 gingen 16,28 Prozent zum Hautcheck. 2021/2022 waren es nur noch 13,18 Prozent. Angesichts der steigenden Zahl von Hautkrebserkrankungen ist das eine problematische Entwicklung. Früh erkannt, kann Hautkrebs in fast allen Fällen erfolgreich behandelt werden. Je später er entdeckt wird, desto geringer ist der Behandlungserfolg. Mehr als etwa 80 bis 85 Prozent der anspruchsberechtigten Versicherten der IKK classic nutzen jedoch nicht regelmäßig die Möglichkeit der Früherkennung.
Das Erkrankungsrisiko steigt ab dem 35. Lebensjahr deutlich an und nimmt dann weiter zu. 2023 erkrankten 573 Versicherte im Alter von 0 bis 34 Jahren an Hautkrebs. Allein in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sind es mit 1.591 Betroffenen bereits etwa dreimal so viele. Ab dem 75. Lebensjahr ist das Erkrankungsrisiko am höchsten. Im Jahr 2023 wurde bei 9,14 Prozent (27.282) der über 75-jährigen Versicherten der IKK classic Hautkrebs diagnostiziert.
Wie bei kaum einer anderen Krebserkrankung wird die Entstehung von Hautkrebs maßgeblich durch das persönliche Verhalten beeinflusst. Ein bewusster Umgang mit der Sonne und ein regelmäßiges Hautkrebsscreening tragen dazu bei, dass Hautkrebs gar nicht erst entsteht oder frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden kann.