Mit einer Drohne lassen sich Reiseerlebnisse besonders schön in Szene setzen. Doch nicht überall sind die kleinen Geräte willkommen, da sich mit ihnen leicht die Privatsphäre verletzen lässt. Der österreichische Drohnenexperte skyzr, einer der größten Dienstleistungsplattformen für Drohnen-Services aller Art im deutschsprachigen Raum, gibt Tipps, worauf man achten sollte, um empfindliche Strafen und hohe Kosten zu vermeiden.
Eine Drohne nimmt in immer mehr Reisekoffern ihren Platz ein. Denn mit diesen Geräten lassen sich vorher unmögliche Kameraperspektiven einnehmen, auch spektakuläre Manöver sind möglich und schaffen so ein einmaliges Filmerlebnis für den Privatgebrauch. Einsteigermodelle bis 250 Gramm – und somit für den privaten Gebrauch mehr als nur ausreichend – gibt es zur Genüge. „Mittlerweile kostet eine top ausgestattete Kameradrohne weniger als eine brauchbare Digitalkamera und sorgt für spektakuläre Bilder aus der Luft“, weiß Markus Bardach, Geschäftsführer von skyzr.
Doch je nach Land gibt es unterschiedliche Gesetze zu beachten, die regeln, wo, wann und in welchem Umfang eine Drohne fliegen darf. Skyzr empfiehlt, vor Abreise folgende Dinge zu überprüfen:
Drohne richtig versichern
Wer eine Drohne besitzt und mit dieser fliegt, muss auch eine Drohnenversicherung abschließen. Vor dem Urlaub empfiehlt es sich zu kontrollieren, ob der Deckungsbereich auch das Urlaubsland umschließt. Im Schadensfall können ohne gültige Versicherung hohe Kosten entstehen! „Vor dem Urlaub sollte man sicherheitshalber beim Versicherungsunternehmen nachfragen. Sollte kein Schutz im Ausland inkludiert sein, empfiehlt es sich einen Anbieterwechsel zu vollziehen“, so Bardach.
Drohne richtig im Flugzeug transportieren
Um Probleme am Flughafen zu vermeiden, sollte man vorab die Bestimmungen der Fluglinie überprüfen. „Wir empfehlen die Mitnahme der Drohne und der zugehörigen Akkus im Handgepäck, um Schäden durch den unsachgemäßen Umgang mit dem Aufgabegebäck zu verhindern. Die Propeller der Drohne können abmontiert und ohne Weiteres im Aufgabegepäck verstaut werden. Viele Fluglinien wollen keine einsatzbereiten Drohnen in der Kabine haben“, so Bardach.
Nationale Regelungen beachten
Seit 2021 gelten grundsätzlich in der gesamten EU dieselben Regeln zum Gebrauch von Drohnen. Dennoch kann es zu länderspezifischen Unterschieden und regionalen Verschärfungen kommen. „Nicht zu selten kommt es vor, dass Naturschutzgebiete den Einsatz von Drohnen vollständig untersagen“, warnt Bardach. Bei Zuwiderhandeln drohen oft hohe Strafen oder die Abnahme der Drohne. „Wir empfehlen daher, sich vorab schon bei den jeweiligen Tourismusbehörden zu erkundigen und vor Ort auf Hinweisschilder zu achten.“
EU plant neuen Rechtsrahmen für Drohnen und Flugtaxis
Der Prozess, die unterschiedlichen Regelungen innerhalb der EU zu vereinheitlichen, ist allerdings noch nicht abgeschlossen und geht 2024 weiter: Ein neuer Rechtsrahmen soll den Betrieb von Flugtaxis und Drohnen EU-weit sicherer machen. Ziel ist es, die Vorschriften in den Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen und zu straffen sowie die Aufsicht und die betrieblichen Sicherheitsstandards zu verbessern.
Beispielsweise werden mit den Maßnahmen neue EU-weite Anforderungen an die Bescheinigung der Flugtüchtigkeit und Verfahren für bemannte und unbemannte VTOL-Drohnen eingeführt, die sowohl die physische Sicherheit als auch die digitalen Sicherheitsrisiken abdecken.
Das Paket ist eine Schlüsselmaßnahme im Rahmen der EU-Drohnenstrategie 2.0, die im November 2022 verabschiedet wurde und darauf abzielt, einen intelligenten und nachhaltigen Sektor für unbemannte Luftfahrzeuge in Europa zu fördern. Es ergänzt die „U-Raum-Verordnung“, die 2023 in Kraft trat.
Privatsphäre beachten
Bilder aus der Luft eröffnen automatisch den Rahmen dessen, was man, auch ungeplant, aufs Bild bekommt. Da passiert es schnell, dass auch Personen auf Fotos und Videos sind, die das vielleicht gar nicht wollen. skyzr empfiehlt daher darauf zu achten, Privatgrundstücke oder viel besuchte Plätze wie Strände und Sehenswürdigkeiten mit der Drohne zu meiden. „Überall wo Menschen zusammenkommen, gilt es Rücksicht zu nehmen. Einerseits stößt man so niemanden vor den Kopf und verhindert Diskussionen, andererseits geht man auch kein Sicherheitsrisiko ein.“
Auch unbekanntes Gelände meistern
Gerade in Küstengegenden können starke Winde auftreten, die das Flugverhalten der Drohne beeinflussen oder gar stören können. skyzr empfiehlt daher nur bei konstanten und guten Bedingungen zu fliegen, um Unfälle zu vermeiden. „Es verhält sich wie mit dem normalen Autofahren auf unbekannten Straßen. Besonderes Terrain erfordert besondere Vorsicht, um Zwischenfälle sowie Schäden an Personen oder Sachen zu vermeiden.“
Generell sollten beim Flug bestimmte Regeln immer mitbedacht werden. Darauf weist wiederum der ÖATMC hin. „Kollisionen und Unfälle vermeidet man am besten, wenn man sich an die gängigen Regeln hält“, weiß Benjamin Hetzendorfer, Drohnenexperte des Clubs. Drohnen sollten immer in Sichtweite und mit genügend Abstand zu Flughäfen und Hubschrauberlandeplätzen oder anderen sensiblen Bereichen geflogen werden. „Und nähert sich ein mit Personen besetztes Luftfahrzeug, ist die Drohne sofort zu landen.“