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Das sind wichtige Fragen für eine erfolgreiche Selbstständigkeit im Ausland

Den eigenen Traum im Ausland zu verwirklichen, klingt verlockend. Doch vorab gibt es einige Fragen zu klären.

Die richtige Vorbereitung ist das A und O – gerade in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. So erhöht man die Chancen auf den Erfolg und ist auf die wichtigsten Herausforderungen vorbereitet. Nachfolgend werden fünf entscheidende Fragen geklärt, die man sich stellen sollte, ehe man den Schritt zur Selbstständigkeit im Ausland wagt.

Darf ich mich im Wunschland überhaupt selbstständig machen?

Wer sich andernorts selbstständig machen möchte, sollte sich frühzeitig und gründlich informieren, um alle notwendigen rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen und mögliche Hürden zu vermeiden. Im jeweiligen Wunschland selbstständig zu werden, erfordert die Prüfung spezifischer Voraussetzungen und rechtlicher Grundlagen und diese können je nach Land erheblich variieren. Innerhalb der EU ist die Freizügigkeit ein großer Vorteil, denn Bürgerinnen und Bürger der EU-Mitgliedsstaaten können sich relativ unkompliziert in einem anderen EU-Land selbstständig machen.

Im Gegensatz dazu ist der Prozess beispielsweise in Australien komplexer. Hier müssen Deutsche, die auswandern, spezifische Visa beantragen, die ihnen die Selbstständigkeit im Ausland erlauben. Das Business Innovation and Investment Visa (subclass 188) ist ein Beispiel für ein solches Visum. Es erfordert schon im Vorfeld einen detaillierten Businessplan und den Nachweis ausreichender finanzieller Mittel.

Nützliche Informationsquellen für solche Recherchen sind unter anderem die offiziellen Behörden-Webseiten, wie europa.eu für EU-Länder oder homeaffairs.gov.au für Australien. Diese Seiten bieten aktuelle Informationen zu den notwendigen Schritten und Anforderungen, um im jeweiligen Land selbstständig tätig zu werden.

Benötige ich zusätzlich eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung?

Eine Aufenthaltsgenehmigung erlaubt den rechtmäßigen Aufenthalt in einem Land, während eine Arbeitsgenehmigung die Erlaubnis zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit erteilt. Für Unternehmerinnen und Unternehmer im Ausland ist es oft notwendig, beide Genehmigungen zu besitzen.

Innerhalb der EU profitieren die Bürgerinnen und Bürger von der Freizügigkeit, wodurch eine zusätzliche Arbeitsgenehmigung in den meisten Fällen nicht erforderlich ist. Beispielsweise kann ein Deutscher in Frankreich ohne zusätzliche Arbeitsgenehmigung selbstständig tätig werden, muss jedoch die Aufenthaltsgenehmigung für langfristige Aufenthalte beachten. Außerhalb der EU sind die Anforderungen strenger. In den USA benötigen Unternehmerinnen und Unternehmer ein spezielles Visum, wie das E-2 Treaty Investor Visa, das sowohl Aufenthalts- als auch Arbeitsrechte umfasst. Ähnlich ist die Situation in Kanada, wo das Start-up-Visa-Programm eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung unter bestimmten Voraussetzungen bietet.

Benötige ich ein abgeschlossenes Studium mit guten Noten?

Es kann vorkommen, dass für die Gründung eines Unternehmens im Ausland ein abgeschlossenes Studium erforderlich ist. In einigen Ländern wie Australien ist etwa ein abgeschlossenes Ingenieurstudium erforderlich, um als selbstständige Ingenieurin tätig zu werden. Ähnliches gilt für Kanada, wo Ärztinnen und Ärzte und Anwältinnen und Anwälte entsprechende Abschlüsse und Zertifizierungen vorweisen müssen, um in ihrem Berufsfeld arbeiten zu dürfen.

Die Anerkennung dieser Abschlüsse und Zertifikate ist ein weiterer wichtiger Aspekt. In vielen Fällen müssen ausländische Qualifikationen durch offizielle Stellen anerkannt werden, wie durch die Australian Skills Recognition Information (ASRI) in Australien oder durch das Canadian Information Centre for International Credentials (CICIC) in Kanada.

Oftmals ist für die Anerkennung des Studiums auch die Note entscheidend. Schlechte Noten können in manchen Fällen angefochten werden, etwa bei formellen Fehlern, Verspätungen, Änderungen der Prüfungsaufgaben oder Lärm während der Prüfung. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sollte dafür jedoch ein Spezialist für Prüfungsrecht zurate gezogen werden. In jedem Fall sind genaue Recherchen und Vorbereitungen notwendig, um die spezifischen Anforderungen des Ziellandes zu erfüllen.

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Habe ich mir ausreichend Gedanken über die Finanzierung gemacht?

Viele gute Projekte im Ausland scheitern, weil irgendwann keine finanziellen Ressourcen mehr vorhanden sind. Gerade in der Anfangsphase ist es wichtig, eine finanzielle Absicherung zu haben. Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben und eine solide Liquiditätsplanung können helfen, finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden. Eine gründliche Planung der Finanzierung bildet den Grundstein für den Erfolg der Selbstständigkeit im Ausland. Zunächst sollte dafür ein detaillierter Finanzplan erstellt werden, der alle erwarteten Kosten und Einnahmen berücksichtigt. Dieser Plan hilft, die finanzielle Situation zu überblicken und mögliche Engpässe frühzeitig zu erkennen.

Die Finanzierungsmöglichkeiten sind vielfältig. In vielen Ländern gibt es spezielle Förderprogramme für ausländische Unternehmerinnen und Unternehmer. Beispielsweise bietet Singapur das Startup SG Founder Programm an, das finanzielle Unterstützung und Beratung für neue Unternehmen bereitstellt. In den USA können Unternehmerinnen und Unternehmer das „Small Business Administration (SBA) Loan Program“ nutzen, um Zugang zu günstigen Krediten zu erhalten. Zusätzlich zur staatlichen Unterstützung können private Investoren oder Crowdfunding-Plattformen eine Finanzierungsquelle darstellen.

Weiß ich schon, wo ich die ersten Monate wohnen werde?

Die Wohnungssuche im Ausland kann ebenfalls eine große Herausforderung sein. Zunächst bietet es sich an, nach vorübergehenden Unterkünften zu suchen, um dann vor Ort Zeit für die langfristige Suche zu gewinnen. Plattformen wie Airbnb oder Booking.com ermöglichen die Buchung von möblierten Apartments für mehrere Wochen oder Monate. In Großstädten wie London oder Paris gibt es zudem spezielle Agenturen, die sich auf temporäre Wohnlösungen für Expats spezialisiert haben.

Für die langfristige Lösung ist es ratsam, sich frühzeitig über den lokalen Immobilienmarkt zu informieren. Websites wie Rightmove in Großbritannien oder Zillow in den USA bieten umfangreiche Angebote und erleichtern die Suche. Vielerorts ist es jedoch sinnvoller, sich an lokale Immobilienmaklerinnen und -makler zu wenden, die den Markt kennen und bei der Suche nach einer passenden Wohnung unterstützen. Lokale Facebook-Gruppen oder Meetup-Veranstaltungen sind weitere Möglichkeiten, um sich zu vernetzen und nützliche Hinweise zu erhalten. 

In diesen zehn Ländern fühlen sich Expats wie zu Hause

Mexiko, Spanien und Panama sind 2023 die Länder, in denen Expats besonders gut leben können. Das Netzwerk InterNations hat zum zehnten Mal in Folge eine Studie dazu herausgegeben. Was die Länder im Einzelnen auszeichnet, lesen Sie hier.

Die passende Krankenversicherung für digital nomads

Die Auslandskrankenversicherungen der BDAE Gruppe sind für alle Menschen entwickelt worden, die einen sicheren Auslandsaufenthalt anstreben. Daher sind unsere Produkte so aufgebaut, dass sie die Bedürfnisse jeder einzelnen Personengruppe berücksichtigt – auch speziell für digitale Nomadinnen und Nomaden. Eine Übersicht zu den Auslandskrankenversicherungen finden Interessierte hier.

Für weitere Informationen steht das Beratungsteam des BDAE gerne zur Verfügung:

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.