Flexible Arbeitsmodelle werden für Travel-Management immer wichtiger
Erste Ergebnisse der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2024: Prozessoptimierung ist wichtiger denn je und flexibles Arbeiten im In- und Ausland setzt sich durch.
Bei der Wahl des Arbeitsmodells auch im Ausland flexibel zu sein, ist für immer mehr Geschäftsreisende ein Muss. Nicht nur deswegen hat Prozessoptimierung im Travel-Management derzeit eine besonders hohe Bedeutung. Für nahezu alle befragten Entscheiderinnen und Entscheider, unabhängig von der Unternehmensgröße, stehen daneben umweltbezogene Nachhaltigkeit und Reisesicherheit ganz oben auf der Agenda.
Das zeigen erste Auswertungen des Geschäftsreisemarktes für 2024. Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse seiner jüngsten Geschäftsreiseanalyse. Die vollständigen Ergebnisse der Befragung innerhalb der Travel-Management-Branche erscheinen Ende Juni.
Themen – heute und morgen
Mit rund 95 Prozent wählten nahezu alle Befragten die „Prozessoptimierung“ auf Platz eins im Ranking der Themenfelder aktuell und in der Zukunft. Denn die Komplexität der Aufgaben rund um die geschäftliche Mobilität steigt und neue Themenfelder kommen hinzu. Um Prozesse effektiv zu gestalten, werden Mobilitätsverantwortliche mehr denn je zu Schnittstellen--Managerinnen und -Managern zwischen den Bereichen Personal, Einkauf, Finanzen oder auch der IT. Im Hinblick auf umweltbewusstes Handeln und die ab diesem Jahr umzusetzenden Vorgaben der EU-weiten „Corporate Sustainability Reporting Directive“ ist das Thema „Nachhaltigkeit“ bei der Themenrelevanz in den Unternehmen mittlerweile auf Platz zwei gerückt. Darauf folgt der Aspekt „Sicherheit“ – der nach wie vor hohe Aufmerksamkeit im Management von Geschäftsreisen erhält.
KI fördert Prozessoptimierung
Das Thema KI ist in vielen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kreisen in aller Munde. Doch wie hoch ist der Stellenwert tatsächlich? Und welchen Nutzen hat KI für die Prozessoptimierung? Die Umfrage macht deutlich, dass das Thema bei über der Hälfte der großen Unternehmen inzwischen fest verankert ist. Bei kleineren Unternehmen ist dies nur bei jedem dritten der Fall. Das dürfte darin begründet liegen, dass in großen Firmen auch die Reiseprozesse samt Organisation spürbar komplexer sind. Hier Künstliche Intelligenz einzusetzen, bringt da einen umso größeren Vorteil.
Flexibles Arbeiten hat sich etabliert
Remote Work sowie Homeoffice sind in vielen deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Alle befragten Firmen erlauben ihren Mitarbeitenden zumindest teilweise Arbeit von zu Hause oder innerhalb Deutschlands. 43 Prozent gestatten auch das Arbeiten aus dem Ausland und weitere 33 Prozent nehmen sich dies für die Zukunft vor. Bei der Wahl des Aufenthaltsortes zeigen sich insbesondere die größeren Unternehmen flexibel, denn 39 Prozent erlauben weltweite Wahlfreiheit. Kleinere Firmen konzentrieren sich eher auf die EU.
Die maximale Dauer variiert stark von zwei Wochen bis über 60 Tage – hierbei spielen gesetzliche Vorgaben und Versicherungsfragen eine große Rolle. Insgesamt sind Auslandsaufenthalte bis zu 30 Tagen in fast der Hälfte der Unternehmen, die Arbeit aus dem Ausland erlauben, möglich. Diese Entwicklung zeigt, dass eine große Nachfrage nach flexiblen Arbeitsplätzen besteht und Unternehmen diesen Trend erkannt haben. Wer Mitarbeitende zufriedenstellt, stärkt deren Bindung an das Unternehmen und kann leichter neue Talente für sich gewinnen – was die Produktivität langfristig steigert.
Ganzheitliches Mobilitätsmanagement
Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, neue Werte und damit verbunden flexible Arbeitswelten sowie steigende umweltbezogene Anforderungen erweitern das Aufgabenfeld von allen Entscheiderinnen und Entscheidern im Travel-Management – neben der eigentlichen Organisation von Geschäftsreisen. Mit jeweils 80 Prozent gehören dazu sowohl das Fuhrpark- als auch das Dienstwagen-Management. Aber auch weitere Themen aus dem Bereich der Mitarbeitenden-Mobilität, wie zum Beispiel Pendeln, Ausweiten einer Geschäftsreise durch „Blended Travel“ oder das Mobilitätsbudget wurden von den Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern genannt.
Über die VDR-Geschäftsreiseanalyse
Die Grundgesamtheit der Untersuchung bilden alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland – auch diejenigen mit Aktivitäten im Ausland – sowie Organisationen des öffentlichen Sektors ab zehn Mitarbeitenden. Zwischen Januar und April 2024 wurden 800 computergestützte Telefon- und Online-Interviews mit Personen geführt, die für das Management von Geschäftsreisen zuständig sind, beziehungsweise organisatorisch befugt sind, die gesuchten Daten zur Verfügung zu stellen. Somit spiegeln die Antworten auf qualitative Fragen die zum Zeitpunkt der Befragung aktuelle Situation wider, alle anderen basieren auf den Zahlen des Jahres 2023.