Die Zahl der Dengue-Fieber-Fälle in Deutschland steigt derzeit rasant an. Bis zum 18. April 2024 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt fast 600 Infektionen mit der Tropenkrankheit gemeldet.
Die Betroffenen haben sich vermutlich alle auf Reisen in Süd- und Südostasien oder Süd- und Mittelamerika angesteckt. Vor allem in letzterer Region breitet sich die Krankheit derzeit ungewöhnlich stark aus, wie Daten der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation zeigen. Allein in Brasilien wurden bis zur 14. Kalenderwoche über vier Millionen Fälle registriert – mehr als im gesamten Vorjahr.
Doch schon bald könnte eine Dengue-Ansteckung auch ohne Fernreise passieren. Denn Überträger wie die Tigermücke werden durch den Klimawandel auch in Europa heimisch. So gibt es in Süddeutschland – vor allem in Baden-Württemberg – bereits eine ganze Reihe etablierter Populationen. Weiter südlich kam es sogar schon zu lokalen Ausbrüchen. Dazu schreibt ntv.de: „So wurden im Sommer 2023 in der Lombardei in Italien erstmals Infektionen mit dem Dengue-Virus registriert, darunter auch in Gemeinden am Gardasee.“
Die meisten Infektionen mit dem Dengue-Virus verlaufen laut RKI symptomlos oder sehr mild. „Bei einem sehr kleinen Teil der Erkrankten kommt es zu einer schweren Verlaufsform, die sich 3 bis 7 Tage nach Auftreten der ersten Symptome mit starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, Schleimhautblutungen, Bluterbrechen, Erschöpfung oder Unruhe ankündigen kann.“ Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten sich Reisende vor allem gut vor Mücken schützen – zum Beispiel mit Mückenspray, Moskitonetzen und langer Kleidung.
Informationen zum Dengue-Fieber gibt es unter anderem hier:
Wo breitet sich Denguefieber besonders stark aus?
Wie schon erwähnt registriert das Robert-Koch-Institut in diesem Jahr ungewöhnlich viele Dengue-Fälle in Deutschland. Verantwortlich für die erhöhten Infektionszahlen ist die derzeit ungewöhnlich starke Ausbreitung des Dengue-Fiebers in Südamerika. Als Auslöser nennt die Pharmazeutische Zeitung (PZ) die starken Regenfälle und hohen Temperaturen der vergangenen Monate. Unter diesen Bedingungen konnte sich die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die das Dengue-Virus überträgt, besonders gut vermehren.
Auch in Argentinien ist Dengue derzeit auf dem Vormarsch, wie die Statista-Grafik zeigt. Nach knapp über 130.000 Fällen im Vorjahr wurden 2024 bereits über 250.000 Infektionen registriert. Ein weiterer großer Dengue-Ausbruch findet derzeit in Paraguay statt.