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Gesundheit
© andrew_rybalko, AdobeStock

Coronapandemie hat Lebenserwartung verkürzt

Eine Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht wurde, zeigt, wie sich die Lebenserwartung in Europa seit Beginn der Covid-19-Pandemie verkürzt hat.

Besonders drastisch fällt der Rückgang in Bulgarien aus. Gegenüber 2019 hat sich die durchschnittliche Lebensdauer dort im ersten Pandemiejahr um 17,8 Monate verkürzt, 2021 kam ein weiterer Rückgang von 25,1 Monaten hinzu. Nicht ganz so fällt die Entwicklung in Polen aus. Aber auch hier hat sich auf die Gesamtbevölkerung bezogen die Lebenserwartung um rund 27 Monate verkürzt. Dagegen sind die Auswirkungen im DACH-Raum weniger ausgeprägt, wie der Blick auf die Grafik zeigt. In der Schweiz beläuft sich das Minus lediglich auf einen halben Monat. Die große Ausnahme stellt Norwegen dar: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Landes leben jetzt 1,7 Monate länger als vor der Pandemie.

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Um die Schwere der Lebenserwartungs-Verluste während der Covid-19-Pandemie zu kontextualisieren, untersuchten die Forschenden historische Sterblichkeitskrisen in den letzten 120 Jahren und verglichen sie qualitativ mit Lebenserwartungs-Rückgängen seit 2019. So gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere Sterblichkeitsschocks, die in aufeinanderfolgenden Jahren zu Lebenserwartungs-Rückgängen führten, die sich jedoch in den meisten Fällen sofort wieder erholten. In den letzten 40 Jahren ist die Häufigkeit von Sterblichkeitskrisen deutlich zurückgegangen. 

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Februar 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.