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Gesundheit

Was bei einer Pilzvergiftung zu tun ist

Die herbstliche Schädeldecke, wissenschaftlich bekannt als Galerina marginata, ist eine giftige Pilzart. © Igor Kramar, AdobeStock

Die Monate September und Oktober gelten als Hauptsaison für Pilzesammelnde. Wer sein Glück selbst versuchen möchte, sollte jedoch den Unterschied zwischen essbaren und giftigen Pilzen kennen. Die AOK Sachsen-Anhalt verrät, worauf man achten sollte und wie man sich im Fall einer Pilzvergiftung verhält.

Essbare Pilzsorten von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, ist gar nicht so einfach. Das liegt daran, dass es keine generellen Merkmale gibt, die auf die Genießbarkeit eines Pilzes hinweisen. Pilzsammlerinnen und -sammler sollten sich deshalb auf die am häufigsten vorkommenden essbaren Pilze konzentrieren und sich deren Merkmale gut einprägen.

Gefährlich kann es bei der Suche nach Waldchampignons werden. Dieser ähnelt dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz nämlich ungemein. Dieser ist einer der giftigsten Pilze in ganz Europa. Allein in Deutschland basieren rund 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen auf dieser Verwechslung. Auch der beliebte Perlpilz wird aufgrund des ähnlichen Aussehens schnell mit dem giftigen Pantherpilz verwechselt.

Bei Anzeichen einer Pilzvergiftung sofort handeln

Wer sich bei einem Pilz nicht ganz sicher ist, sollte kein Risiko eingehen und diesen stehenlassen oder bei einer Pilzberatung seinen Fund überprüfen. In Ländern mit hohem Speisepilzaufkommen (neben Deutschland unter anderem auch Polen und Schweden) bieten zahlreiche Sachkundige für Pilzaufklärung kostenfrei ihre Hilfe an.

Wurde dennoch ein giftiger Pilz verzehrt, äußert sich das häufig erst nach mehreren Stunden. Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Kreislaufprobleme und sogar Halluzinationen können auftreten. Im schlimmsten Fall kann eine solche Vergiftung tödlich verlaufen, lässt sich bei rechtzeitigem Handeln jedoch noch behandeln.

Bei Verdacht sollte man deshalb sofort handeln und über den Notruf oder den Giftnotruf ärztliche Hilfe anfordern. Für die europäischen Staaten sind auf dieser Seite die Telefonnummern für den Giftnotruf zu finden. Erbrochenes, Reste des Sammelguts und vom Pilzeputzen sollten für Untersuchungszwecke sichergestellt und aufbewahrt werden.

Keine Milch, keine Kohletabletten gegen Durchfall

Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte man unter keinen Umständen Milch trinken. Diese kann die Giftaufnahme im Körper begünstigen. Auch von Kohletabletten gegen den Durchfall wird abgeraten. Ein Erbrechen mit beispielsweise Salzwasser herbeizuführen, ist ebenso nicht ratsam. Bei Kindern und älteren Menschen könnte dadurch eine lebensbedrohliche Situation entstehen.

Weitere Informationen zu heimischen Pilzen: deine-gesundheitswelt.de/balance-ernaehrung/heimische-pilze

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe September 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.