So unterschiedlich gehen die einzelnen Nationen mit dem Thema Gesundheit um
Inder*innen sind mit ihrer Gesundheit weltweit am zufriedensten. An zweiter Stelle steht die Schweizer Bevölkerung, gefolgt von der österreichischen. Für alle drei Nationen gilt: Mehr als zwei Drittel sind mit ihrem Gesundheitszustand im Reinen.
Das hat eine umfassende Studie unter mehr als 23.000 Personen weltweit von Statista ergeben. Bei den Deutschen ist nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) mit der eigenen Gesundheit zufrieden. Die Studie wurde in zwei Wellen im Frühjahr und Sommer 2020 erhoben – die Coronapandemie dürfte also bei der Selbsteinschätzung eine Rolle gespielt haben. Und auch in den großen Staaten Europas – mit Ausnahme Großbritanniens – fällt die gesundheitliche Selbsteinschätzung positiver aus als hierzulande. Das alles lässt die Vermutung zu, dass bei der Gesundheitszufriedenheit neben Physis und Psyche auch kulturelle Aspekte eine Rolle spielen könnten. Denn schaut man auf den tatsächlichen durchschnittlichen Gesundheitszustand einer Nation, dann kommt Indien nicht einmal in den Top 10 vor. Am gesündesten lebt man einem Ranking von Bloomberg zufolge in Spanien. Ähnlich gesund sind die die Menschen in Italien und in Island.
In dem Ranking wurden Indexwerte für den Gesundheitsstand von Einwohnern in ausgewählten Ländern weltweit verglichen. Mit einem Wert von 90,9 Punkten steht die Schweiz auf Rang 5. Deutschland schafft es nur auf Rang 23. Für die Studie wurden 169 Länder weltweit verglichen, in Bezug auf Lebenserwartung, Alkoholmissbrauch, Übergewicht und körperliche Fitness. Auch Umweltaspekte wie sauberes Wasser und saubere Luft flossen in die Bewertung mit ein.
Finn*innen befragen am häufigsten „Dr. Google“
Vielleicht horchen Spanierinnen und Spanier besonders intensiv in sich hinein, wenn es ihnen nicht gut geht, und suchen schneller Rat. Das legt zumindest eine Erhebung von Eurostat nahe, die untersucht hat, wie viele in Europa „Dr. Google“ zur Rate ziehen, wenn sie mehr über Krankheitssymptome wissen wollen. Dabei kam heraus, dass die spanische Bevölkerung ganz weit vorne dabei ist, mit Hilfe von Google Gesundheitsinformationen zu recherchieren. Im Jahr 2021 wurde der höchste Anteil an Suchenden allerdings in Finnland verzeichnet, wo 80 Prozent der 16- bis 74-Jährigen in den letzten drei Monaten vor der Erhebung online nach gesundheitsbezogenen Themen suchten, gefolgt von den Niederlanden (77 Prozent), Dänemark (75 Prozent) und Zypern (74 Prozent).
Im Gegensatz dazu wurden die niedrigsten Anteile in Bulgarien (36 Prozent) und Rumänien (40 Prozent) beobachtet, gefolgt von Deutschland (45 Prozent) und Polen (47 Prozent). Zehn Jahre zuvor googelten übrigens noch 54 Prozent aller Deutschen nach Gesundheitsinformationen.
Zypern verzeichnet den höchsten Anstieg bei der Online-Suche nach Gesundheitsinformationen
In den letzten zehn Jahren ist der Anteil der Personen, die online nach Gesundheitsinformationen suchen, in fast allen EU-Mitgliedstaaten gestiegen, in der EU um 17 Prozentpunkte gegenüber 2011 (38 Prozent). Die höchsten Zuwächse bei der Zahl der Personen, die online nach Gesundheitsinformationen suchen, wurden in Zypern (plus 46 Prozent) verzeichnet, gefolgt von Tschechien (plus 33 Prozent), Malta (plus 32 Prozent) und Spanien (plus 31 Prozent).
Gesundheit steht an erster Stelle, wenn es um die allgemeine Lebenszufriedenheit geht. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK unter 23.000 Menschen in 17 Ländern bereits vor der Pandemie ergeben. An zweiter Stelle steht für die Deutschen die finanzielle Sicherheit (79 Prozent), gefolgt von einer guten Freizeit (69 Prozent) und glücklichen Ehe (64 Prozent). Insgesamt sind den Menschen weltweit dieselben zehn Punkte wichtig, wie den Deutschen. Nur die Reihenfolge variiert. So ist den Menschen hierzulande die Selbstbestimmung über das eigene Leben mit 61 Prozent wichtiger als den Befragten weltweit (53 Prozent).
Selbstverwirklichung vor Kinder: Für 51 Prozent der Deutschen gehören Kinder zu den zehn Faktoren, die ein gutes Leben ausmachen, allerdings hinter Faktoren wie Reisen oder ein Eigenheim besitzen. Weltweit sind Kinder 46 Prozent der Befragten wichtig.