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© andrey gonchar, AdobeStock

Budget-Airlines spüren Corona-Druck deutlich geringer

Für Budget-Airlines war die Pandemie dabei leichter zu verkraften als für klassische Fluglinien. Gleichwohl zeigt sich auch bei den Billigfliegern der wirtschaftliche Einfluss der Corona-Pandemie. Das zeigt eine Studie der Offenen Universität Kataloniens (UOC) und der  Cranfield University. Das hängt damit zusammen, dass Interkontinentalflüge für die Billig-Fluglinien eine geringere Rolle spielen. Dies hat dazu beigetragen, dass die Passagierzahlen im März und April nicht ganz so dramatisch eigebrochen sind.

Problem Interkontinentalflug

„Covid-19 hat die größte Krise in der Geschichte der Luftfahrt ausgelöst. 2020 werden die Sitze in der Branche um 50 Prozent zurückgehen, was fast drei Milliarden weniger Passagieren und 400 Milliarden Dollar verlorenem Einkommen entspricht“, schätzt Pere Suau-Sanchez, Leiter der Sustainability and Management Research Group an der UOC. Zwar ist die ganze Branche betroffen, doch konnten sich der Studie zufolge Budget-Airlines besser auf die nach wie vor unsichere Zukunft einstellen.

Demnach erwiesen sich Billigflieger in der Pandemie als widerstandsfähiger, weil sie im Vergleich weniger mit interkontinentalen Langstreckenflügen zu tun haben. „Das waren die ersten, die im Februar auf dem Boden blieben, und sie waren aufgrund behördlicher Beschränkungen länger inaktiv“, so der UOC-Luftfahrtexperte. Die Zahl der Sitze ist daher gerade im März und April bei klassischen Fluglinien viel deutlicher eingebrochen als bei Budget-Airlines, während die Erholung bei beiden etwa gleich schnell vonstattengeht.

Massiver Bedeutungsgewinn für Budget-Airlines

Primär galt die im „Journal of Transport Geography“ erschienene Studie der langfristigen Entwicklung von Billigfliegern und deren Auswirkungen. Sie haben demnach in zwei Jahrzehnten massiv an Bedeutung gewonnen. In Europa entfielen laut Analyse 2001 lediglich 5,3 Prozent der verfügbaren Sitze auf Billigflieger, während es 2019 bereits 37,3 Prozent der in diesem Zeitraum verdoppelten Sitzplatzzahl waren. Die Studie zeigt auch, dass in Europa 2001 bis 2008 kleinere Flughäfen zwar für die Entwicklung der Billigflieger wichtig waren. Mittlerweile aber scheinen Größe und Bedeutung eines Flughafens keine entscheidende Rolle mehr zu spielen.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Dezember des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.