Deutsche machen 2019 am liebsten Urlaub in Spanien und in der Türkei
Spanien ist das beliebteste Urlaubsland für die Sommerferien 2019. Obwohl das Land im Vergleich zu anderen Orten ein eher teures Reiseziel ist, wird es am häufigsten gebucht. Auf Platz Zwei folgt die Türkei im Länderranking vor Griechenland und Ägypten. Bulgarien erfreut sich wenig Beliebtheit und landet auf dem letzten Platz. Das hat eine Auswertung der gebuchten Pauschalreisen von CHECK24 ergeben. Wie sich die einzelnen Länder zudem als Urlaubsziel entwickelt haben, zeigt das Bewertungsportal HolidayCheck.
Trotz leicht sinkendem Preisniveau liegen die durchschnittlichen Ausgaben in Spanien weiterhin deutlich über denen der klassischen All-Inclusive-Ziele wie der Türkei und Ägypten. Die durchschnittlichen 96 Euro pro Person und Tag beinhalten überwiegend Halbpension, während Urlauber im östlichen Mittelmeerraum ein günstigeres All-Inclusive-Angebot buchen können. Einige wenige Regionen in Spanien beginnen bereits diesem Negativtrend entgegenzuwirken: So haben die Balearen, wie Mallorca angefangen, ihre Preise um drei Prozent zu senken und ältere Hotelanlagen zu renovieren.
Deutlicher Gewinner der diesjährigen Frühbuchersaison ist die Türkei. Die Destination behält mit einem Volumenzuwachs von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ihr rasantes Tempo bei und überholt sogar Ägypten. Mit ihrem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis und idealen Flugverbindungen gewinnt die Türkei besonders bei Familien und vorherigen Bulgarien- sowie Portugalurlaubern wieder an Attraktivität. So kann es sich die türkische Riviera leisten, ihre Preise im Vergleich zur Vorjahressaison im Schnitt um 12 Prozent zu erhöhen: Für eine Pauschalreise mit meist üblicher All-Inclusive-Verpflegung müssen Urlauber nun im Schnitt 77 Euro pro Tag und Person einplanen.
Auch die höherpreisige türkische Ägäis wird insbesondere bei Paaren immer beliebter (+78 Prozent) und in diesem Jahr gut besucht sein. Politische Unruhen scheinen demnach immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Gedämpft werden könnte der positive Trend allerdings von erneuten Vorfällen im Land.
Ägypten: Sicherheitswahrnehmung lässt Buchungen stagnieren
Trotz weiterhin starker Buchungszahlen kann Ägypten nicht an seinen Positivtrend der letzten zwei Jahre anknüpfen: Das Land am Roten Meer rutscht durch ein nur minimales Wachstum von einem Prozent auf Platz Drei der Top-Reiseziele ab. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die laut des Auswärtigen Amts immer noch als unsicher geltende und dadurch weniger angeflogene Region Sharm el Sheikh (- zehn Prozent) sowie die preislich gestiegene Region Hurghada (+17 Prozent). Ähnlich wie die Türkei, hebt nämlich auch Ägypten seinen Durchschnittspreis pro Person und Tag im Vergleich zur Vorjahressaison auf 79 Euro an (+15 Prozent). Dennoch kann sich Ägypten über loyale Urlauber freuen und so kann der beliebte Urlaubsort Marsa Alam trotz Preisanstieg (+ zehn Prozent) einen Anstieg von 48 Prozent an Buchungen verzeichnen.
Nach einem konstanten zweistelligen Buchungszuwachs in den letzten beiden Frühbuchersaisons gehen die Buchungen aktuell nun um fünf Prozent zurück. Damit liegt Griechenland zwar nach wie vor auf Platz Vier der buchungsstärksten Pauschalreisedestinationen. Besonders das hohe Preisniveau von durchschnittlich 96 Euro pro Person und Tag, die meist lediglich Halbpension enthalten, kostet die Destination allerdings Buchungen. Aktuell bietet Griechenland Urlaubern ein weniger attraktives Preis-Leistungsverhältnis als die Türkei. Nach Schätzungen von HolidayCheck wird die Türkei dieses Jahr teilweise an Kapazitätsengpässe stoßen, wovon Griechenland profitieren könnte, wenn es sein Preisniveau anpasst.
Urlaub in Tunesien am günstigsten
Unter den zehn beliebtesten Pauschalreisezielen ist der Preis pro Nacht in Tunesien mit durchschnittlich 66 Euro am niedrigsten. Am meisten zahlen Urlauber in der Dominikanischen Republik (durchschnittlich 117 Euro) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (durchschnittlich 115 Euro).
Für die meisten Destinationen zahlen Urlauber im Schnitt mehr als im vergangenen Sommer. Am deutlichsten fallen die Preissteigerungen in der Türkei (+14,8 Prozent) und Ägypten (+11,2 Prozent) aus. Leicht sinkt der Preis pro Nacht zum Beispiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der Deutsche Reiseverband (DRV) , der mit den Auswertungen der Marktforscher der GfK zeigt, wohin es die Deutschen bei Auslandreisen in den Ferien zieht. Befragt wurden circa 38.000 Personen in Deutschland zu ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten.
Geht man nach Umsatz für die Reisebüros, verdienen diese am meisten mit Buchungen für Griechenland, die Türkei und die Balearen. Das spanische Festland liegt nur auf Platz Neun.
Fernreisen haben im Sommer eine insgesamt deutlich geringere Bedeutung als im Winter. Das wichtigste Fernreiseziel in der Reisezeit von Mai bis Oktober sind die USA. Aktuell weisen die Reisebuchungen dorthin wieder ein einstelliges Wachstum auf. Kanada kann an ein wachstumsstarkes Vorjahr anknüpfen. Die Zielregion Nordamerika weist somit eine positive Entwicklung auf. Ebenso Mittel- und Südamerika: Mexiko beispielsweise legt als das meistbesuchte Land in der Region in Umsatz um acht Prozent bei den Veranstalterreisen zu.
In der Karibik ist Kuba wieder stärker nachgefragt und wächst im niedrigen zweistelligen Bereich. Auch Ziele in Afrika bleiben beliebt und können an ein starkes Vorjahreswachstum anknüpfen. Der Wachstumsmotor in Afrika ist derzeit Kenia mit einer guten zweistelligen Umsatzsteigerung. Kreuzfahrten bleiben auf Kurs und entwickeln sich unverändert gut. Sie sind wie die Türkei einer der Wachstumstreiber im Markt.
Bei der Betrachtung der Reisearten liegt naturgemäß im Sommer der Badeurlaub ganz weit vorne, gefolgt von Studienfahrten und Rundreisen sowie Kreuzfahrten. Aber auch Städteurlaub mit Shopping ist bei den Deutschen gefragter denn je.