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Wer Auslandserfahrung hat, erhöht seine Jobchancen

Bewerber, die durch einen längeren Auslandsaufenthalt Auslandserfahrung vorweisen können, werden vor allem von international arbeitenden Unternehmen bevorzugt. Dabei spielten die im Ausland erworbenen Fremdsprachenkenntnisse, die Erweiterung der interkulturellen Kompetenzen und persönlichen Skills eine wichtige Rolle im Lebenslauf. Das hat eine kleine Umfrage der Initiative Auslandszeit ergeben.

Die befragten Personaler empfehlen, dass eine Auslandszeit zielgerichtet zur angestrebten Karriere geplant werden soll. Abiturienten und Schulabgänger sollten das unbedingt berücksichtigen. Reines Weltenbummeln ohne erkennbare persönliche Zielsetzung höre sich im Lebenslauf eher wie „Urlaub“ an.

„Aus meiner Sicht sind Auslandsaufenthalte grundsätzlich positiv zu bewerten. Denn sie belegen außerordentliche Initiative, eigenes Engagement und sie erweitern den Horizont“, bemerkt Ute Schneider-Rödder, Personalreferentin bei Le Buffet Restaurant & Café. Sie ist für das Handelsgastronomie-Personal von bundesweit 70 Restaurants verantwortlich.

Auslandsaufenthalt sollte relevant sein

Personalfachleute bewerten in der Regel bei einem Bewerber den Bezug der Auslandszeit zum angestrebten Beruf, auch die Dauer und Inhalte. „Die Erfahrungen eines Surflehrers in Australien oder ein freiwilliges Jahr für einen Hilfseinsatz im Ausland prägen die Persönlichkeit und den Umgang mit Menschen in außerordentlichem Maße“, betont Schneider-Rödder.“ Sie gibt aber zu, dass diese Fähigkeiten beispielsweise für den Maître de Cuisine als Küchenchef nicht die allerwichtigste Voraussetzung seien.

„Dennoch nehmen wir eine Auslandszeit als einen bedeutenden Lebensabschnitt wahr, der im Bewerbungsgespräch umfangreichen Raum einnimmt und stellen Fragen, beispielsweise nach der Intention für die Reise, der Organisation, den grundlegenden Inhalten, den schönsten Erlebnissen und wichtigsten Erkenntnissen. Für unseren Betrieb stehen vorrangig die persönlichkeitsbildenden Aspekte im Vordergrund. Deshalb gibt es für den Bewerber mit Auslandsaufenthalt sicher einen dicken Pluspunkt.“ Auslandsaufenthalte seien wie funkelnde Sternchen im Lebenslauf, aber natürlich kein „Must-have“ in der Gastronomie, sagt Schneider-Rödder.

Ein Auslandsaufenthalt ist nach Meinung der Personaler wertvoll, wenn er relevant ist. Bei einem Berufseinsteiger können das ein Auslandspraktikum sein oder ein Work and Travel im englischsprachigen Ausland. Denn in dieser Zeit würden die Englischkenntnisse so gefestigt, dass man bei der Fremdsprache für das gesamte Berufsleben Meilensteine setze. Eine Auslandszeit wirke sich sofort positiv in der Bewerbung auf den ersten Job aus.  Auch Elvira Urmeew, Sachgebietsleiterin in der Abteilung „Personal aus Drittmitteln“ an der Universität Bonn, hält Auslandsaufenthalte für ausgesprochen sinnvoll. Die Personalfachfrau empfiehlt, eine Auslandszeit im Lebenslauf immer mit Blick auf das Ziel darzustellen, fachliche Kompetenzen, Soft Skills oder Sprachkenntnisse auszubauen. „Wer beispielsweise Soziale Arbeit studieren oder später bei einer NGO arbeiten möchte, für den ist Freiwilligenarbeit im Ausland eine sehr gute Möglichkeit, sich in diesem Umfeld umzuschauen und gleichzeitig den Lebenslauf für die berufliche Laufbahn aufzuwerten“, sagt die Bonnerin. Sie rät: „Sehr gut eignen sich Erasmus- und andere Austauschprogramme, Auslandspraktika mit fachlichem Bezug oder die Freiwilligenarbeit.“ Besonders positiv wirkten sich für den Lebenslauf Stipendien aus, wie zum Beispiel vom DAAD und anderen Organisationen.

Auslandserfahrung macht selbstständiger

Ein weiteres Plus: Vor allem für junge Leute im Übergang zum Studium, zur Ausbildung oder der ersten beruflichen Station wirke sich eine Auslandszeit positiv auf die Selbstständigkeit, die Toleranz und Problemlösungsfähigkeit aus. Einen solchen Aufenthalt größtenteils selbst zu organisieren, die Finanzierung zu planen und dann vor Ort verschiedenste Hindernisse zu überwinden, sei sehr förderlich für die persönliche Entwicklung und ermögliche den Aufbau von Soft Skills, die im Arbeitsleben unerlässlich sind. Dazu zählten beispielsweise Offenheit und selbstbewusstes Auftreten, Frustrationstoleranz und Kreativität. Diese Kompetenzen wüssten Arbeitgeber und Personaler zu schätzen.

„Mag sein, dass viele Skills auch ohne einen Auslandsaufenthalt erworben werden können. Aber Menschen mit Auslandserfahrung heben sich oft durch einen höheren Grad an Selbständigkeit, Entscheidungsstärke, Kreativität, Selbstbewusstsein und auch Integrations- und Netzwerkkompetenz hervor“, ergänzt Ute Schneider-Rödder. Dabei würden die Softskills deutlich höher bewertet als beispielsweise Sprach- und andere Zertifikate. Wer sich im Ausland souverän bewegt, sich kulturell integriert und vielleicht sogar mit Ausländern zusammen erfolgreiche Projekte erarbeitet hat, beweist für den Personaler sehr gute Fähigkeiten.

 

Generell gäbe es keine festen Regeln, wie lang eine Auslandszeit dauern sollte. Darüber sind sich die Personalfachleute einig „Die Kurz- oder Langfristigkeit eines Auslandsaufenthaltes spielt eine untergeordnete Rolle“, bekräftigt Elvira Urmeew. Manchen fiele es aber nach einem ganzen Jahr im Ausland schwer, wieder in den Alltag in Deutschland zurückzufinden und in das Studium oder den Job einzusteigen. Sinnvoll sei eine Auslandszeit wie Work and Travel am besten direkt nach einem Lebensabschnitt, beispielsweise nach dem Abitur, der Ausbildung oder dem Jobwechsel.

Mit dem Auslandszeit-Test auf www.auslandszeit.de/auslandszeit-test.html können Schulabgänger schnell prüfen, welche Auslandszeit in welcher Lebensphase am besten zu den eigenen Interessen und Zielen passt. Der Test dauert nur fünf Minuten und liefert konkrete Vorschläge aus der Vielzahl der Möglichkeiten für eine Auslandszeit.

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