Gastbeitrag von Sonja Schlenther
Workation ist ein Trend, der gerade voll durchstartet. Doch wie kann sie konkret umgesetzt werden? Ich habe mein Domizil auf den Philippinen für eine Workation zur Verfügung gestellt. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen.
Aber von Anfang an: Was genau ist eigentlich eine Workation? Der Begriff setzt sich zusammen aus „Work“ (Arbeit) und „Vacation“ (Urlaub) und beschreibt das Arbeiten an einem meist schönen, entspannten Ort weit weg vom Büroalltag.
Ich bin Mitglied einer Online-Community von ortsunabhängigen, meist selbstständigen Unternehmerinnen und Unternehmern namens Citizen Circle. Das Thema Workation ist dort das „tägliche Brot“ – ich würde gar sagen, dort ist diese Arbeitsweise die Norm. Für andere Menschen, die im DACH-Raum arbeiten, bedeutet Workation eher noch etwas „abseits vom Trampelpfad“, eine exotische Variante des Arbeitens für eine kleine Gruppe von Leuten, die mit dem Laptop im Ausland arbeiten.
Viele können sich eigentlich erst seit den Corona-Homeoffice-Zeiten vorstellen, remote – sprich anderswo als im heimischen Office oder Geschäft – ihrer Arbeit nachzugehen. Klar ist: Eine Workation bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile. Ich habe dazu eine Liste mit den Pros und Contras zusammengestellt:
Was spricht dafür?
Neue Umgebung, neue Inspiration: Ein Tapetenwechsel bringt frischen Wind in deine Gedanken.
Work-Life-Balance: Nach der Arbeit gleich entspannen, ohne lange Heimwege.
Flexibilität: Arbeit, wie es dir passt – morgens am Pool, abends am Strand.
Netzwerken: Du triffst Gleichgesinnte aus aller Welt.
Abenteuer: Nach Feierabend eine neue Kultur und Natur entdecken.
Was spricht dagegen?
Ablenkungen: Neue Orte können auch mal ablenken.
Zeitzonen-Dilemma: Meetings in unterschiedlichen Zeitzonen können tricky sein.
Internetprobleme: Nicht überall gibt’s schnelles und zuverlässiges WLAN. (Außer in der ArtVilla, da haben wir STARLINK & SOLAR Back-up)
Arbeit-Urlaub-Balance: Manchmal ist es schwer, nicht ständig zu arbeiten.
Heimweh: Man vermisst Freunde und Familie.
Zu meiner eigenen Erfahrung als Host einer solchen Workation kann ich Folgendes berichten: Im November und Dezember 2023 habe ich eine Workation in der ArtVilla auf Camiguin organisiert, die über einen gesamten Monat angedauert hat. Es war außerordentlich interessant. Die Mitglieder unserer Citizen-Circle-Community haben morgens mit Blick aufs Meer gearbeitet und nachmittags die Insel erkundet (manchmal auch umgekehrt, je nach Fasson und Terminlage) – weit mehr als nur ein gewöhnlicher Arbeitsplatz.
Als Gastgeberin war es mir wichtig, dass in der ArtVilla alles reibungslos ablief (soweit es eben mit gewissen Abstrichen auf einer kleinen Tropeninsel in einem Schwellenland machbar ist). Auch habe ich mich als „Botschafterin“ der Insel Camiguin betrachtet, um meinen Gästen und Freunden die wunderbaren Naturschönheiten und die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen näherzubringen. Manchmal fällt es einem als „Neuling“ in der Fremde nicht so leicht, spontan auf die Leute zuzugehen, da baue ich dann Brücken. Wir haben viel gemeinsam gelacht und intensiv diskutiert.
Auf jeden Fall hat jeder seine wertvollen Erinnerungen mitgenommen. Auch war das Arbeiten mit Blick aufs Meer, den Vulkan, die tropische Pflanzenwelt oft eine ganz besondere Augenweide. Mittlerweile sind die digitalen Nomaden und reiselustigen Onlineunternehmerinnen weitergezogen: ins nächste Land, in ein neues Abenteuer und das Büro im Rucksack dabei.