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Gesundheit

Soziale Isolation erhöht das Sterberisiko

© undrey, AdobeStock

Dauerhaft fehlender Kontakt zu Familie, Freundinnen und Freunden und Bekannten erhöht das frühzeitige Sterberisiko um 39 Prozent. Das hat eine Studie der Universität Glasgow ergeben.

Das Forschungsteam unter der Leitung von Hamish Foster glaubt, dass diese Erkenntnisse helfen können, Patientinnen und Patienten zu identifizieren, die aufgrund sozialer Faktoren einem erhöhten Sterberisiko ausgesetzt sind. Die Ergebnisse könnten als Grundlage dienen, wirksamere Interventionen zur Bekämpfung des mit sozialer Isolation verbundenen erhöhten Sterberisikos zu entwickeln.

Die Studie analysierte insgesamt 458.146 Datensätze und fand eine bisher ungeklärte Verbindung zwischen sozialer Isolation und frühzeitigem Tod. Frühere Untersuchungen hatten bereits einen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Einsamkeit oder Alleinleben festgestellt, jedoch blieben die kombinierten Auswirkungen verschiedener Arten sozialer Interaktion bisher unbeantwortet.

12-Jahreszeitraum als Grundlage

Die Forschenden werteten die Daten von Erwachsenen aus, die zwischen 2006 und 2010 für die Studie rekrutiert worden waren und ein Durchschnittsalter von 56,5 Jahre hatten. Ein Fragebogen zu fünf Arten sozialer Interaktion wurde zu Beginn ausgefüllt, darunter die Häufigkeit von Vertrauensbeziehungen, Einsamkeitsgefühlen, Besuchen von Freundinnen und Freunden oder Familie, Teilnahme an wöchentlichen Gruppenaktivitäten und alleiniges Leben. Nach einer durchschnittlichen Follow-up-Zeit von 12,6 Jahren waren 33.135 Personen, basierend auf Sterbeurkunden, nicht mehr am Leben.

Fünf Arten sozialer Interaktion

Die Studie ergab, dass alle fünf Arten sozialer Interaktion unabhängig von der Todesursache mit einer erhöhten Sterblichkeit in Verbindung stehen. Besonders deutlich war der Zusammenhang bei Personen, die nie Besuch von Freundinnen und Freunden oder Familie erhielten. Personen, die an Gruppenaktivitäten teilnahmen, aber nie besucht wurden, hatten ein vergleichbares Sterberisiko wie jene, die weder Besuch erhielten noch an wöchentlichen Aktivitäten teilnahmen. Personen, die regelmäßig besucht wurden, wiesen hingegen ein deutlich geringeres Sterberisiko auf, was darauf hinweist, dass soziale Interaktion eine schützende Wirkung haben kann. Die Details der Studie wurden in „BMC Medicine“ veröffentlicht.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Januar 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.