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Rechtliches

Vorsicht vor gefälschten Internetseiten von Fluggesellschaften

© Евгений Шемякин, AdobeStock

Passagiere suchen oft den schnellen Kontakt zum Kundenservice der Fluggesellschaft oder der Buchungsplattform, wenn es Probleme mit dem Flug gibt. Dies machen sich Betrügerinnen und Betrüger zunutze und locken Fluggäste mit gefälschten Internetseiten und falschen Telefonnummern in die Falle.

Verbraucherinnen und Verbraucher werden zur Angabe persönlicher Daten oder zum Download von Fernwartungssoftware aufgefordert.

„Hier wird die Situation von Reisenden ausgenutzt, die oft von unterwegs und unter Zeitdruck in einer Ausnahmesituation schnell Kontakt zur Airline aufnehmen wollen.“, so Karolina Wojtal, Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.

Dabei werden die offiziellen Internetseiten von Fluggesellschaften und Online-Buchungsportalen kopiert und unter einer gefälschten Hotline-Nummer vermeintliche Kundenbetreuer angerufen. Um eine gute Platzierung in Suchmaschinen zu erreichen, werden die gefälschten Internetseiten gegen Bezahlung beworben.

Knapp 1.000 Euro Schaden

Eine Konsumentin wollte ein Gepäckstück für ihre Flugreise stornieren lassen. Gebucht hatte sie über das Online-Buchungsportal Opodo. Bei der Suche nach einer Telefonnummer im Internet gelangte sie auf eine betrügerische Website. Am Telefon gab sich die Betrügerin als Mitarbeiterin von Opodo aus und versprach, das zu viel gebuchte Gepäck zurückzuerstatten. Dazu müsse die Kundin nur eine App herunterladen, den Rest würde sie erledigen. Die Kundin installierte das gewünschte Tool. Kurz darauf wurde sie aufgefordert, eine Meldung ihrer Bank-App zu bestätigen. Auch dies tat sie. Dann wurde das Gespräch beendet. Der Kundin wurden 976 Euro von ihrem Konto abgebucht. Das große Problem: Konsumentinnen und Konsumenten haben es in solchen Fällen schwer, ihr Geld zurückzubekommen.

Die Täter*innen haben ihren Sitz offenbar außerhalb Europas

„Die wahren Täter hinter dieser Masche sind schwer zu fassen, sie verschleiern ihre Identität und sitzen in vielen Fällen außerhalb Europas. Hier wird die Situation von Reisenden ausgenutzt, die oft von unterwegs und unter Zeitdruck in einer Ausnahmesituation schnell Kontakt zur Airline aufnehmen wollen. Hat der Verbraucher im guten Glauben, mit der richtigen Person zu sprechen, die Zahlung autorisiert, ist diese nur schwer rückgängig zu machen. Damit der Schaden erst gar nicht entsteht, sollten einige Grundregeln beachtet werden,“ so Karolina Wojtal.

Wer Opfer eines Betruges geworden ist, sollte sich schnellstmöglich mit seiner Bank in Verbindung setzen und eine Rückerstattung (sog. Chargeback) verlangen. Außerdem sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden.

Informationen bietet das Europäische Verbraucherzentrum hier.

So schützen Sie sich vor Betrug mit Airline-Internetseiten

  • Websites und Telefonnummern von Google nicht blind vertrauen.
  • Stellen Sie die Adresse der Website auf den Prüfstand. Gefälschte Seiten haben oft eine seltsame Domain.
  • Vor Reiseantritt offizielle Telefonnummer notieren. So haben Sie im Notfall immer die richtige Nummer zur Hand.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Ansprechperson am Telefon haben. Seriöse Hotlines haben eine Bandansage und eine Warteschleife. Bei Betrugsversuchen sind sie in der Regel direkt mit einer Person verbunden.
  • Bank- und Kreditkartendaten niemals am Telefon preisgeben!
  • Keine Installation von Apps und Programmen. Mit einer Fernwartungssoftware kann auf Ihre persönlichen Daten zugegriffen werden und das eigenen Gerät mit Schadsoftware infiziert werden.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Dezember 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.