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Expatriates
© detailblick-foto, AdobeStock

Wer Deutsch spricht, hat beste Job-Chancen an den schönsten Orten im Ausland

Deutsch sprechende Mitarbeitende im Alter von 20 bis 30 Jahren sind im Ausland sehr begehrt, vor allem in europäischen Ländern im Kundenservice beziehungsweise Customer Service. Das hat eine Erhebung der INITIATIVE auslandszeit ergeben.

Demnach gilt Deutsch mittlerweile als die wichtigste nachgefragte Sprache auf Unternehmensseite. Die Suche nach Deutsch sprechenden Fachkräften beschäftigt zahlreiche Personalagenturen für namhafte Unternehmen wie Google, Meta oder Netflix. Viele IT-Branchen wie Software-Hersteller, Suchmaschinenoptimierer, Smart-Home-Anbieter aber auch Versicherungen, Banken, Online-Händler, Fluggesellschaften, Reiseveranstalter oder Hotelketten haben ihren Kundenservice und technische Hotlines aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland verlegt. Sie alle haben einen hohen Personalbedarf an Mitarbeitenden, die gut Deutsch sprechen. Zudem macht sich ein solcher Auslandseinsatz bei einem renommierten Unternehmen gut im Lebenslauf.

„Daher ist es eine Win-Win-Situation für Deutsche mit Fernweh, die für sechs bis zwölf Monate oder auch darüber hinaus bezahlten Tapetenwechsel im Ausland suchen, aber genauso für die Arbeitgeber, die dringend Deutsch sprechendes Personal suchen“, sagt Frank Möller, Geschäftsführer von INITIATIVE Auslandszeit.

Leben und Arbeiten im Ausland hat Work & Travel den Rang abgelaufen

Ein weiterer Trend ist ersichtlich: Das befristete Arbeiten mit Vertrag und Gehalt im Ausland hat bei jungen Menschen inzwischen Work and Travel den Rang abgelaufen. Beim Work and Travel steht oft nach dem Abitur oder während des Studiums das Reisen und Erleben von Abenteuern auf anderen Kontinenten im Vordergrund. Dagegen möchten Auslandsjobbende eine schöne Zeit in einer meist sonnigen EU-Metropole erleben und das mit Gehalt. Im Gegensatz zu Work and Travel haben sie bereits bei der Ausreise aus Deutschland den Arbeitsvertrag und damit die Jobgarantie schon im Gepäck.

Eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland, die auch in den Freitext-Antworten der Umfrage deutlich wurde, ist auffallend. „Ich will das alles in Deutschland nicht mehr hören, ich will einfach raus“, hört Frank Möller häufig. Sein Portal Auslandsjob.de – seit zwanzig Jahren Anlaufstelle für grenzüberschreitende Arbeitssuche – bekommt am Tag etwa zwanzig bis dreizig Anfragen in den Bewerbungspool von jungen Leuten, die im Ausland arbeiten wollen. „Das ‚Wo‘ und ‚Was‘ oder das Gehalt sind meistens gar nicht so wichtig, Hauptsache ‚raus‘. Das ist eine Umkehrung früherer Einstellungen und typischer Reisemotive anderer Auslandsaufenthalte“, so Möller. 

Chancen für Deutsch sprechende Nicht-Akademiker sind im Ausland sehr gut 

Die Anforderungen für sogenanntes „Contract Work“ im Ausland sind in der Regel nicht akademisch. Die Job-Angebote richten sich an junge Menschen, die eine Zeit im Ausland arbeiten und gleichzeitig das Leben dort genießen möchten. Eine Berufsausbildung, das Abitur oder gutes Englisch sind zwar von Vorteil, aber nicht notwendig. Deutschsprachigkeit, Teamfähigkeit und Empathie, um Kundendialoge lösungsorientiert führen zu können, sind die gesuchten Skills. Schulungen finden dann vor Ort statt. „Es muss auch nicht immer ein Job im Call-Center sein, wobei es dort die meisten Angebote gibt“, erklärt Möller. Auch Service-Personal wie beispielsweise Barkeeper auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff oder Kinderbetreuung in einem Urlaubsclub wird gesucht.

Ein weiteres Plus: Um das begehrte Personal zu bekommen, runden sogenannte „Relocation Packages“ (Umzugspakete) die Job-Angebote ab. Dazu zählen beispielsweise Unterkunft, Verpflegung, Erstattung der Reisekosten, Krankenversicherung oder Sprachkurse. Hin und wieder gibt es auch Boni, wenn der Personalbedarf sehr dringend ist und eine private Krankenversicherung on top.

Aber es gibt auch Nachteile: Die Gehälter sind in der Regel landestypisch. Sie liegen bei etwa 1.400 Euro brutto, allerdings oft mit Kost und Logis und anderen Zugaben. Die meisten deutschsprachigen Auslandsjobs gibt es in Portugal (Lissabon), in Griechenland (Thessaloniki), in spanischen Metropolen (Barcelona, Madrid), auf den Kanaren und Balearen, aber auch in osteuropäischen Großstädten, in skandinavischen Ländern und außerhalb von Europa wie zum Beispiel Thailand, wo es eine große deutsche Gemeinschaft gibt.

EXPATRIATES AdobeStock 480193551Thessaloniki, Griechenland © EdNurg, AdobeStock

Was vielleicht auch nicht jedem liegt: Die Jobs sind zwar in einer reizvollen Urlaubsdestination, aber der Arbeitsplatz befindet sich nicht zwangsläufig in der malerischen Natur oder auf dem Land. Gearbeitet wird in modernen Büros, manchmal mit Meerblick, aber vor allem mit Headset und am Computer-Monitor. 

Die meisten Auslandsjobbenden möchten nach ihrem befristeten Job wieder zurück nach Deutschland. Anderen gefällt es jedoch so gut, dass sie bleiben und dann in der beruflichen Hierarchie ihres ausländischen Arbeitgebenden die Karriereleiter aufsteigen. 

Auch beim Auslandsjob kann eine internationale Krankenversicherung sinnvoll sein

Wer im Ausland einen Job in Festanstellung antritt, ist in der Regel im Sozialversicherungssystem des Gastlandes abgesichert. Doch der Schutz gilt in der Regel nur vor Ort. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche internationale Krankenversicherung abzuschließen, um bei Reisen und Heimataufenthalten weiterhin umfangreichen Gesundheitsschutz genießen zu können.

Günstige internationale Krankenversicherungen finden Interessierte beim BDAE.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Dezember 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.