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Vermischtes
© neirfy, AdobeStock

Unterstützung bei der Planung barrierefreier Reisen durch „Reisen für Alle“

Die UN-Behindertenrechtskonvention stellt klar, dass Menschen mit Behinderungen ein uneingeschränktes und selbstverständliches Recht auf Teilhabe haben. Um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, ist Barrierefreiheit unabdingbar.

Natürlich möchten Menschen mit Behinderung - wie alle anderen auch - ihren Urlaub unbeschwert genießen. Doch „oft verhindern Barrieren im Alltag Inklusion und Teilhabe. Das führt dazu, dass aus Beeinträchtigungen Behinderungen werden“, so die Lebenshilfe. Für einen gelungenen barrierefreien Urlaub ist viel Planung notwendig. 

Barrierefreier Tourismus bietet allein schon aufgrund des demografischen Wandels ein großes wirtschaftliches Potenzial. „So ist Barrierefreiheit für rund 10 Prozent der Bevölkerung unentbehrlich und für 40 Prozent hilfreich - komfortabel ist sie für alle“, heißt es auf der Website von „Reisen für Alle“.

Das bundesweit gültige Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem „Reisen für Alle“ erleichtert die Planung und gibt Anregungen für den Urlaub.

Mehr als 2.500 geprüfte Urlaubs- und Ausflugsideen in Deutschland sind auf der Plattform gelistet. Zu jedem Angebot gibt es eine ausführliche Beschreibung und die Möglichkeit, nach verschiedenen Ausstattungsmerkmalen zu suchen, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen abgestimmt sind. Die Qualitätskriterien für die touristischen Anbieter, die ebenfalls von „Reisen für Alle“ geschult werden, haben Erheberinnen und Erheber in mehrjähriger Zusammenarbeit und in Abstimmung mit Betroffenenverbänden entwickelt. Von der Natur über Museen bis hin zu Hotels gibt es viel zu entdecken. Auch ganze Tourismusregionen können ausgezeichnet werden.

Diese Reiseziele ermöglichen einen barrierefreien Urlaub:

Zwischen Alt und Jung in Trier

Trier ist die älteste Stadt Deutschlands mit einer über zweitausendjährigen Geschichte und gleichzeitig eine jung gebliebene Stadt, in der man viel unternehmen kann. Von Trier aus kann man schöne Schiffstouren auf der Mosel oder der Saar unternehmen. Die Plattform „Reisen für Alle“ hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Trier drei verschiedene Angebotspakete geschnürt: Trier original, Trier epochal und Trier ereignisreich. In der Tuchfabrik kann man beispielsweise in die Kulturszene der Stadt eintauchen (Trier ereignisreich). Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer können den Trierer Nachtwächter auf seinem nächtlichen Rundgang durch die dunklen Gassen begleiten (Trier epochal) oder in der Pauluskirche die Erlebnisshow „Die letzte Schlacht um Rom“ besuchen (Trier originell).

Bayerischer Wald: erfrischend natürlich

Der Bayerische Wald ist ein erholsames Urlaubsziel für alle, die die Natur lieben! In der größten Waldlandschaft Mitteleuropas warten nicht nur der erste und älteste Nationalpark und der einzige Urwald Deutschlands auf Naturliebhaberinnen und -liebhaber, sondern auch ein spannendes Kulturangebot. Im Nationalparkzentrum Lusen befindet sich einer der längsten Baumwipfelpfade der Welt. Wer sich nach noch mehr Wildnis sehnt, kann sich im Hochmoor Großer Filz auf die Spuren des Kreuzotters durch Moor und Wald begeben. Der 1,6 Kilometer lange Rundweg ist barrierefrei gestaltet. Auch in Furth kann man Drachen begegnen, wenn auch meist nur verkleideten Kindern. Das älteste Volksschauspiel der Welt - der Further Drachenstich - wird jedes Jahr im August aufgeführt.

VERMISCHTES AdobeStock 498095554© Jenny Sturm, AdobeStock

Hoch hinaus in Frankfurt am Main

Aus zweihundert Metern Höhe genießt man vom Main Tower den Blick auf Frankfurts Wolkenkratzer-Skyline. Mit einer einzigartigen Museumswelt und einer hervorragenden Theaterszene lockt die Metropole jährlich fast fünf Millionen Besucherinnen und Besucher an. Auf dem rund 15 Kilometer langen barrierefreien Pilgerweg - einem Teilstück des Jakobswegs - von der Kirche St. Leonhard in der Innenstadt entlang des südlichen Mainufers bis zur Justinuskirche in Höchst kann man in die wechselnde Atmosphäre der Stadt eintauchen. Für Cineasten lohnt sich ein Besuch im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum. Hier erfahren sie, wie die Menschen bereits im 18. und 19. Jahrhundert Bilder in Bewegung brachten und können diese historischen Apparate an bedienbaren Modellen selbst ausprobieren.

Erholung im Chiemsee-Alpenland

Das Chiemsee-Alpenland ist eine der schönsten und abwechslungsreichsten Regionen Oberbayerns zwischen München und Salzburg. Für Geschichtsinteressierte ist ein Besuch der idyllischen Fraueninsel und der Herreninsel mit dem imposanten Märchenschloss von König Ludwig II. ein Muss. Mit dem Dampfschiff kann man auf dem „Bayerischen Meer“ von Insel zu Insel schippern. Die Seele baumeln lassen kann man in der charmanten Kurstadt Bad Aibling. Sie ist Bayerns ältestes Moorheilbad und jüngstes Thermalbad. Die Therme bietet Farb-, Licht-, Duft- und Klangerlebnisse, die wohltuend auf Körper und Geist wirken. Wer im See baden möchte, kann dies am Luegsteinsee tun. Eine große Liegewiese, umgeben von imposanten Felswänden, lädt zum Verweilen ein. Strandrollstühle stehen zur Verfügung, damit auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität das Badevergnügen genießen können. Der Zugang zum Wasser ist über eine Rampe möglich und die Strandrollstühle können kostenlos ausgeliehen werden. Für Spaziergängerinnen und -gänger gibt es einen etwa einen Kilometer langen, ebenen Rundweg um den See.

Nürnberg mit mittelalterlichem Flair

Die historische Altstadt Nürnbergs lädt zum Bummeln ein, aber Vorsicht: Der größte Teil der Altstadt ist mit Kopfsteinpflaster belegt. Eingebettet in die Altstadt liegt das Spielzeugmuseum. Nürnberg ist seit dem Mittelalter als Spielzeugstadt bekannt. In der Nürnberger Altstadt gab es hunderte von Spielzeugfirmen. Holzspielzeug, Zinnfiguren, Puppenküchen, Kaufläden und vor allem Blechspielzeug wurden in Nürnberg hergestellt. Das Spielzeugmuseum zeigt auf 1.400 Quadratmetern alte Spielzeugschätze und neues Weltspielzeug: Lego, Barbie, Playmobil und Matchbox. Ebenfalls in Nürnberg befindet sich das Deutsche Bahn Museum. Hier erwartet die Besucherinnen und Besucher eine spannende Reise von den Anfängen der Eisenbahn in Deutschland bis zur Technik der Neuzeit. Die Fahrzeugsammlung des ältesten Eisenbahnmuseums Deutschlands zeigt mehr als dreißig Prunkstücke der deutschen Eisenbahngeschichte. Auch kulinarisch kommt man in Nürnberg auf seine Kosten: In der ältesten Bratwurstküche der Welt, dem Gasthaus „Zum Gulden Stern“, kann man in urig-gemütlicher Atmosphäre leckere fränkische Spezialitäten wie die hausgemachten Rostbratwürste „Röstla“ genießen. 

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Dezember 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.