Gänsebraten mit gutem Gewissen: Tipps für den richtigen Kauf

Die Verbraucherzentrale NRW gibt Hinweise, wie man beim Kauf von Gänsebraten auf artgerechte Tierhaltung achten kann, um sowohl die eigene Gesundheit zu fördern als auch das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten.

Mit Vorfreude auf festliche Mahlzeiten wie den traditionellen Gänsebraten in der Martinszeit oder zu Weihnachten steigt auch das Bewusstsein für artgerechte Tierhaltung. Christiane Kunzel, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale NRW, betont die Wichtigkeit einer langsam erfolgenden Aufzucht, großzügigem Platz im Stall und ausreichendem Auslauf für die Gänse. Hier sind ihre Ratschläge für einen ethisch vertretbaren Gänsebraten:

1. Haltungsform: Beim Kauf von Gänsebraten sollte auf Bio-Gänse oder Fleisch von Gänsen mit den Bezeichnungen „Freilandhaltung”, „bäuerliche Freilandhaltung“ oder „bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter Auslauf“ geachtet werden. Diese gesetzlich definierten Haltungsformen garantieren mindestens vier Quadratmeter Auslauf pro Tier bei Freilandhaltung und sogar zehn Quadratmeter pro Gans oder unbegrenzten Auslauf bei bäuerlicher Freilandhaltung.

2. Deutsche Gänse vom Bauernhof: Bei heimischen Landwirten besteht oft die Gewissheit, dass die Gänse langsam gemästet wurden und ein gutes Leben mit ausreichend Auslauf hatten. Dennoch ist es ratsam, nach der Herkunft des Geflügels zu fragen, da auf Wochenmärkten auch zugekaufte Tiere angeboten werden können.

3. Gänsekauf im Supermarkt: Beim Griff ins Tiefkühlregal ist es empfehlenswert, auf eine Herkunft aus Deutschland zu achten, da hier Gänsestopfmast und Lebendrupf verboten sind. Vorsicht ist geboten, wenn das Gänsefleisch aus dem Ausland stammt, insbesondere aus Ländern wie Ungarn, in denen Gänsestopfmast erlaubt ist, oder aus Polen, wo Lebendrupf weit verbreitet ist. Einige Supermarktketten betonen, dass sie Ware ohne Stopfmast oder Lebendrupf anbieten, doch es ist ratsam, bei unklaren Produkten aus dem Ausland vorsichtig zu sein und im Zweifelsfall auf den Kauf zu verzichten.

Ein bewusster Einkauf trägt dazu bei, die Bedingungen der Gänsehaltung zu verbessern und kommt auch der Gesundheit zugute.