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Gesundheit

Nigeria verzichtet auf Zigaretten

© Media Lens King, AdobeStock

Der Zigarettenkonsum ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Rund 60 Prozent der Teilnehmenden einer Umfrage im Rahmen der Statista Consumer Insights in Deutschland gaben an, keine Zigaretten zu rauchen. Der Rückgang des Konsums spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen von Zigaretten wider.

Diese sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seit 2011 deutlich gesunken. Im Jahr 2022 wurden nach vorläufigen Zahlen rund 791 Zigaretten pro Einwohnerin und Einwohner verbraucht - vor zehn Jahren waren es noch mehr als 1.000. Dafür hat der Konsum von E-Zigaretten und Vaporizern zugenommen.

GESUNDHEIT rauchen 2023

Auch in Österreich (66 Prozent) und der Schweiz (61 Prozent) überwiegt der Anteil der Menschen, die keine Zigaretten rauchen. Im internationalen Vergleich schneiden andere Länder noch besser ab. In Japan rühren rund 79 Prozent der Umfrageteilnehmenden keine Zigarette an, in Nigeria verzichten sogar rund 85 Prozent aller Befragten auf die Glimmstängel. Und das, obwohl eine Schachtel Zigaretten in beiden Ländern mit umgerechnet jeweils unter fünf Euro vergleichsweise günstig ist.

Grund für den niedrigen Anteil an Raucherinnen und Rauchern in Nigeria ist vor allem das offensive politische Vorgehen gegen den Tabakkonsum in den vergangenen Jahren. So gibt es ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit, ein Verbot aller Formen direkter und indirekter Werbung und ein Verkaufsverbot von Zigaretten im Umkreis von 1.000 Metern um rauchfreie Zonen.

Maßnahmen zur Beschränkung des Tabakkonsums

Während Nigeria mit gutem Beispiel vorangeht, gibt es natürlich auch in anderen Ländern Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben 5,6 Milliarden Menschen in Ländern, in denen mindestens eine der sechs von der WHO geförderten Best-Practice-Maßnahmen (MPOWER) zur Eindämmung des Tabakkonsums eingeführt wurde – das sind 71 Prozent der Weltbevölkerung. Dazu gehören Maßnahmen wie etwa Warnhinweise auf Verpackungen – rund 79 Prozent der WHO-Mitgliedsländer haben diese eingeführt – allerdings nicht überall im gleichen Umfang, wie die Statista-Grafik zeigt.

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In knapp 38 Prozent der Länder gibt es strikte Regelungen, in welchen öffentlichen Bereichen oder Räumen nicht geraucht werden darf. In ähnlich vielen Ländern gibt es strikte Tabakwerbeverbote. Die WHO weist aber auch darauf hin, dass es in 44 Ländern noch keine Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums gibt. Angesichts von 8,7 Millionen Tabaktoten pro Jahr ruft die Organisation deshalb zum Widerstand gegen die Tabak- und Nikotinindustrie auf, die sich diesen gesundheitspolitischen Maßnahmen widersetzt. 

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe November 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.