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Gesundheit

Stress erhöht Risiko für Demenzerkrankungen

© djoronimo, AdobeStock

Menschen, die in jungen Jahren unter chronischem Stress gelitten haben und vielleicht auch zu Depressionen neigen, leiden später häufiger an kognitiven Störungen oder sogar an Alzheimer.

Das haben Forschende des Karolinska Institutet herausgefunden. Demnach ist das Risiko in dieser Gruppe viermal höher als bei Menschen ohne Stress und Depressionen. Wer „nur“ unter einer der beiden Beeinträchtigungen leidet, muss immer noch mit einem doppelt so hohen Risiko rechnen, heißt es.

Beobachtung über acht Jahre

Axel C. Carlsson und sein Team haben 44.447 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren, bei denen chronischer Stress und/oder eine Depression diagnostiziert wurde, über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet, um den Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und kognitiven Störungen zu untersuchen. Die Forschenden verglichen diese Daten mit der Entwicklung von 1.362.548 Personen, bei denen weder Stress noch Depression diagnostiziert worden waren. Daraus errechneten sie die erhöhten Risiken. Die Patientendaten stammten aus einer Gesundheitsdatenbank der Region Stockholm.

„Es ist sehr ungewöhnlich, dass Menschen in dieser Altersgruppe an Demenz erkranken. Deshalb müssen wir alle möglichen Risikofaktoren identifizieren, die zu dieser Krankheit führen. Wir zeigen hier, dass die Diagnose häufiger bei Menschen gestellt wird, die unter chronischem Stress oder Depressionen gelitten haben. Um einen genauen kausalen Zusammenhang zu beweisen, sind aber weitere Studien nötig“, sagt Carlsson. Dennoch sei die Erkenntnis wichtig, weil sie es ermögliche, Präventionsmaßnahmen zu verbessern und die Zusammenhänge mit anderen Risikofaktoren für Demenz zu verstehen.

Bessere Prävention möglich

Etwa 160.000 Menschen in Schweden leiden an einer Form von Demenz. Am häufigsten tritt die Alzheimer-Krankheit auf. Mit steigender Lebenserwartung nimmt auch die Zahl der Demenzkranken zu. Dieser Trend könnte sich verlangsamen, da in den letzten Jahren viele neue Diagnosemethoden und Frühinterventionstherapien entwickelt wurden, die Demenzerkrankungen lindern können.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe November 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.