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Gesundheit

Klimawandel forciert Lösungen für neue klinische Termini

© Khongtham, AdobeStock

Forschungsergebnisse der Monash University bieten eine Lösung für das dringende Bedürfnis nach Echtzeitdaten über die Auswirkungen des sich wandelnden Klimas auf die menschliche Gesundheit.

Angesichts der zunehmenden Belastung durch den Klimawandel betonen die Forschenden die Notwendigkeit von kooperativen Maßnahmen und Innovationen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung in Zeiten von Umweltkrisen sicherzustellen.

Die Studie hebt insbesondere bedeutende Begriffe wie Hitzewellen und Trockenheit hervor, die durch den Klimawandel und Naturkatastrophen verursacht werden und in die medizinische Terminologie integriert werden müssen. Die Forschungsarbeit wurde von Zerina Lokmic-Tomkins in Zusammenarbeit mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durchgeführt. Lok­mic-Tomkins betont, dass der Klimawandel als Hauptantreiber von Naturkatastrophen die ökologische Nachhaltigkeit, die planetare Gesundheit und die Ziele nachhaltiger Entwicklung gefährdet.

Noch kein umfassendes Verständnis der Auswirkungen der Klimakatastrophe auf menschliche Gesundheit

Die aktuellen klinischen Begrifflichkeiten seien laut Lokmic-Tomkins nicht ausreichend, um die volle Bandbreite der Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel angemessen zu erfassen, insbesondere in Bezug auf Umwelt- und meteorologische Faktoren. Diese Lücke erschwert ein umfassendes Verständnis der Auswirkungen klimabedingter Naturkatastrophen auf die menschliche Gesundheit und behindert die effektive Gesundheitsversorgung während solcher Ereignisse sowie die Planung von Maßnahmen zur Stärkung des Gesundheitssystems in Krisenzeiten.

Um diese Problematik zu bewältigen, haben die Forschenden die „Hazard Information Profiles“ mit „SNOMED CT International“ verknüpft – eine umfangreiche Informationsquelle über Gefahren und klinische Terminologie in Krankenakten. Die daraus resultierende Studie, veröffentlicht im „Journal of the American Medical Informatics Association“, empfiehlt eine weltweite Zusammenarbeit zur Erweiterung von „SNOMED CT International“. Dies würde ermöglichen, einzigartige geografische und regionale Kontexte von Ländern zu berücksichtigen, die besonders stark von klimabedingten Veränderungen betroffen sind.

Lokmic-Tomkins hebt hervor, dass eine globale Perspektive in diesem Bereich dazu beitragen kann, die globalen Gesundheitsbedürfnisse besser zu erfassen und die Katastrophenvorsorge sowie die Reaktionsfähigkeit auf Ereignisse zu verbessern. Dies umfasst die Identifizierung von Gefahren wie Hitzewellen und Dürren, die mit meteorologischen Mustern verknüpft sind und erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Eine einheitliche weltweite Terminologie würde Ärztinnen und Ärzten, öffentlichen Gesundheitsvertretenden und Gesundheitsinformatikerinnen und Informatikern helfen, große Mengen klinischer Daten effektiver zu verarbeiten und spezifische klimabedingte Ereignisse besser zu analysieren.

Eine weitere wichtige Studie, durchgeführt von Forschenden der Stanford University, konzentrierte sich auf die langfristigen Auswirkungen von Luftverschmutzung, die durch den Klimawandel verstärkt wird. Die Studie ergab, dass die Zunahme von Hitzewellen und der Anstieg von Luftschadstoffen wie Feinstaub zu einem Anstieg von Atemwegserkrank­ungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, Gesundheitssysteme auf die steigende Belastung durch klimabedingte Gesundheitsprobleme vorzubereiten.

Eine vergleichbare Forschungsarbeit, die von der Universität Cambridge geleitet wurde, analysierte die psychischen Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit. Die Studie betonte, wie der Anstieg von Naturkatastrophen, die Zerstörung von Lebensräumen und die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Umweltbedingungen zu verstärktem Stress, Angstzuständen und depressiven Symptomen führen können. Die Ergebnisse unterstrichen die Notwendigkeit, psychologische Unterstützung und öffentliche Gesundheitsprogramme bereitzustellen, um die mentale Gesundheit angesichts der Klimakrise zu schützen.

Die vielfältigen und tiefgreifenden Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit legen nahe, dass umfassende Maßnahmen auf globaler Ebene erforderlich sind, um die Gesundheitssysteme auf die Herausforderungen vorzubereiten, die mit dem sich ändernden Klima verbunden sind. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Gesundheitsexpertinnen und Experten und politischen Entscheidungstragenden ist unerlässlich, um innovative Lösungen zu entwickeln, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen schützen und stärken.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe September 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.